Haus Hammerstein (Hückeswagen)

Das Haus Hammerstein liegt unterhalb der Ortschaft Dürhagen in Hückeswagen an der Wuppertalsperre. Vor dem Anstau der Talsperre war es Teil der heute nicht mehr existierenden Ortschaft Hammerstein.

Im 19. Jahrhundert wurde es von Hubert Grafer für seine große Familie erbaut. Vor dem Zweiten Weltkrieg war im Haus Hammerstein eine Art Arbeiterkneipe untergebracht. Von den 1950er bis zu den 1970er Jahren erlebte es als bundesweit bekanntes und renommiertes Hotel und Ausflugslokal seine Blütezeit. Im Gästebuch haben sich unter anderem Inge Meysel, Antje Weisgerber, Lisa della Casa, Peter Frankenfeld und Anneliese Rothenberger eingetragen.

Im Jahre 1985 verkaufte die damalige Eigentümerin Frau Horn, eine Enkelin des Erbauers Hubert Grafer, Haus Hammerstein unter der Bedingung, dass es einer gemeinnützigen Organisation zugehen sollte. Es wurde im Dezember 1985 vom Landschaftsverband der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung NW e.V. für 1,5 Millionen DM erstanden und dient dem Verein seither als Bildungs- und Erholungsstätte sowie als Veranstaltungsort für Fortbildungen, Seminare, Tagungen und andere Anlässe. Neben der Einrichtung eines Aufzuges, um die erste Etage des Hauses auch für Gäste mit Rollstuhl erreichbar zu machen, wurde ein Großteil der Hoteleinrichtung übernommen und integriert; auch heute noch (2007) findet sich manches Einrichtungstück aus der Hotelzeit im Haus und verleiht ihm einen besonderen Charme. Vereinzelt kommen insbesondere in den Sommermonaten Leute, die das Haus noch aus der Hotelzeit kennen, um einen Spaziergang an der Talsperre zu nutzen, um Erinnerungen aufzufrischen.

Die Lebenshilfe e.V. hat sich in den ersten Jahren bemüht, dem Haus seinen geschichtsträchtigen Charakter zu bewahren und erforderliche Umbauten nach Möglichkeit in ein stimmiges Gesamtbild einzupassen. Von Besuchern wurde das sehr geschätzt; auch in den Medien wurde bei Berichten über Haus Hammerstein stets auch auf das besondere Flair des Hauses hingewiesen. Bis Mitte 2006 wurde das Haus mit diversen notwendigen Neuerungen im brandschutztechnischen Bereich ausgestattet, was einiges an Atmosphäre gekostet hat. Auch wurde insbesondere ein Gästezimmertrakt im Obergeschoss mit Dachgauben vergrößert und ausgebaut.

Einige Mannschaften der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung haben im September 2006 in Haus Hammerstein übernachtet.