- Haus der tausend Leichen
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Filmdaten Deutscher Titel: Haus der 1000 Leichen Originaltitel: House of 1000 Corpses Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 2003 Länge: 88 (NTSC)
83 (PAL cut)
85 (PAL uncut) MinutenOriginalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK uncut:(indiziert)
cut: keine JugendfreigabeStab Regie: Rob Zombie Drehbuch: Rob Zombie Produktion: Andy Gould Musik: Rob Zombie Kamera: Tom Richmond Schnitt: Kathryn Himoff Besetzung - Sid Haig als Captain Spaulding
- Bill Moseley als Otis B. Driftwood
- Sheri Moon Zombie als Baby
- Karen Black als Mother Firefly
- Erin Daniels als Denise Willis
- Walton Goggins als Deputy Steve Naish
- Matthew McGrory als Tiny Firefly
- Michael J. Pollard als Stucky
Haus der 1000 Leichen ist ein 2003 gedrehter Horrorfilm, der von Andy Gould produziert wurde. Die Regie führte der Regisseur und Musiker Rob Zombie (White Zombie), der ebenfalls das Drehbuch schrieb und den kompletten Soundtrack für den Film erstellte.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Vier Jugendliche sind mit dem Auto auf den Straßen Amerikas unterwegs. Als ihnen das Benzin ausgeht, sind sie gezwungen, an der Tankstelle von Captain Spaulding zu halten, der nebenbei auch noch ein Monstrositäten-Museum, bzw. eine Freakshow betreibt. Jerry beschließt für sich und seine Freunde, Eintrittskarten für dieses Museum zu kaufen, doch ein seltsamer Mann schenkt ihnen Freikarten. Dabei erzählt ihnen Captain Spaulding, der vor allem durch seine eigenartige Kleidung auffällt, indem er beruflich ein Clownskostüm trägt, von dem ehemaligen ortsansässigen Serienkiller Dr. Satan. Jerry ist davon begeistert und überredet die anderen, sich auf die Suche nach einem Baum zu machen, an dem Dr. Satan vorgeblich gehängt wurde. Auf dem Weg dorthin nehmen sie eine attraktive Anhalterin in ihrem Auto mit und landen wegen einer Autopanne im Haus der Familie Firefly, deren Mitglieder anfangs zwar seltsam, aber nicht bedrohlich wirken.
In der Nacht von Halloween werden die Jugendlichen von den Psychopathen gefoltert und ermordet. Haus der 1000 Leichen nimmt ein Ende, das sich mit dem Anfang des Films zu einer Art Spirale zusammenschließt und darauf schließen lässt, dass das Morden weitergehen wird.
Hintergründe
- Die Darsteller waren größtenteils unbekannt. Der Film erschien 2003 bereits in der ab 18 Jahren freigegebenen Fassung ungeschnitten in den deutschen Kinos und später sowohl in einer stark geschnittenen FSK-18 Fassung, die in Kaufhäusern ausgelegt wurde, wie auch in einer Fassung mit SPIO/JK-Zeichen, die identisch mit der Kinofassung ist.
- Der Film bekam allgemein sehr gute Kritiken, unter anderem von Tobe Hooper, dem Regisseur und Produzenten des ersten Texas Chainsaw Massacre, an dem sich Rob Zombies Film stark orientierte.
- Rob Zombie greift viele typische Merkmale des Horror- und Splatterfilms auf und richtet sich dabei nach diversen anderen Genrefilmen. Neben der Brutalität tritt auch die Musik in den Vordergrund und auch humoristische Einflüsse sind vorhanden. Ähnlich wie in dem Film Natural Born Killers (1994) ist es hier so, dass die Kamera oft sehr ungewöhnliche Aufnahmen zeigt, es werden oft Bilder in sekundenschnelle eingefügt und auch wird teilweise ein bestimmter Effekt verwendet, mit dem man nur noch die Konturen der Schauspieler erkennen kann. 2005 entstand schließlich das Sequel The Devil’s Rejects, indem nun drei der Psychopathenfamilie die Hauptrolle spielen.
Soundtrack
2003 erschien ein Soundtrack von Rob Zombie mit 25 Titeln. Enthalten sind neben Musik auch einige Gesprächs-Ausschnitte.
- Howdy Folks
- House Of 1000 Corpses
- Saddle Up The Mule
- Everybody Scream
- Stuck In The Mud
- Holy Miss Moley
- Who's Gonna Mow Your Grass?
- Run, Rabbit, Run
- Into The Pit
- Something For You Men
- I Wanna Be Loved By You
- Pussy Liquor
- Scarecrow Attack
- My Baby Boy
- Now I Wanna Sniff Some Glue
- Investigation And The Smokehouse
- The Bigger The Cushion
- I Remember You
- Drive Out The Rabbit
- Mary's Escape
- Little Piggy
- Ain't The Only Thing Tasty
- Dr. Satan
- Brick House 2003
- To The House
Kritiken
- Cinema: "Dass die vertraute Story holprig wirkt, ist nicht nur auf die 17 fehlenden Minuten der Kinofassung zurückzuführen. Es liegt auch an der ungestümen Inszenierung des Horrorfans Zombie. In einem schrillen Mix aus Genrezitaten, wirren Filmformatwechseln und eingespielten Szenen klassischer Gruselfilme schwelgt Zombie in Splatter-Exzessen. Trotz übertriebener Experimentierfreude gelingen ihm verstörend-geniale Bilder, speziell im Finale. Das sieht aus, als hätte Apokalypsen-Maler Hieronymus Bosch ein Marilyn-Manson-Video inszeniert. Fazit: Der "Natural Born Killers" unter den Horrorfilmen! Bizarre Tour de force für Fans des Genres."
- Fritz Göttler von der Süddeutschen Zeitung beurteilt den Film als "wild, aggressiv, blutig, rücksichts- und geschmacklos. Die Gewalt der degenerierten Monster, der Schlächter und der Kannibalen, ist diesmal defensiv. Sie wehren sich dagegen, zum Schauobjekt gemacht zu werden, zum Studienobjekt besser gesagt, der akademischen Form des Exhibitionismus."
- René Classen von dem Fachmagazin film-dienst: "Keine neuen Schmerzgrenzen der Gewalt sind zu sehen, aber zugemutet wird einiges. Die grimmige Tonart und die Abwesenheit allgegenwärtigen Ironie unterscheidet den Film von anderen seines Genres. Der Regisseur zeigt kein Interesse an seinen Protagonisten. Er behandelt sie wie Schlachtvieh, das er dem Sadismus seiner eigentlichen Stars, den Killern und Kannibalen, ausliefert. Zudem kann er keine Geschichte erzählen.
- Guylaine Cadorette von hollywood.com: "Haus der 1000 Leichen fehlt es an Schrecken und Spannung, zwei vitale Elemente in jedem guten Horrorthriller. Aber während er daran scheitert zu erschrecken, erregt er erfolgreich Übelkeit."
- James Brundage von filmcritics.com: "Haus der 1000 Leichen ist wahrscheinlich der ungruseligste Gruselfilm den ich je gesehen habe."
- Walter Chaw von Film Freak Central: "Ein seltener Film der sich um Kultstatus bemüht und ihn höchstwahrscheinlich erlangen wird."
- Peter Müller von der Berliner Morgenpost sieht Haus der 1000 Leichen als eine "ambitionierte Nichtigkeit eines B-Picture-verliebten Gothic-Gurus, der die meiste Zeit seines Lebens in langen Nächten voller Metal-Musik, Hardcore-Comics und Horrorfilmen verbrachte. Außer sattsam ausgereizten Effekten, fantasievoll ekligen Kulissen und hektisch geschnittenen, technisch verfremdeten Bildern hat der Film nichts zu bieten."
Auszeichnungen
- Der Film gewann den portugiesischen Filmpreis Fantasporto in der Kategorie Beste Spezialeffekte und war für den Besten Film nominiert.
Weblinks
- House of 1000 Corpses in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Presseschau bei film-zeit.de
- „Rocky Horror Zombie Show“-Review bei EVOLVER
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