- Halbkreisflugflächenregel
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Eine Flugfläche (engl. flight level, FL) bezeichnet in der Luftfahrt eine Fläche gleichen Luftdrucks in der Atmosphäre. Flugflächen dienen der Höhenstaffelung von Flugzeugen. So sollen Kollisionen mit höher oder tiefer fliegenden Flugzeugen vermieden werden. Alle Flugzeuge, die in Flugflächen fliegen, haben auf ihrem Höhenmesser als Bezugsluftdruck 1013,25 hPa (Hektopascal) eingestellt. Hierdurch wird gewährleistet, dass alle Flugzeuge, die in der gleichen Flugfläche fliegen, unabhängig von der jeweiligen Höhe, einen festgelegten Abstand zu höher oder tiefer fliegenden Flugzeugen einhalten.
Inhaltsverzeichnis
Standardhöhenmessereinstellung für Flug in Flugflächen
Der Höhenmesser wird für die Anzeige von flight level-Höhen eingerichtet, indem der Bezugsluftdruck auf den Wert des Standardluftdrucks (engl. standard pressure level) von 1013,25 hPa (Hektopascal) eingestellt wird.
Steigflug
Die Umstellung des Höhenmessers auf die Anzeige von Flugflächen-Werten erfolgt während des Steigflugs bei Erreichen der Übergangshöhe (engl. transition altitude, TA) mittels einer Rändelschraube am Höhenmesser. Die Übergangshöhe beträgt in Deutschland 5.000 Fuß (ft) MSL oder 2.000 Fuß GND - je nachdem, was höher ist. Ab hier wird der Flugverkehr vertikal nach der Halbkreisflugregel (engl. semicircular rule) in Flugflächen gestaffelt. Unterhalb der Transition altitude wird als Bezugsluftdruck das jeweilige QNH eingestellt, hier findet die Staffelung des Luftverkehrs nach QNH-Werten statt.
Sinkflug
Im Sinkflug ist bei Erreichen des Transition levels, TL (dtsch. ungebräuchlich: Übergangsfläche) von 1013,25 hPa erneut auf QNH umzustellen.
Bezeichnung der Flugflächen
Flugflächen werden als Höhe in Fuß über der Standardisobaren von 1013,2 hPa angegeben. Zur Vereinfachung erfolgt die Angabe in Hektofuß. So entspricht die Flugfläche FL 60 (wie sie im Flugfunk angegeben würde) einer Flughöhe von 6000 Fuß über der Standardisobaren.
- Instrumentenflieger (IFR) nutzen in Deutschland stets die rund durch zehn teilbaren Flugflächen (FL (40), (50), 60, 70 bis 350). Je nach realem Druck gibt es FL 40 und 50 nicht.
- Sichtflieger (VFR) benutzen die auf 5 endenden Flugflächen (FL (45), (55), 65, 75, 85 und 95), wobei bei missweisenden Kursen von 000° - 179° ungerade (FL 55, 75, 95) und bei Kursen von 180°-359° die geraden Flugflächen (FL 45, 65, 85) genutzt werden.
Andere Länder haben andere Übergangshöhen und damit eventuell weniger verfügbare Flugflächen (USA typischerweise ab FL 180), und auch die genannten flugrichtungsabhängigen Halbkreisflughöhen sind nicht international gleich. So verwendet Großbritannien z.B. ein Viertelkreis-System (engl. quadrantal rule), während in Israel Nord- bzw. Südrichtungen unterschieden werden (statt Ost- / Westrichtungen). Zur Zeit wird ein neuer weltweit gültiger Standard erarbeitet.
Besonderheit
Abhängig von den meteorologischen Bedingungen (Temperaturschwankungen) können, wie aus der barometrischen Höhenformel ersichtlich ist, sowohl die geometrische Flughöhe als auch der geometrische Abstand zwischen den flight levels variieren. Dieses wird im Höhenmesser jedoch nicht angezeigt. Es handelt sich aber um kleine Differenzen, die für die Flugpraxis unbedeutend sind. FL 60 entspricht unabhängig von der geometrischen Flughöhe immer einem Luftdruck von 812,8 hPa, was auf dem Höhenmesser bei Einstellung eines Bezugsluftdrucks von 1013,25 hPa als 6000 Fuß Flughöhe angezeigt wird.
Weitere Vorschriften
Die Flugfläche, auf der ein Pilot fliegen will, muss im Flugplan enthalten sein.
Literatur
- Dieter Franzen - Kompaktlernprogramm zur Vorbereitung auf die Flugfunksprechprüfung AZF, 1991
- Jeppesen Sanderson - Private Pilot Study Guide, 2000, ISBN 0-88487-265-3
- Jeppesen Sanderson - Privat Pilot Manual, 2001, ISBN 0-88487-238-6
- Peter Dogan - The Instrument Flight Training Manual, 1999, ISBN 0-916413-26-8
- Walter Air - CVFR Lehrbuch, Mariensiel 1994
- Wolfgang Kühr - Der Privatflugzeugführer. Luftrecht, Luftverkehrs- und Flugsicherungsvorschriften, Band 5, 1983, ISBN 3-921-270-13-8
Siehe auch:
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