Hans Zoschke

Hans Zoschke

Johannes (Hans) Zoschke (* 28. Januar 1910 in Landsberg an der Warthe, † 26. Oktober 1944 in Brandenburg-Görden) war ein deutscher Metallarbeiter, Seemann, Sportler und Antifaschist.

Hans Zoschke auf dem Gedenkstein der nach ihm benannten Schule

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hans Zoschke wuchs in Lichtenberg bei den Großeltern auf und spielte beim hiesigen Sportclub Empor Fußball, wo er Werner Seelenbinder, Fritz Riedel sowie andere bekannte Arbeitersportler kennenlernte. Nach dem Schulbesuch schlug er sich als ungelernter Arbeiter durch, da für eine Ausbildung kein Geld vorhanden war. Seit seinem 17. Lebensjahr verdiente Zoschke sein Einkommen als Seemann (Trimmer, Heizer, Matrose), sofern er nicht arbeitslos war. In seiner Freizeit bildete er sich vielfältig weiter: besuchte Museen, las Bücher, verfasste auch Gedichte. Nach 1933 beteiligte sich Zoschke aktiv am Kampf gegen das faschistische Gedankengut und schloss sich der Organisation um Robert Uhrig an, ohne Mitglied in einer kommunistischen Vereinigung zu sein. Er nahm an marxistischen Schulungen teil, verbreitete illegale antifaschistische Literatur, klebte Antikriegsplakate im Lichtenberger Kietz und verbarg 1941 Alfred Kowalke in seiner Wohnung. Im Februar 1942 wurde Zoschke verhaftet, im September 1944 unter Roland Freisler zum Tode verurteilt und mit fünf Kampfgefährten im Oktober im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Seine Urne wurde am 4. August 1946 auf den Zentralfriedhof Friedrichsfelde überführt.[1]

Hans Zoschke war verheiratet mit Elfriede „Friedel“ Zoschke und hatte eine Tochter.

Ehrungen

Die Gedenktafel von 2007 für Hans Zoschke am Fußballstadion
  • Zu Ehren Zoschkes wurde das Stadion an der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg in Hans-Zoschke-Stadion umbenannt.
  • Bereits seit den 1950er Jahren erinnert eine Tafel an dem Fußballstadion in der Normannenstraße mit folgender Inschrift an H. Zoschke: „Zum Gedenken an den Sportler und Antifaschisten Hans Zoschke, geboren am 28. 1. 1910, hingerichtet am 26. 10. 1944“.
  • Auf der in den 1970er Jahren erneuerten Tafel im Eingangsbereich des Hans-Zoschke-Stadions wurde nun mittig über der Inschrift zusätzlich der rote Winkel, mit dem in den Konzentrationslagern die politisch Verfolgten gekennzeichnet worden waren, abgebildet. (Der Winkel war Bestandteil des Organisationssymbols der im Februar 1947 gegründeten VVN bzw. ab 1953 des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR. Das Logo kennzeichnete den Herausgeber der Gedenktafel.)
  • Am 18. Januar 2007 wurde eine neue Gedenktafel für Hans Zoschke in der Normannenstraße am gleichnamigen Stadion durch die Sportstadträtin von Lichtenberg, Kerstin Beurich, und einen Vertreter vom Bund Deutscher Antifaschisten (BDA), Prof. Gerhard Fischer, enthüllt. Die metallene Tafel ist ca. 40 cm x 60 cm groß, die Versalien des Vor- und Familiennamens wurden größer gesetzt, sie trägt nun die folgende Inschrift:
ZUM GEDENKEN AN DEN SPORTLER UND ANTIFASCHISTISCHEN WIDERSTANDSKÄMPFER HANS ZOSCHKE,
GEB. AM 28. 1. 1910,
VON DEN FASCHISTEN ERMORDET AM 26. 10. 1944.
EHRE SEINEM ANDENKEN
  • In der Lichtenberger Rathausstraße 8, wo eine Oberschule nach Hans Zoschke benannt worden war, steht ein vom Bildhauer Karl Lau geschaffener Gedenkstein, der neben der Inschrift ein Reliefporträt des Geehrten trägt. Der Stein, vor 1973 eingeweiht, trägt die Inschrift: „Hans Zoschke 1910–1944“. Die Schule trägt seit etwa 1998 den Namen Oberschule am Rathaus, der Gedenkstein ist in einem schlechten Zustand.
  • Im Ortsteil Karlshorst wurde am 14. Januar 1975 die frühere Ohm-Krüger-Straße (um 1908–1976, verläuft von Köpenicker Allee über Rheinallee) in Johannes-Zoschke-Straße umbenannt.

Literatur

  • Gedenk- und Erinnerungsstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Lichtenberg. (1973), a. a. O.
  • Hans Maur: Gedenkstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Lichtenberg. (1982) a. a. O.

Quellen

Einzelnachweise

  1. http://www.luise-berlin.de/Kalender/Jahr/1946.htm

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