- Haselmäuse
-
Haselmaus Systematik Ordnung: Nagetiere (Rodentia) Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) Familie: Bilche (Gliridae) Unterfamilie: Eigentliche Bilche (Glirinae) Gattung: Haselmäuse (Muscardinus) Art: Haselmaus Wissenschaftlicher Name Muscardinus avellanarius (Linnaeus, 1758) Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist ein mausähnliches, nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche (Gliridae).
Sie wiegt 15 bis 40 Gramm und wird knapp 15 Zentimeter lang, fast die Hälfte (5,8 bis 6,8 Zentimeter) der Länge entfällt dabei auf den Schwanz. Das Fell ist gelbbräunlich bis rotbräunlich mit einem weißen Fleck an Kehle und Brust, am Schwanz ist es meist etwas dunkler. Sie wird in freier Wildbahn 3 bis 4 Jahre alt und ist mit einem Jahr geschlechtsreif.
Inhaltsverzeichnis
Lebensraum
Ihr bevorzugter Lebensraum sind Mischwälder mit reichem Buschbestand in Mittel-, Nord- und Osteuropa. Besonders beliebt sind Haselsträucher.
Durch die Zerstörung und Zerstückelung der Lebensräume ist die Haselmaus im nördlichen Europa (England, Schweden, Deutschland, Dänemark) seltener geworden.[1]
Lebensweise
Tagsüber schläft sie in ihrem etwa faustgroßen, kugelförmigen Kobel, das sie aus Zweigen, Blättern, Gras und Moos baut und in etwa zwei Metern Höhe in Büschen und Bäumen aufhängt. Oft benutzt sie auch Nisthöhlen und Nistkästen. In der Zeit von Mai bis Ende Oktober streift sie nachts umher und ernährt sich von Knospen, Samen, Beeren, Insekten, Vogeleiern, kleinen wirbellosen Tieren und Haselnüssen. Sie gehört somit zu den Allesfressern.
Den Winterschlaf verbringt sie in einem anderen, frostsicheren Nest in Erdhöhlen oder Baumstümpfen. Dabei reduziert sich ihre Körpertemperatur deutlich. Das Weibchen wirft ein- bis zweimal im Jahr zwei bis fünf Junge, die in einem etwas größeren Nest bis zu ihrer Unabhängigkeit, die etwa 40 Tage nach der Geburt beginnt, bei der Mutter bleiben. Zum Säugen besitzt das Haselmausweibchen vier Paar Zitzen, an denen die Jungen etwa einen Monat saugen. Die Tragzeit beträgt etwa 22 bis 24 Tage.[2]
Die Haselmaus ist ein hervorragender Kletterer, welcher sich auch auf den dünnsten Zweigen wohl fühlt. Dabei benutzt die Haselmaus zum Teil die Angeltechnik der Affen, um sich fortzubewegen.
Die Haselmaus lebt die meiste Zeit auf Bäumen. Die Reviere der Haselmaus haben einen Radius von 150 bis 200 Metern. Die Reviere markieren sie mit Urin und Sekreten aus den Analdrüsen.
Fressfeinde
Hauptfeinde sind Rotfuchs, Mauswiesel und der Hermelin. Weitere Feinde sind Eulen und Greifvögel und die Schleiereule.
Die Haselmaus kann sich nicht verteidigen, d.h. ihr bleibt nur die Flucht.
Während der Winterruhe werden sie oft von Wildschweinen ausgegraben und gefressen.
Die Haselmaus in der Literatur
Eine Haselmaus spielt eine prominente Rolle bei der „verrückten Teeparty“ in Lewis Carrolls Alice im Wunderland. Im Buch Das Tierhäuschen, geschrieben vom russischen Dichter Samuil Marschak, ist eine Haselmaus einer der Protagonisten.
Referenzen
- ↑ http://www.redlist.org/details/13992
- ↑ http://www.world-of-animals.de/Tierlexikon/Tierart_Haselmaus.html
Weblinks
- Der Bilch, das nette Tier
- schlafende Bilche
- Die große Nussjagd - Eine umweltpädagogische Aktion mit dem Ziel der Kartierung von Haselmäusen
- Muscardinus avellanarius in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Tchabovsky, 1996. Abgerufen am 11. Mai 2006
Wikimedia Foundation.