- Hangende
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Hangendes ist eine bergmännisch-geologische Lagebezeichnung für lithostratigraphische Einheiten.
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Ingenieursgeologie und Bergbau
Hangendes, ist eine bergmännische Bezeichnung für die über einem Flöz abgelagerten Gesteinsschichten, bzw. für das oberhalb einer Lagerstätte liegende Gebirge.
Das hangende Gestein bildet gleichzeitig die stabilisierende Decke (den First, das Stollendach) über einem Gang, oder den Stollen in einem Bergwerk oder Grubenbau, die die Lagerstätte dann aufschließen. Wenn das Hangende instabil ist - etwa infolge sich kreuzender Klüfte - können Gesteinsblöcke plötzlich aus dem Schichtverband herausfallen und schwere Unfälle verursachen (siehe Verbruch und Sargdeckel).
Deckgebirge nennt man die Gesamtheit des Hangenden, vom Anstehenden an Flöz oder Stollen bis zur Erdoberfläche. „Gebirge“ ist hier das bergmännische Wort für Gestein im Allgemeinen. Im Tagebau wird es als Abraum beiseite geschafft.
Allgemeine Geologie
In der Geologie wird der Begriff Hangendes etwas allgemeiner verstanden:
- als die Gesteinsabfolge, die topografisch über einem bestimmten Horizont oder einer geologisch besonders interessanten Schicht liegt;
- jene Gesteinsschicht (engl. hanging wall), die sich direkt über einer Scherzone oder einer nicht zu steilen Verwerfung befindet. Die Schicht darunter heißt Liegendes (foot wall).
- Wenn die Schichten im Hangenden nach unten verschoben sind, spricht man von einer Abschiebung, bei einer Verschiebung nach oben von einer Aufschiebung.
Das Hangende muss nicht notwendigerweise jünger als der Bezugshorizont sein. Die Schicht im unmittelbaren Kontakt zum Bezugshorizont heißt, analog zum bergmännischen Begriff, First bzw. Dach.
Quellen
- Steinkohle-Lexikon, Buchstabe H
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7
Siehe auch
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