- Hans J. Massaquoi
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Hans-Jürgen Massaquoi (* 19. Januar 1926 in Hamburg) ist ein Deutsch-Amerikanischer Journalist und Schriftsteller deutsch-liberianischer Herkunft.
Leben und Wirken
Hans-Jürgen Massaquoi wurde 1926 in Hamburg als afrodeutscher Sohn der deutschen Krankenschwester Bertha Baetz und des aus Liberia stammenden und in Dublin studierenden Al Haj Massaquoi geboren. Sein Großvater väterlicherseits war Momolu Massaquoi, Generalkonsul von Liberia in Hamburg und erster Diplomat aus einem afrikanischen Land in Deutschland. Nach dem Leben in der Villa des Großvaters zog Massaquoi mit seiner Mutter in ein Arbeiterviertel nach Hamburg-Barmbek-Süd. Hier lernte er auch Missingsch und Platt zu sprechen. Seine Kindheits- und Jugenderlebnisse in Hamburg beschreibt er in der Autobiografie Neger, Neger, Schornsteinfeger!.
In der Zeit des Nationalsozialismus hatte er viel unter Diskriminierungen und Vorurteilen zu leiden. Gemäß der Nazi-Ideologie war er ein Nicht-Arier und „rassisch minderwertig“. Mit Hilfe seiner Mutter und wenigen Freunden gelang es ihm, die zwölfjährige Herrschaft des Dritten Reiches zu überleben.
Nach Kriegsende lebte er 1948 zunächst in Monrovia bei seinem Vater Al Haj Massaquoi, später bei seiner Tante Fatima bzw. seinem Halbbruder Morris. Seine liberianische Familie war in politische Intrigen verwickelt, weshalb Massaquoi das Land wieder verließ. Später wurde er US-amerikanischer Staatsbürger. Seinen Lebensweg in den USA beschreibt er in seinem zweiten Buch Hänschen klein, ging allein … In diesem Buch schildert er unter anderem seine Erlebnisse als GI in der United States Army.
Hans-Jürgen Massaquoi war nach einem Studium viele Jahre Chefredakteur der größten und etabliertesten afroamerikanischen Zeitschrift Ebony. Er interviewte unter anderem Martin Luther King, Malcolm X, Muhammad Ali (mit dem er befreundet ist), Jimmy Carter, Walter Scheel und viele andere bekannte Vertreter der Zeitgeschichte.
Massaquoi kommt gelegentlich zu Lesungen und Talkshow-Auftritten nach Deutschland. Mit dem Gefährten seiner Hamburger Jugend, dem Schriftsteller Ralph Giordano, ist er bis heute befreundet. In dessen autobiografischem Roman Die Bertinis tritt er in der Figur des Micky auf. Seine Halbtante war die Liedermacherin und Friedensaktivistin Fasia Jansen, drei Jahre jünger als Hans-Jürgen und uneheliches Kind von Großvater Momolu und einer deutschen Konsulatsangestellten. Bis zum Tod seiner Tante im Jahr 1997, die mit Liedermachern wie Hannes Wader auftrat und in Oberhausen als Verlagsangestellte lebte, wusste Massaquoi nichts von ihrer Existenz – obwohl sie als Kinder nur wenige Meter voneinander entfernt aufgewachsen waren.
Werke
- Destined to Witness. 1999 – als deutsche Übersetzung: Neger, Neger, Schornsteinfeger! Meine Kindheit in Deutschland. 1. Auflage, Fretz und Wasmuth Verlag, Bern 1999, ISBN 3-502-11940-6
- Hänschen klein, ging allein ... Mein Weg in die Neue Welt. Scherz, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-502-10460-3
Im Oktober 2006 zeigte das ZDF eine Fernseh-Adaption mit Luka Kumi, Steve-Marvin Dwumah und Thando Walbaum als Hans-Jürgen in den verschiedenen Altersstufen und Veronica Ferres als seine Mutter; siehe Neger, Neger, Schornsteinfeger!.
In den USA tritt die Schauspielerin Whoopi Goldberg bislang erfolglos für eine Kinoumsetzung des Buches ein.
Weblinks
- Literatur von und über Hans-Jürgen Massaquoi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans-Jürgen Massaquoi in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Massaquoi, Hans-Jürgen ALTERNATIVNAMEN Massaquoi, Hans J. KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Journalist und Schriftsteller GEBURTSDATUM 19. Januar 1926 GEBURTSORT Hamburg
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