- Haringvliet
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Der Haringvliet ist ein Gewässer in den Niederlanden. Ursprünglich war er eine Meereszunge der Nordsee in Südholland zwischen Putten-Voorne und der Hoekschen Waard im Norden, und Goeree-Overflakkee im Süden. 1970 wurde der Haringvliet im Rahmen des Deltaplans mit dem Haringvlietdamm von der Nordsee getrennt. Im Haringvliet liegt die Insel Tiengemeten. Die Spui mündet zwischen Hoeksche Waard und Voorne-Putten. Der Haringvliet ist 28 Kilometer lang und zwischen 795 und 3.150 Meter breit. Die mittlere Tiefe beträgt NAP-8m, die tiefste Stelle ist bei Middelharnis mit NAP-39m.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Vor dem Jahr 1200 waren Voorne und Flakee eine Insel. Eine Sturmflut durchbrach die Küstenlinie und so entstand der Haringvliet. Weiter landeinwärts entstand, durch den Einfluss des Haringvliets,das Hollands Diep. Damals hieß das Haringvliet Flakkee, erst im 19.Jahrhundert bekam es seinen heutigen Namen.
Umwelteinflüsse
Durch die Eindeichung verschwanden neben dem Salzwasser auch Ebbe und Flut. Dies hatte natürlich Folgen für die Umwelt. Weil der Biesbosch nicht mehr regelmäßig uberflutet wurde, ging der Schilfgürtel zugrunde. Verschiedene Fischarten verschwanden fast gänzlich aus den niederländischen Gewässern. Die Einleitung organischer Abfälle aus der intensiven Viehhaltung in Nordbrabant führte zu einer Blaualgenvergiftung, der viele Vögel zum Opfer fielen.
Die Spaltlösung
1991 wurden Untersuchungen eingeleitet, wie sich das Öffnen der Schleusen auf den Haringvliet auswirkt. Wenn man die Natur wieder so herstellen will, wie sie zu einem Flussdelta gehört, dürften die Schleusen, wie an der Osterschelde, nur bei Hochflut geschlossen sein. 2003 beschloss das Kabinett die sogenannte Spalt-Lösung, das bedeutet, dass die Schleusen nur spaltbreit geöffnet werden, um ein Übergangsgebiet zwischen Salz-und Süßwasser zu schaffen. Interessengemeinschaften fordern vom Staat Entschädigungen um die Süßwasserinfrastruktur von Seeland an die Zurückkehr der Gezeiten anzupassen. Im Jahr 2004 wurde beschlossen, ab Januar 2008 die Schleusen, im Verband mit weiteren Umweltstudien,spaltweise zu öffnen Mit der teilweisen Öffnung hofft man wieder ein Brackwasserbiotop herstellen zu können, die Schlammablagerungen zu vermindern und die Wasserqualität zu verbessern.
Bevor die Schleusen geöffnet werden können, sind eine Reihe von Maßnahmen auszuführen. Dazu gehört die Verlegung von Süßwasserentnahmestellen für die Landwirtschaft und die Trinkwassergewinnung, die Einrichtung eines Überwachungsnetzwerks und der Schutz gegen Überflutungen. Das Salzwasser darf höchstens bis zu der Linie von der Spuimündung nach Middelharnis gehen.
Die Öffnung der Schleusen wird erst im Jahr 2010 durchgeführt werden.[1]Für den Pegel Moerdijk ist ein Pegelstand von NAP=0 einzuhalten.
Einzelnachweise
Quelle
- [1] Informationen von Rijkswaterstaat
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