- Hatim
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Hatim bedeutet Besiegeln bzw. etwas abschließen oder zu Ende bringen. Die Wurzeln kommen vom arabischen Wort Hatm. Im Islam wird Hatim für das komplette Durchlesen des Koran genutzt. Man nennt dies dann Hatm-i Koran.
Um den Koran durchzulesen und damit Hatm-i Koran zu erlangen, müssen alle 114 Suren gelesen werden. Neben dem Lesen des Koran ist es auch möglich diesen auswendig vorzusagen oder auch einer anderen Person beim Vorlesen zuzuhöhren. Zum Abschluss des Hatim ist ein Hatim-Gebet zu sprechen, der den Abschluss des Koran also das Hatim bzw. Hatm-i Koran besiegelt.
Es gibt Suren in denen ein Tilavet vollzogen werden muss. Tilavet ist eine Niederwerfung bei der ein bestimmtes Gebet gesprochen werden muss. Auch dies ist für das Hatim Voraussetzung.
Neben diesen Formen des Hatim gibt es die Möglichkeit den Koran in Cüz, Hizb, Seiten oder sogar Versen (Ayats) aufzuteilen und von verschiedenen Personen lesen zu lassen, um gemeinsam das Hatim zu erlangen. Der Koran besteht aus 30 Cüz (gleichlange Teile, Kapitel), die wiederum in 4 Hizb unterteilt sind. D.h. es können 30 Personen je ein Cüz lesen bzw. 120 Personen je ein Hizb, um an einem Hatim Teil zu haben. Wie zuvor erwähnt sind weitere Unterteilungen möglich.
Jeder Person, die sich an einem Hatim beteiligt - egal wie klein der Teil auch ist, den er liest - wird mit Allah's Willen ein Hatim gutgeschrieben, heißt es. Dies ist unter den Moslems bekannt und wird sehr häufig praktiziert.
Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass es nur Moslems zu Teil werden kann.
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