- Hans-Christian Blech
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Hans Christian Blech (* 20. Februar 1915 in Darmstadt; † 5. März 1993 in München) war ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Blech ist in seiner Geburtsstadt zur Schule gegangen und hat dort später die Schauspielschule des Landestheaters absolviert. Sein erstes Engagement erhielt er 1937 an den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, danach an den Städtischen Bühnen Freiburg und am Alten Theater Leipzig. Um seine erste Filmrolle brachte ihn der 2. Weltkrieg. 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und war als Soldat in Russland, woher als Folge eines Autounfalls die markanten Narben in seinem Gesicht stammen.
Ab 1947 hatte er ein Engagement bei den Münchner Kammerspielen, deren Ensemble er bis 1955 angehörte, danach gastierte er in Hamburg, Berlin, Zürich, Frankfurt/Main, Stuttgart und Wien. Als Theaterschauspieler hat er auch mit Bertolt Brecht und Fritz Kortner gearbeitet.
Sein Filmdebüt gab Blech 1948 in dem DEFA-Spielfilm Affaire Blum als heimtückischer Mörder Gabler. Er verkörperte meist zwielichtige Gestalten, so auch als Soldatenschinder Platzek in 08/15. Immer wieder spielte er in Kriegsfilmen deutsche Soldaten, ausnahmsweise aber auch einen KZ-Häftling in Der Verschlag und einen Widerstandskämpfer in Morituri.
Blech, der als Filmschauspieler unter anderem mit Emil Jannings, Bernhard Wicki und Helmut Käutner zusammenarbeitete, wurde auch von Regisseuren des Neuen Deutschen Films wie Wim Wenders und Hans W. Geißendörfer häufig besetzt. Er war ab 1952 vorübergehend mit der Schauspielerin Erni Wilhelmi verheiratet.
Filmografie
- 1948: Affaire Blum (Regie: Erich Engel)
- 1950: Epilog (Regie: Helmut Käutner)
- 1950: Entscheidung vor Morgengrauen (Decision before dawn, Regie: Anatole Litvak, mit Oskar Werner, Hildegard Knef)
- 1954/55: 08/15 (Regie: Paul May)
- 1954: Phantom des großen Zeltes - Regie: Paul May
- 1955: 08/15 II. Teil (Regie: Paul May)
- 1955: 08/15 in der Heimat (Regie: Paul May)
- 1955: Banditen der Autobahn (Regie: Geza von Cziffra)
- 1955: Kinder, Mütter und ein General (Regie: László Benedek)
- 1955: Sauerbruch – Das war mein Leben (Regie: Rolf Hansen)
- 1956: Weil du arm bist, mußt du früher sterben (Regie: Paul May)
- 1957: Schwarzer Stern in weißer Nacht (Un homme se penche sur son passé, Regie: Willy Rozier)
- 1958: Solange das Herz schlägt (Regie: Alfred Weidenmann)
- 1959: Der Fall Pinedust (Regie: Falk Harnack)
- 1959: Ich schwöre und gelobe (Regie: Géza von Radványi)
- 1960: Das Erbe von Björndal (Regie: Gustav Ucicky)
- 1961: Der Verschlag / Herzchen (L’enclos, Regie: Armand Gatti)
- 1962: Der längste Tag (The longest day, Regie: Ken Annakin, Bernhard Wicki, Andrew Marton, Gerd Oswald)
- 1963: Der Besuch (La vendetta della signora, Regie: Bernhard Wicki, nach dem Bühnenstück Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt)
- 1965: Morituri (Morituri) (Regie: Bernhard Wicki)
- 1965: Die letzte Schlacht (Battle of the bulge, Regie: Ken Annakin)
- 1966: Schornstein Nr. 4 (La voleuse, Regie: Jean Chapot)
- 1968: Cardillac (Regie: Edgar Reitz, nach der Erzählung Das Fräulein von Scuderi von E. T. A. Hoffmann)
- 1969: Die Brücke von Remagen (The bridge at Remagen, Regie: John Guillermin)
- 1972: Der scharlachrote Buchstabe (Regie: Wim Wenders)
- 1972: Geheimagenten (Regie: Eberhard Fechner)
- 1972: Der Leuchtturm (Regie: Vojtěch Jasný)
- 1973: Der Mönch von San Dominico (Giordano Bruno, Regie: Giuliano Montaldo)
- 1974: Das Fleisch der Orchidee (La chair de l’orchidée, Regie: Patrice Chéreau)
- 1975: Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen (Les innocents aux mains salles, Regie: Claude Chabrol)
- 1975: Falsche Bewegung (Regie: Wim Wenders)
- 1975: Zerschossene Träume (L’appat, Regie: Peter Patzak)
- 1975: Gefährlich lebt sich's besser (Il faut vivre dangereusement, Regie: Claude Makovski)
- 1975: Ansichten eines Clowns (Regie: Vojtěch Jasný, nach dem Roman von Heinrich Böll)
- 1978: Grüß Gott, ich komm von drüben - Regie: Tom Toelle
- 1977/78/79: Victoria (Regie: Bo Widerberg, nach dem Roman von Knut Hamsun)
- 1977: Der Mädchenkrieg (Regie: Alf Brustellin, Bernhard Sinkel, nach dem Roman von Manfred Bieler)
- 1977: Winterspelt 1944 (Regie: Eberhard Fechtner, nach dem gleichnamigen Roman von Alfred Andersch)
- 1977: Grete Minde (Regie: Heidi Genée, nach dem gleichnamigen Roman von Theodor Fontane)
- 1978: Messer im Kopf (Regie: Reinhard Hauff)
- 1980: Nasvidenje v naslednji vojni (Regie: Živojin Pavlović, nach einem Roman von Vitomil Zupan)
- 1981: Der Zauberberg (Regie: Hans W. Geissendörfer, nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann)
- 1981: Collin
- 1981: Looping (Regie: Walter Bockmayer, Rolf Bührmann)
- 1985: Oberst Redl (Redl Ezredes, Regie: István Szabó)
- 1985: Die letzte Rolle
- 1986: Bitte lasst die Blumen leben (Regie: Duccio Tessari)
- 1987: Der Schrei der Eule (TV, Regie: Tom Toelle, nach einem Roman von Patricia Highsmith)
- 1988: Das Milliardenspiel (TV-Zweiteiler)
- 1989: Zahngold
- 1990: Ungarisches Requiem (Magyar rekviem, Regie: Károly Makk)
- 1990: Der achte Tag (Regie: Reinhard Münster)
- 1990: Wer zu spät kommt (TV, als Erich Honecker)
- 1990: Mit den Clowns kamen die Tränen (Regie: Reinhard Hauff)
- 1991: Begräbnis einer Gräfin (Regie: Heiner Carow)
- 1991: La Paloma fliegt nicht mehr
- 1992: Das große Fest (TV, Regie: Frank Beyer)
Auszeichnungen
- 1966: Preis (Bester Darsteller) des Internationalen Fernsehfestivals Prag für Woyzeck
- 1975: Filmband in Gold für Falsche Bewegung im Gesamtensemble
- 1976: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
- 1979: Bambi
- 1981: Goldene Kamera für Collin
Weblinks
- Literatur von und über Hans Christian Blech im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans Christian Blech in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Blech, Hans Christian KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler GEBURTSDATUM 20. Februar 1915 GEBURTSORT Darmstadt STERBEDATUM 5. März 1993 STERBEORT München
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