- Haschischzigarette
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Ein Joint ist eine mit Haschisch oder Marihuana und meist Tabak gefüllte Zigarette. Statt Tabak kann auch sogenannter Knaster verwendet werden. Marihuana kann auch pur als Joint geraucht werden. Gelegentlich werden auch andere psychotrope Substanzen in einem Joint konsumiert; dazu gehören Heroin, Kokain, Opium, Methamphetamin, PCP etc.
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Meistens ist ein Joint etwas größer als eine Zigarette und trichterförmig (konisch). Der Wirkstoffgehalt in Form von THC (Tetrahydrocannabinol) kann je nach Menge und Qualität des Cannabis stark variieren. In der Regel schwankt die Menge des verwendeten Haschisch oder Marihuana zwischen 0,2 und mehreren Gramm, wobei weniger erfahrene Konsumenten zumeist auch weniger Cannabis in den jeweiligen Joint drehen.
Zum Drehen des Joints gibt es von verschiedenen Herstellern in Länge, Breite und Papierbeschaffenheit variierende, spezielle Zigarettenpapiere. Meist werden Longpapers (extralange Zigarettenpapiere) oder rips (Markenname; Endlospapiere von der Rolle) verwendet. Alternativ können mehrere normale Zigarettenpapiere zu einem größeren zusammengeklebt werden (Zweiblatt, Dreiblatt, …); auch mehrere Longpapers können verbunden werden (z.B. L-Blatt). Dickeres Papier besitzt dabei den Nachteil, schneller als das Cannabis zu verbrennen.
Oft wird am dünnen Ende ein Mundstück, auch Filter oder Base genannt (engl. tip), in Form einer kleinen Pappröhre (z. B. gefertigt aus der Pappe einer Zigarettenbox oder einer Karteikarte) eingearbeitet; dies erhöht sowohl die Stabilität, als auch die Griffigkeit des Joints. Des Weiteren dient die Länge des tip der Abkühlung des Rauches. Hierfür kann man auch spezielle Tip-Tubes erwerben, die nach Bedarf mit Aktivkohle gefüllt sind. Die Aktivkohle soll Schadstoffe aus dem Rauch herausfiltern, ist jedoch durchlässig für den Wirkstoff THC.
Variationen
Ein Joint kann auf verschiedene Weisen gerollt werden: Üblicherweise wird das Zigarettenpapier, wie auch bei selbstgedrehten Zigaretten, mit der Klebeseite nach oben um den Inhalt herumgedreht. Bei der holländischen Art, auch switch, einlagig, backflip, inward, Fähnchen, verkehrt gedreht, Fakie, Rembrandt oder inside-out genannt, wird das Paper so gelegt, dass der Klebestreifen nach unten zeigt. Dann wird es mit etwas Übung eingedreht und das Paper an der Klebeseite befeuchtet. Anschließend wird das überstehende Teil des Papers weggebrannt oder abgerissen, um weniger Papier mitrauchen zu müssen. Weitere Joint-Arten sind der Schnurrbart oder der Hubschrauber; zwei Joints an einem langen Tip mit einem zum Ziehen in der Mitte eingeschnittenen Loch.
Ein Tulip (engl. für Tulpe) ist ein kugelartiger, kurzer und extrem dicker Joint, der wie ein Kopf auf einem sehr langen Tip steckt. Bei der Windmill (engl. für Windmühle) handelt es sich um eine Ansammlung von vier oder mehr normalen Joints, zusammengefasst in einem großen Tip, die synchron geraucht werden. Der Diamond (engl. für Diamant) ist ein Joint, der sich in der Mitte in zwei spaltet und zu beiden Seiten zusammen läuft, so dass man ihn an einer Stelle anzündet, er aber während des Rauchens zwei Gluten entwickelt.
Ein Stick oder Sticky (engl. für Stock, Stäbchen); auch "Agent" oder "Spion" genannt, ist ein kleiner, aus einem kurzen Zigarettenpapier gedrehter Joint mit der Form einer gewöhnlichen, selbstgedrehten Zigarette. Auch kann man den Filter und den Tabak einer gewöhnlichen Zigarette herausdrehen, fertige Zigarettenhülsen, Drehtabak und eine Stopfmaschine sind die komfortabelsten Hilfsmittel.
Ein Blunt, oder auch Phillie genannt, wird mit aromatisierten Tabakblättern, ähnlich denen einer Zigarre, und üblicherweise mit purem Marihuana gedreht. Er ist milder und kann im Aroma mit verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Kirsche, Erdbeere, Apfel, Honig etc. variieren.
Wirkung
- Zu näheren Informationen über die Wirkungsweise von Cannabis siehe Cannabis
Die Wirkung eines Joints variiert je nach der THC-Menge und Qualität des beigemischten Marihuanas und lässt sich aus zahllosen Berichten von Konsumenten wissenschaftlich nahtlos rekonstruieren. Auffallend häufig konnte im Feldversuch eine im Rausch beginnende Sensibilisierung aller Sinnesorgane festgestellt werden.
Gegenüber dem Rauchen mit einer Bong setzt die Wirkung eines Joints deutlich langsamer ein, außerdem bedarf es für die gleiche Wirkung etwas mehr Hanfmaterial. Durch das Rauchen eines Joints gelangen in der Regel (nicht bei Verwendung eines normalen Zigarettenfilters) mehr krebserregende Stoffe in die Lunge. Gleichzeitig wirkt das THC allerdings den krebserregenden Stoffen entgegen [1], dadurch ist die gesamte karzinogene Wirkung vergleichbar einer normalen Zigarette. Das Bong-Rauchen ist wesentlich schädlicher für die Lunge, weil unregelmäßig geatmet und deshalb besonders tief inhaliert wird. Es treten hierbei auch deutlich stärkere Kreislaufbelastungen auf, da der Wirkstoff schnell und konzentriert aufgenommen wird. Durch die langsamere Aufnahme des THCs beim Joint-Rauchen kommt es in der Regel nicht zu einem plötzlichen Rausch. Die Suchtgefahr wird daher von einigen Experten bei letzterer Konsumform als geringer eingeschätzt als bei schneller wirkenden Konsummethoden.
Drehen
Joints werden in der Regel, wie herkömmliche Zigaretten, gedreht. Dabei wird gewöhnlicherweise statt einem herkömmlichen Filter ein aus Karton zusammengerollter Filterersatz (ein sogenannter Tip), oder ein Kohleaktivfilter, genutzt.
Eine andere Methode ist das Stopfen. Dabei wird das Blättchen mit dem Tip ohne Cannabis oder Tabak vorgedreht, um anschließend das Marihuana bzw. das Gemisch mit einem dünnen Gegenstand hineinzustopfen.
Ein Joint kann auch mit einer speziellen Drehmaschine gefertigt werden.
In den niederländischen Coffee Shops gibt es vorgedrehte Joints zu kaufen, meist ein Gemisch aus Tabak und Marihuana oder Haschisch; es werden auch Joints aus purem Marihuana angeboten.
Synonyme
Es gibt für den Joint unzählige alternative Bezeichnungen und Szenenamen, die sowohl der Diskretion wegen, als auch als Spitzname verwendet werden und teilweise stark vom Lokalkolorit geprägt sind. Sie beziehen sich oft auf die Form (Tüte) oder sind metaphorisch zu verstehen (Malmann, Örtkeule, Keile, Dschörg, Prügel, Ottmann, Spaßzigarette, Spliff, Sportzigarette, Jazz-Zigarette, J oder auch JJ, Knispel, Hoint, Lunte, Mock, THCette, Babba, Blunt, Kräuterzigarette, Doubi, Jolle, Dübel, Jonte, Ofen, Krüppel, Tut, Johnny, Guido, Fuchsbau).
Mittlerweile werden dem Joint auch abstrakte Namen gegeben, wie z. B. Reisetasche, Koffer oder Rucksack (abgeleitet von der Tüte, also Einkaufstüte)
Außerdem gibt es auch Synonyme für das eigentliche Rauchen eines Joints wie z.B "einen buffen", "einen mockern", "einen knastern", "einen spliffen", "einen ballern", "einen heizen", "einen dampfen" oder "einen zecken".
Quellen
Literatur
- Lark-Lajon Lizermann: Der Cannabis Anbau: Alles über Botanik, Anbau, Vermehrung, Weiterverarbeitung und medizinische Anwendung sowie THC-Messverfahren ISBN 3-03788-134-8 Nachtschatten Verlag 2004
- van Treeck, Bernhard: Drogen- und Suchtlexikon, Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin, 2003, ISBN 3-89602-221-0
- van Treeck, Bernhard: Das große Cannabis-Lexikon - Alles über die Nutzpflanze Hanf, Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin, 2000, ISBN 3-89602-268-7
- van Treeck, Bernhard: Drogen, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, 2003, ISBN 3-89602-420-5
- Hai & Rippchen, HANF-Handbuch, Botanik, Chemie, Anbau, Ernte, Globale Erzeugung & Nutzung als Faserpflanze, Kulturgeschichte des psychoaktiven Hanf, Einnahme, Wirkung auf Kopf & Körper, Erfahrungsberichte, Hanf in der Medizin, Mythen, Hanf im Straßenverkehr, Urinproben, das holländische Modell, Zur Forschung heute, Die Entkriminalisierungs- und Legalisierungsdebatte, Verlag: Der grüne Zweig 173, ISBN 3-925817-73-5
Weblinks
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