- Hang 'Em High
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Filmdaten Deutscher Titel: Hängt ihn höher Originaltitel: Hang 'Em High Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1968 Länge: ca. 110 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: Ted Post Drehbuch: Leonard Freeman, Mel Goldberg Produktion: Leonard Freeman, Irving L. Leonard, Robert Stambler Musik: Dominic Frontiere Kamera: Richard H. Kline Schnitt: Leonard J. South Besetzung - Clint Eastwood: Marshall Jed Cooper
- Inger Stevens: Rachel Warren
- Ed Begley: Cpt. Wilson
- Pat Hingle: Richter Adam Fenton
- Arlene Golonka: Jennifer
- James MacArthur: Priester
- Charles McGraw: Sheriff Ray Calhoun
- L.Q. Jones: Loomis
- Dennis Hopper: Prophet
- Bruce Dern: Miller
- Mark Lenard: Staatsanwalt
Hängt ihn höher ist ein Western mit Clint Eastwood von Regisseur Ted Post aus dem Jahre 1968.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Oklahoma im Jahr 1889. Der ehemalige Sheriff Jedediah (Jed) Cooper hat von einem Farmer Rinder gekauft und zieht damit durch die Prärie. Plötzlich tauchen neun Männer auf, deren Anführer "Captain Wilson" genannt wird. Sie stellen Cooper zur Rede und wollen wissen, woher er die Rinder hat, und lassen sich den Kaufvertrag zeigen. Dabei stellt sich heraus, dass die Unterschrift auf dem Vertrag nicht mit der des Farmers übereinstimmt. Auch Coopers Beschreibung des Farmers passt nicht. Einer der Männer war gerade auf der Farm und hat dort den Farmer und dessen Frau erschossen aufgefunden. Die Männer glauben nun, dass Cooper das Farmerehepaar ermordet und die Rinder gestohlen hat. Anstatt die Sache aber der Justiz zu überlassen, hängen sie ihn am nächsten Baum auf und verschwinden.
Kurz danach erscheint Marshall Dave Bliss, der gerade mit einem Gefangenentransport unterwegs ist. Er befreit Cooper aus seiner Lage und rettet ihm dadurch das Leben, verhaftet ihn aber und bringt ihn ins Gefängnis. Dort wird Cooper dem Richter Adam Fenton vorgeführt, dem man nachsagt, dass er jeden Straftäter am liebsten am Galgen hängen sieht. So steht er bei jeder Hinrichtung am Fenster und gibt dem Henker per Kopfnicken das Zeichen, die Hinrichtung zu vollziehen. Tatsächlich aber ist der Richter überfordert. Es gibt keinen Gouverneur und auch kein staatliches Berufungsgericht. Er ist in einem sehr großen Gebiet die einzige und zugleich höchste richterliche Instanz, muss die vielen Straffälle im Schnellverfahren abarbeiten und verurteilt oftmals Straftäter trotz mangelnder Beweislage, um dem Gesetz genügezutun.
Der Richter erklärt Cooper, dass der wahre Mörder, ein flüchtiger Straftäter, gefasst wurde, und sieht sich mit ihm vom Fenster aus dessen Hinrichtung an. Der Mörder hatte Cooper glaubhaft gemacht, der Farmer zu sein, und hatte ihm die Rinder verkauft. Cooper bekommt vom Richter 11,40 Dollar, die von den 800 Dollar noch übrig waren, die er für die Rinder bezahlt hatte, und ist nun wieder ein freier Mann. Er äußert aber, dass er erst zufriedengestellt ist, wenn auch die neun Männer, die ihn gehängt haben, ihre gerechte Strafe bekommen. Der Richter ist darüber informiert, dass Cooper in St. Louis Sheriff war, und bietet ihm einen Job als Marshall mit sehr guter Bezahlung an. Cooper nimmt das Angebot an, trägt von nun an einen Marshall-Stern und macht jetzt als Vertreter des Gesetzes auf die neun Männer Jagd.
Als Cooper bei einem Sheriff einen Gefangenen abholen muss, trifft er zufällig auf einen der neun Männer. Dieser zieht seine Waffe, um sich gegen seine Festnahme zu wehren, so dass Cooper ihn in Notwehr erschießen muss. Nach der Ablieferung des Gefangenen erscheint Cooper beim Richter, wo sich ein weiterer der neun Männer freiwillig gestellt und die Namen der anderen genannt hat. Er beteuert, dagegen gewesen zu sein, dass man Cooper hängt, um ihm die Chance zu geben, seine Unschuld zu beweisen. Cooper macht sich mit den Haftbefehlen für die restlichen sieben Männer auf den Weg und sucht den Ort auf, wo diese sich zur Zeit aufhalten. Dort nimmt er den Schmied Stone fest, der ebenfalls zu den Gesuchten gehört, und lässt ihn zunächst beim örtlichen Sheriff einsperren.
Zusammen mit dem Sheriff macht er sich auf die Suche nach den restlichen Männern. Von diesem kann Cooper sich aber keine große Hilfe erhoffen, da er mit den gesuchten Männern befreundet ist und sie für angesehene Leute hält. So zieht sich der Sheriff wegen seiner Rückenschmerzen zurück, als sie unterwegs von einem Farmer um Hilfe gebeten werden. Dem Farmer wurde Vieh gestohlen, und die Diebe haben seinen Vater und seinen Bruder ermordet. Cooper macht sich mit dem Farmer und dessen Männern auf die Suche nach den drei Tätern, die schließlich aufgespürt und festgesetzt werden. Einer der drei ist ein weiterer der neun Männer. Die anderen beiden Täter sind zwei noch sehr junge Brüder, die offenbar zu der Tat überredet wurden und beteuern, dass sie nur am Viehdiebstahl beteiligt waren, nicht aber am Mord.
Der Farmer und seine Leute wollen die drei Täter sofort aufhängen. Cooper verhindert das aber und besteht darauf, dass die drei ins Gefängnis gebracht und vor Gericht gestellt werden. Da ihn keiner begleiten will, geht er das Risiko ein, die drei Männer allein zum Gefängnis zu bringen. Er vertraut den beiden Brüdern und nimmt ihnen die Fesseln ab. Der dritte Täter kann sich während einer Rast von seinen Fesseln befreien und versucht, Cooper zu überwältigen. Die beiden Brüder beobachten den Zweikampf, ohne einzugreifen oder die Situation zur Flucht zu nutzen. Cooper überwältigt den Mann und bindet ihn auf dem Pferd fest. Nach einem langen Ritt bricht Cooper kurz vor dem Gerichtsgebäude erschöpft zusammen, fällt vom Pferd und dem Richter direkt in die Arme, der bereits per Telegramm informiert wurde und Cooper auf der Straße entgegengekommen war. Der Richter schafft Cooper ins örtliche Bordell, wo die Damen dafür sorgen, dass er wieder auf die Beine kommt. Die Überführung der drei Täter spricht sich als Heldentat herum.
Der mit den gesuchten Männern befreundete Sheriff erscheint bei Cooper und teilt ihm mit, dass er den inhaftierten Schmied Stone erschießen musste. Er hatte ihn tagsüber aus der Zelle gelassen, damit er seiner Arbeit in der Schmiede nachgehen konnte, und musste ihn dann aufsuchen, als er eines Abends nicht freiwillig in die Zelle zurückgekehrt war. Er musste auf ihn schießen, um einen Fluchtversuch zu verhindern, und hat ihn tödlich getroffen. Außerdem übergibt der Sheriff Cooper 800 Dollar, die er von Captain Wilson bekommen hat, also die Summe, die Cooper für die Rinder bezahlt hatte. Der Captain will damit erreichen, dass Cooper nicht mehr Jagd auf ihn und seine Männer macht. Cooper nimmt zwar das Geld an, äußert aber, dass er lediglich, was das Geld betrifft, mit den Männern quitt ist. Der Sheriff reitet zurück und teilt das Captain Wilson mit. Dieser macht sich mit zweien seiner Männer auf den Weg, um Cooper umzulegen. Der Rest seiner Leute zieht es vor, zu flüchten, um einer Auseinandersetzung mit Cooper zu entgehen.
Die drei Männer, die Cooper auf heldenhafte Weise ins Gefängnis überführt hatte, werden vor Gericht gestellt. Cooper muss in den Zeugenstand treten und setzt sich für die beiden Brüder ein, da er davon überzeugt ist, dass sie nur an dem Viehdiebstahl beteiligt waren. Der Richter ignoriert aber seine Kommentare, wirft ihm Missachtung des Gerichtes vor, brummt ihm eine Strafe von 30 Dollar auf und droht damit, ihn für 30 Tage einzusperren, wenn er sich nicht mit seinen Äußerungen zurückhält. Schließlich werden alle drei zum Tode verurteilt und werden zusammen mit drei weiteren Verurteilten vor einer großen Anzahl Schaulustiger gehängt. Cooper will das Spektakel nicht mit ansehen und zieht sich mit einer der Damen ins Bordell zurück. Er bekommt Zweifel, ob man die Vorgehensweise des Richters überhaupt noch als Gerechtigkeit ansehen kann.
Im Bordell wird Cooper von Captain Wilson und dessen beiden übrigen Männern aufgelauert. Sie schießen auf Cooper, treffen ihn aber nicht und flüchten. Da jede Menge Glas zu Bruch gegangen ist, Cooper stürzt und in die Scherben fällt, zieht er sich schlimme Verletzungen zu. Rachel Warren, eine Witwe, die im Ort ein Geschäft besitzt, betreut Cooper rund um die Uhr und pflegt ihn wieder gesund. Als die beiden mit einer Kutsche zum Picknick hinausfahren, offenbart sie Cooper, warum sie sich jeden neuen Gefangenen ansieht. Sie und ihr Mann wurden von zwei Männern überfallen, die ihren Mann getötet und sie vergewaltigt haben. Sollten die Männer eines Tages gefasst werden, will sie sich deren Hinrichtung ansehen.
Cooper lauert Captain Wilson und dessen übrigen beiden Männern in einem Haus auf. Es kommt zu einer Schießerei, bei der Cooper alle bis auf den Captain tötet. Der Captain verschießt seine restliche Munition und hängt sich anschließend auf, um einer Festnahme zu entgehen. Cooper sucht anschließend den Richter auf und schmeißt seinen Job als Marshall hin. Der Richter wirft ihm vor, den Marshallstern missbraucht zu haben, um sich an den neun Männern zu rächen. Danach kommt es zu einer Aussprache zwischen den beiden. Der Richter räumt ein, überfordert zu sein und Fehler gemacht zu haben. Er wünsche sich oft, dass es über ihm eine Gerichtsinstanz gäbe, die bei Justizirrtümern seine Urteile prüfen und widerrufen könne. Cooper verlangt, dass der eine von den neun Männern, der sich freiwillig gestellt hatte, begnadigt wird, da er alt und krank ist. Der Richter begnadigt den Mann. Cooper heftet sich im Gegenzug den Marshallstern wieder an die Brust und macht sich auf die Suche nach den restlichen der neun Männer, die noch auf der Flucht sind.
Trivia
- Nachdem die Dollar-Trilogie weltweit enormen Erfolg hatte, kehrte Clint Eastwood nach Amerika zurück. Hängt ihn höher sollte sein erster Film nach seinem künstlerischen Ausflug nach Europa sein.
- Sergio Leone lehnte die Regie an diesem Film ab, da er bereits mit Spiel mir das Lied vom Tod beschäftigt war.
Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: „Ein rachedurstiger ehemaliger Sheriff, der von einer Bande überfallen und beinahe gelyncht wurde, erhält vom Obersten Richter den Auftrag, die Banditen dem Gericht zu überantworten. Spannend inszenierter, gut gespielter Western über den Konflikt zwischen Recht und Unrecht, Rache und Verzeihen in einem noch nicht zivilisierten Land.“
- Prisma Online: „Ted Post begab sich hier auf die Spuren des Italo-Western, dabei legte er aber größeren Wert auf die Darstellung des amerikanischen Rechts und dessen Anwendung. Clint Eastwood lässt auch hier einige seiner zynischen Sprüche ab.“
- Phil Hardy merkt an, der Film sei zwar nominell von Post inszeniert worden, sei aber „Eastwoods triumphale Rückkehr nach Hollywood (…) und der Beginn seiner Karriere als Regisseur“. Eine Neuerung gegenüber den Leone-Western sei die starke Rolle der Filmheldin. Ihre schwierige Beziehung zu Eastwoods Figur sei „der überzeugendste Aspekt des Films.“[1]
Einzelnachweise
- ↑ Phil Hardy: The Encyclopedia of Western Movies. Woodbury Press Minneapolis 1984. ISBN 0-8300-0405-X. S.303
Weblinks
- Hängt ihn höher in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Roger Ebert Review (engl.)
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