Haubitze 42 cm M 14

Haubitze 42 cm M 14
Haubitze 42 cm M 14

Die Küstenhaubitze 42 cm M 14 / M 16 / M 17 war ein überschweres Geschütz der k.u.k. Festungsartillerie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bei Beginn des Ersten Weltkrieges verfügte die österreichisch-ungarische Festungsartillerie bereits über einige dieser Haubitzen. Sie waren lediglich zur Küstenverteidigung vorgesehen und auch dementsprechend disloziert worden. Im Fort Gomila des Kriegshafens Pola waren zwei dieser Geschütze aufgestellt, eines davon war aus technischen Gründen nicht mobil zu machen. Das andere wurde ausgebaut und im Januar 1915 in Gorlice-Tarnów, danach in Krakau, dann an der Serbienfront und anschließend vor Modlin eingesetzt. Dieses Geschütz wurde dann zur Maioffensive 1916 in unmittelbarer Nähe der 38-cm-Haubitze „Gudrun“ bei Calliano aufgestellt und beschoss Ziele auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden. Gleichzeitig war ein weiteres Geschütz auf der Malga Larghetto südlich des Monte Rover postiert und unterstützte die zweite 38-cm-Belagerungshaubitze M 16 (Geschütz „Barbara“) bei der Beschießung des Forte Monte Verena.

Die Verlegung dieser Haubitzen erwies sich als überaus schwierig, da sie als stationäre Küstengeschütze konzipiert worden waren. Die Rohre und Lafetten waren in nach oben offenen splittersicheren Stahltürmen untergebracht, auf die aus technischen Gründen zunächst nicht verzichtet werden konnte. Zur Montage war ein großer, verschiebbarer Portalkran notwendig; ebenso die für den Bewegungsablauf des Krans benötigten Schienen. So erfolgte der Transport mit einer nicht unerheblichen Anzahl von Lastkraftwagen.
Von diesem Typ M 14 wurden insgesamt acht Geschütztürme (Nr. 1–8) sowie ein Reserverohr angefertigt.

Bei Ende des Krieges befanden sich noch insgesamt acht Geschütze im Dienst: Eine M 14 im Küstenfort Gomila, zwei M 14, vier M 16 und eine M 17 an den verschiedenen Frontabschnitten.

Das M-17-Geschütz wurde noch 1940 von der deutschen Wehrmacht bei der Beschießung des Werkes Schoenenbourg der Maginotlinie eingesetzt, ohne jedoch irgendwelchen Erfolg zu erzielen.

Varianten

M 16

Durch die immensen Schwierigkeiten beim Transport des Gerätes sah man sich gezwungen, Verbesserungen vorzunehmen und die Bettung zu modifizieren. Das Geschützrohr M 14 wurde beibehalten, jedoch eine Lafette konstruiert, die der Lafette der Haubitze 38 cm M 16 ähnlich war und das Transportvolumen des Geschützes erheblich verringerte. Trotzdem waren für den Transport der Bettung und des Zahnkranzes allein noch vier Teillasten erforderlich. Insgesamt wurden für das Geschütz sechs Teillasten benötigt. Handhabung und Beweglichkeit waren zufriedenstellend und entsprachen in etwa dem Belagerungsmörser M 16. Von diesem Typ Haubitze 42 cm M 16 wurden vier Exemplare geordert.
Die Geschütze erhielten die Nummern 9–12.

M 17

Weitere Verbesserungen an der Lafette zum Zwecke der Gewichtsverminderung sowie einige Detailveränderungen führten zum Modell M 17. Hier wurde die Lafette nochmals verkleinert, sodass die Teillasten letztendlich auf vier verringert werden konnten. Von diesem Muster wurden ebenfalls vier bestellt; es kam jedoch nur noch eine zum Einsatz.

Technische Daten

Küstenhaubitze 42 cm M 17
Technische Daten
Erstverwendung: 1914
Bezeichnung: schweres Wurf-Rohrrücklaufgeschütz
Gewicht des feuernden Geschützes: 100 Tonnen
Transport:
Straßentransport: ein Rohrwagen, ein Lafettenwagen, zwei Bettungswagen, vier Generatorwagen
Schienentransport auf Kurzstrecke: nach Auswechslung der Straßen- gegen Schienenbereifung mit eigenem Generatorwagen bis etwa 50 km
Schienentransport auf Langstrecke: nach Auswechslung der Straßen- gegen Schienenbereifung im normalen Zugverband
Aufbau
Lafette: Mittelpivotlafette
Bettung: Eiserne Kastenbettung mit Drehscheibe
Maße der Kastenbettung: Länge 7,50 m / Breite 6,20 m / Höhe 1,75 m
Einbauzeit Kastenbettung: je nach Geländebeschaffenheit 20 Stunden bis 10 Tage
Montage des Geschützes: etwa 6 Stunden
Geschützdaten
Kaliber: 420 mm über den Feldern / 424,5 mm in den Zügen
Mündungsgeschwindigkeit: 415–470 m/sek.
Auftreffgeschwindigkeit: etwa 370 m/sek.
Schussweite min.: 4,8 km
Schussweite max.: 14,6 km
Elevation: + 40° bis + 70°
Seitenrichtbereich: 360°
Munition
Granate: Panzergranate M 14/9 mit oder ohne Verzögerungszünder
Gewicht der Granate: 1000 kg
Sprengladung: 89,6 bis 104,4 kg Tritol oder Ammonal
Treibladung: Messinghülse mit 1. bis 4. Ladung – max. 51 kg Nitrozellulose


Eine Haubitze M 16 befindet sich im Armeemuseum in Bukarest.

Quellen

  • Unterrichtsmaterial und Dienstvorschriften der k.u.k. Armee im Kriegsarchiv in Wien
  • E. A. Grestenberger: K.u.k. Befestigungsanlagen in Tirol und Kärnten. Wien 2000.

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