- Halbschluss
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Einen Halbschluss nennt man in der Musiktheorie einen harmonischen Schluss, der auf der Dominante der Grundtonart zu stehen kommt.
Dabei kommt es einerseits vor, dass die Dominante noch als solche gehört werden kann (z. B. in der Mitte von achttaktigen Perioden), andererseits ist es aber möglich, dass das Stück schon vorher in die Dominante moduliert und so der Spannungscharakter der Dominante nur noch vage zu erkennen ist (z. B. beim Seitensatz der Sonatenhauptsatzform). Hier läge im Grunde ein Ganzschluss vor, da sich das tonale Zentrum verschoben hat. Da der Seitensatz aber prinzipiell als spannungsreicher Kontrast zum Hauptsatz empfunden wird, ist es dennoch möglich, von einem Halbschluss zu sprechen.
1. Fall: Halbschluss ohne ModulationDa kurz vor der Dominante am Schluss der ersten Hälfte die Subdominante und deren Parallele erscheint, hört man die Dominante klar als solche.
2. Fall: Halbschluss mit Modulation oder Ausweichunganhören (Midi-File)?/i
Die Einführung der Doppeldominante kennzeichnet die Ausweichung; das Fehlen der Subdominante lässt den Schlussklang nicht mehr eindeutig als Dominante hören. Spielt man das Beispiel jedoch zweimal hintereinander, was in solchen Fällen oft geschieht (auch die Exposition der Sonate wird meistens wiederholt), erkennt man den halbschlüssigen Charakter der Folge.
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