Geschichte der Stadt Köln

Geschichte der Stadt Köln

Der folgende Artikel Geschichte der Stadt Köln beschäftigt sich mit der Vorgeschichte bis in die Nachkriegszeit von Köln.

Inhaltsverzeichnis

Das vorrömische Köln

Stadtwappen von Köln

Erste Belege menschlichen Lebens im Stadtgebiet Köln werden auf die Altsteinzeit geschätzt; darauf lassen Funde eines Kernsteins in Dellbrück sowie eines Faustkeils im Königsforst und Funde aus Köln-Worringen schließen. Hinweise auf eine feste Besiedelung gibt es ab der Zeit um 4500 v. Chr., als der fruchtbare Lössboden der Rheinterrassen und das milde Klima Ackerbauern aus dem Donauraum anzog. Der bedeutende Fund einer Bandkeramik-Siedlung aus der Jungsteinzeit wurde 1929 in Lindenthal gemacht. Das Lindenthaler Dorf, das sich zwischen Hohenlind und Stüttgenhof erstreckt, wurde in der Zeit zwischen Ende des 5. bis Anfang des 4. Jahrtausends mehrfach besiedelt und wieder aufgegeben — Ursache war vermutlich eine extensive Landwirtschaft, die die Ackerbauern von Zeit zu Zeit zwang, ihre Siedlungen zu verlassen, bis sich der ausgelaugte Boden erholt hatte. Überreste einer weiteren bandkeramischen Siedlung wurden auch in Mengenich gefunden.

Zum Ende der Steinzeit gab es im heutigen Stadtgebiet, in Nippes und in der Innenstadt sowie in Merheim und Brück weitere Ackerbau-Siedlungen, die der Michelsberger Kultur zugerechnet werden. Die Glockenbecherkultur, die erste metallverarbeitende Kultur im Rheinland, siedelte nach 2000 v. Chr. in ganz Westeuropa und hinterließ sowohl Stein- als auch Kupferwerkzeuge. Aus der im 12. Jahrhundert v. Chr. bekannten Urnenfelderkultur, die durch einen Wandel in der Bestattungskultur von der Erd- zur Brandbestattung gekennzeichnet ist, wurde im Süden von Köln ein Gräberfeld gefunden. Belege einer wieder anderen, eisenzeitlichen Bestattungskultur — Hügelgräber — wurden vor allem im rechtsrheinischen Dellbrück aber auch linksrheinisch in Lindenthal, Müngersdorf, Riehl, Longerich und Worringen gefunden. 1949 betrug die nachweisbare Anzahl in Dellbrück noch 685, man schätzt das ursprüngliche Gräberfeld auf insgesamt 1200 Grabstätten.

Spuren keltischer Besiedlung während der La-Tène-Zeit finden sich ebenfalls in Köln, die meisten bekannten Beispiele im Linksrheinischen; aus dem ersten Jahrhundert v. Chr. z. B. auch an der Südseite des Kölner Doms. Von der für die Kelten charakteristischen Handwerkskunst ist in Köln südöstlich der römischen Stadtmauer ein außergewöhnliches Einzelstück gefunden worden, eine etwa handflächengroße, als dreifach gehörnter Kopf geformte Henkelattache (angesetzter Gefäßhenkel). Nach Caesar[1] gehörte das Gebiet von Köln zum Stammesgebiet der keltischen Eburonen.

Das römische Köln

Grabmal des Iulius Baccus Ende 1. Jahrhundert n. Chr., Römisch-Germanisches Museum Köln

Um 55 v. Chr. hatte Caesar als Statthalter Galliens die Gebiete bis zum Rhein erobert. Ein Aufstand der Eburonen im Jahr 54 v. Chr. wurde ein Jahr später niedergeschlagen und der Stamm, der linksrheinisch zwischen Maas, Rhein und den Ardennen lebte, völlig ausgerottet. Während der Kämpfe traf Caesar auf den rechtsrheinisch siedelnden germanischen Stamm der Ubier, aus dem ihm einige Krieger als Kundschafter dienten. Von Caesar als „kultivierter als andere Germanen“ gelobt, wurden sie von ihren rechtsrheinischen Nachbarstämmen aufgrund ihrer Römerfreundlichkeit bekämpft und zogen sich schließlich auf die nun unbewohnten Gebiete westlich des Rheins zurück. Tacitus berichtet, dass die Ubier sich bald darauf dem Agrippa und somit dem römischen Reich unterwarfen. Andere Berichte sprechen von einem Bündnisvertrag, den die Ubier mit den Römern schlossen, in dem ihnen umfangreiche linksrheinische Gebiete übertragen wurden. In beiden Überlieferungen wird kein genaues Datum angegeben.

Als Gründungsjahr für das Oppidum Ubiorum, die erste städtische Siedlung auf dem Boden des späteren Köln, wird meist das Jahr 38 v. Chr. genannt. Tatsache ist, dass Agrippa zweimal in dieser Zeit an den Rhein reiste: in den Jahren 40–38 v. Chr. und um 20/19 v. Chr., so dass mit Sicherheit nur behauptet werden kann, dass die Hauptstadt der Ubier spätestens 19 v. Chr. gegründet wurde. Die Stadtsiedlung lag günstig am Schnittpunkt zweier wichtiger Handelswege. Sie wurde schon von den Ubiern befestigt, aber auch den Römern diente sie bald als Garnisonsstandort und religiöses Zentrum. Ähnlich wie in Lyon für Gallien wurde auch hier ein Altarbau für die Schutzgöttin Roms errichtet, nach dem die Stadt auch Ara Ubiorum genannt wurde. Dieser Altar konnte noch nicht lokalisiert werden. Erstmals erwähnt wird er im Zusammenhang mit der Varus-Schlacht 9. n. Chr. bei Tacitus.[2]

Agrippina die Jüngere

Als Rom um 17 n. Chr. seine Pläne aufgab, auch das östlich des Rheins liegende Germanien zu erobern, konsolidierte sich die Ubiersiedlung im römischen Grenzgebiet. Bereits im Jahr 15 oder 16 n. Chr. wurde hier Agrippina die Jüngere, die spätere Gattin des römischen Kaisers Claudius und Mutter des Nero, geboren. Durch ihren Einfluss erhielt das Oppidum Ubiorum den Status einer römischen Kolonie und hieß fortan Colonia Claudia Ara Agrippinensium oder kurz CCAA. Der Name der Stadt enthielt sowohl den Namen Agrippinas als auch den des Kaisers Claudius, das Ara bezieht sich auf den römischen Altar in der Stadt. Von den etwa 150 römischen Coloniae ist es allein Köln, das seinen heutigen Namen von dieser Bezeichnung für das höchste römische Stadtrecht herleitet.

Römerturm

Mit dem Bau der im Durchschnitt 2,5 Meter starken und 8 Meter hohen Stadtmauer aus Stein mit neun Toren und 19 Rundtürmen, von denen einer aus dem 3. Jahrhundert bestens erhalten ist, wurde auf der Ostseite schon Ende des 1. Jahrhundert n. Chr. begonnen; die Arbeiten an der Befestigung wurde vermutlich erst im 3. Jahrhundert abgeschlossen. Im Jahr 68, dem Todesjahr Neros, und der damit verbundenen Staatskrise in Rom, belagerten die Bataver und mit ihnen verbündete Stämme die Stadt und erreichten zunächst die Aufgabe der Bevölkerung. Die geforderte Niederlegung der Befestigung lehnten die Agrippinenser jedoch ab und begaben sich bald wieder unter den Schutz der Römer.

Als seit 81 n. Chr. der Militärbezirk rund um Köln zur römischen Provinz Niedergermanien (lateinisch Germania inferior) erhoben wurde, erhielt das an der römischen Rheintalstraße gelegene CCAA im Jahr 89 den Status einer Provinzhauptstadt. Um diese Zeit wurde die Wasserversorgung der Stadt durch einen der längsten Aquädukte des römischen Reiches, die Eifelwasserleitung, verbessert.

Die Herrschaft Trajans seit dem Jahr 98 kennzeichnet den Beginn einer Blütezeit für das ganze römische Reich; auch in CCAA führte eine 150 Jahre andauernden Periode des Friedens zu einem wirtschaftlichen und architektonischen Aufschwung. So entstand um 180 ein neues Prätorium für die Provinzverwaltung. Die Reste der Grundmauern wurden im Jahr 1953 beim Bau des Spanischen Baus des heutigen Rathauses freigelegt. Manufakturarbeiten aus Köln, vor allem Glas und Keramik, wurden ins gesamte römische Reich und darüber hinaus geliefert.

Postumus

In den Jahren 259/60 schlug sich der Militärbefehlshaber Postumus nach einem Streit mit Saloninus, dem Sohn des Kaisers Gallienus, auf die Seite von aufständischen Grenztruppen und wurde von diesen zum Kaiser eines Imperium Galliarum ausgerufen. Postumus eroberte CCAA und tötete Saloninus — Köln wurde zur Hauptstadt des neuen Reiches, dem Gallien, zeitweise Spanien und vermutlich auch Britannien angehörten. Erst im Jahr 274 endete dieses „Sonderreich“, das für eine weitere Glanzzeit in CCAA steht, mit der Rückeroberung durch Kaiser Aurelian. Hochwertige Goldmünzen mit dem Bildnis des Postumus wurden zu dieser Zeit in den Münzstätten Kölns geprägt.[3] Im Jahr der Rückeroberung wurde Köln jedoch zum ersten Mal von Germanen überfallen und verwüstet.

Kaiser Konstantin veranlasste daraufhin um 310 zum Schutz der Stadt den Bau des rechtsrheinischen Castellum Divitia (Kastell Deutz), das durch den Bau der ersten festen Rheinbrücke, einer Holzkonstruktion auf steinernen Strompfeilern, mit der Stadt verbunden wurde.

COLONIA CLAUDIA ARA AGRIPPINENSIUM - das römische Köln, Idealbild der spätantiken Stadt, Römisch-Germanisches Museum, Köln

Die Bevölkerungszahl Kölns wird für das dritte und vierte Jahrhundert auf rund 15.000 Menschen zuzüglich der etwa 5000 im Umland geschätzt. Es herrschte eine Religions- und Kultusvielfalt; so wurden neben den ursprünglichen römischen Gottheiten auch Götter und Göttinnen aus der germanischen und aus anderen Religionen des römischen Reiches übernommen. 1882 wurde beispielsweise eine Isis-Figur in der Nordwand der Ursulakirche gefunden; im Römisch-Germanischen Museum befinden sich weitere Funde, z. B. für die meist in Dreizahl gezeigten Muttergöttinnen (Matronen). Besonders beliebt war in Köln auch der Mithraskult.

Nach der Zerstörung des jüdischen Tempels in Jerusalem und der damit verbundenen Zerstreuung (Diaspora) der Juden finden sich Nachweise einer jüdischen Gemeinde in Köln. Kaiser Konstantin genehmigte im Jahr 321 die Ansiedlung einer jüdischen Gemeinde mit allen Freiheiten der römischen Bürger. Obwohl nur wenig über die Lage der Gemeinde in Köln bekannt ist — man vermutet die Ansiedlung in der Nähe der Marspforte innerhalb der Stadtmauer — ist die Kölner Gemeinde die älteste in Deutschland nachgewiesene Gemeinde.

Mittelalterliche Darstellung des Martyriums der Heiligen Ursula

Eine Christengemeinde ist ab Beginn des vierten Jahrhunderts in Köln nachgewiesen. Als erster bekannter Kölner Bischof gilt Maternus im Jahr 313; die erste schriftliche Bezeugung einer Kirche stammt aus dem Jahr 355, ihr Standort ist jedoch unbekannt. Ein Saalbau wurde auf dem nördlichen Friedhof errichtet, wo der späteren Legende nach eine Gruppe christlicher Mädchen den letzten Christenverfolgungen zum Opfer gefallen worden sein soll — hier liegen möglicherweise die Ursprünge des späteren Kults um „Ursula und die 11000 Jungfrauen“.

Seit dem Germanenüberfall im Jahr 274 sah sich die Stadt weiteren germanischen Angriffen ausgesetzt; vor allem die Franken drängten über den Rhein. Im Herbst 355 gelang ihnen die Eroberung und Plünderung Kölns. Wenige Monate später wurde die Stadt durch den Caesar (in der Spätantike: Unterkaiser) Julian, der später zum Kaiser (Augustus) erhoben wurde, zurückerobert. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts zeichnete sich jedoch das Ende der Römerherrschaft in Gallien und damit auch in Niedergermanien ab: Den Vormarsch der Germanen nach Westen überstand Köln noch relativ unversehrt. Eine kurze Rückeroberung durch den weströmischen Heermeister Flavius Aëtius in der Zeit zwischen 435 bis 446 ging mit einem Sieg gegen den Hunnenkönig Attila einher (der Vorbeimarsch der Hunnen an Köln bot weiteres Legendenmaterial zur Geschichte der Heiligen Ursula). Spätestens als Aëtius jedoch 454 ermordet wurde, bedeutete dies auch das Ende der Römerherrschaft in Köln, die Franken eroberten Köln und machten die Stadt zum Vorposten eines ihrer „Gaue“.

Das fränkische Köln

Zu Beginn der Frankenherrschaft im ehemaligen römischen Gebiet an Rhein und Mosel im 5. Jahrhundert war der Stamm der Franken noch in Untergruppen gegliedert. Im nordgallischen und rheinischen Raum regierten mehrere Kleinkönige, darunter der Merowinger Childerich I. in Tournai, nach dessen Tod 481/82 sein Sohn Chlodwig I., der seinen Herrschaftsbereich rasch ausdehnte. In Köln herrschte zu dieser Zeit Sigibert, König der ripuarischen Franken und Vetter Chlodwigs. Dem ripuarischen Königtum wurde von Chlodwig ein Ende gesetzt, indem er Sigiberts Sohn zunächst dazu brachte, seinen Vater ermorden zu lassen, und diesen dann von seinen eigenen Boten erschlagen ließ. Als Chlodwig in Köln einzog, soll er die Verantwortung für die Todesfälle abgelehnt und den Bürgern seinen Schutz angeboten haben — worauf diese ihn in St. Gereon jubelnd zu ihrem Herrscher und damit zum König aller Franken ausgerufen haben sollen. Dies berichtete der Geschichtsschreiber Gregor von Tours in seinen Historiae, doch verfügte er für die Zeit Chlodwigs nur über ungenaue Informationen.

In Köln lebte zur Zeit der Franken ein Völkergemisch von Franken, anderen Germanen und Römern, also der vor Ankunft der Franken ansässigen Bevölkerung, mit den unterschiedlichsten Religionen. Die romanische Stadtbevölkerung sprach auch noch im 6. Jahrhundert Latein. Trotz der zunehmenden Christianisierung des Merowingerreiches nach der Taufe Chlodwigs und dem Status Kölns als Bischofssitz gab es noch mindestens bis ins sechste Jahrhundert auch nicht-christliche Kultstätten.

Die Franken, ein Krieger- und Bauernvolk, nutzten in Köln die trotz der Eroberungszüge erhalten gebliebene römische Infrastruktur, vor allem das Prätorium, in dem die Könige residierten, sowie Brücke und Stadtmauer. Auch in Landwirtschaft und Handwerk bauten sie auf römischen Grundlagen auf; so entwickelten sich zum Beispiel aus den zahlreichen römischen Gutshöfen rund um Köln und den Militäreinrichtungen nach und nach fränkische Dörfer und Hofsiedlungen. Obwohl die Bevölkerungszahl in fränkischer Zeit stark zurückgegangen war, befanden sich Handel und Handwerk weiterhin auf hohem Niveau, allerdings war der Exporthandel im sechsten Jahrhundert nicht mehr so ausgeprägt.

Eine Bedrohung der Stadt im Jahr 557 durch die Sachsen, die bis zum Kastell Deutz vordringen konnten, wurde abgewendet. Bei den blutigen Machtkämpfen, die sich die Nachkommen Chlodwigs lieferten, wurde Köln immer wieder involviert. So flüchtete Theudebert nach der Schlacht bei Toul 612 vor seinem Bruder Theuderich von Toul nach Köln. Als dieser ihn in einem weiteren Kampf besiegte, zog Theuderich in Köln ein und wurde von den dort verbliebenen Anhängern Theudeberts zum neuen König ausgerufen.

Die Zwiste in der Königsfamilie führten zu einem Machtzuwachs für die fränkischen Adligen — die Hausmeier —, die ihren Königen die Regierungsarbeit aus der Hand nahmen; 687 zog der Karolinger Pippin der Mittlere alle fränkischen Hausmeierämter an sich. Er hielt sich über längere Zeiträume in Köln auf, seine Residenz befand sich vermutlich in der Nähe der heutigen Kirche St. Maria im Kapitol. Aber auch unter seinen Nachfolgern kehrte keine Ruhe ein: Pippins Stiefsohn Karl Martell zwang schließlich Plektrudis, die Witwe seines Vaters, die in Köln residierte, zur Aufgabe ihrer Macht und zum Gang ins Kloster in die nach hochmittelalterlichen Quellen von ihr gestiftete Kirche St. Maria im Kapitol.

Die endgültige Machtübernahme der Karolinger im Frankenreich durch Martells Sohn Pippin den Jüngeren 751 bedeutete das Ende der Merowingerherrschaft in Franken und für Köln das Ende seiner Rolle als Königssitz (die Karolinger residierten in Aachen).

Eine bedeutende Rolle spielten in der fränkischen Zeit vor allem die Kölner Bischöfe. Als wichtigster unter ihnen gilt der um 625 wirkende Kunibert von Köln, der schon für König Dagobert III. und dessen Sohn Sigibert III. die Regierungsgeschäfte geführt hatte. Der Legende nach weihte Kunibert auch die älteste noch erhaltene Kölner Kirchenglocke, den Saufang. Die Clemenskirche, in der Kunibert nach seinem Tod 663 bestattet wurde, hieß fortan Kunibertskirche.

Das karolingische Köln

Während der Sachsenkriege unter Karl dem Großen gewann Köln sowohl politisch als auch kulturell wieder an Einfluss; als erster karolingischer Bischof gilt Hildegar, der um 753 bei einer Schlacht gegen die Sachsen bei der Iburg getötet wurde. Köln verehrte seit dieser Zeit viele christliche Märtyrer, sammelte deren Reliquien in wertvollen Schreinen und baute für sie viele Kirchen. Im spätmerowingischen Dom wurde eine neue liturgische Einrichtung, eine Schola Cantorum eingebaut.

Papst Zacharias plante, Bonifatius zum Erzbischof Kölns zu ernennen, um von Köln aus die Bekehrung der Sachsen und Friesen voranzutreiben. Der Plan scheiterte zunächst an dem Widerstand der einheimischen Bischöfe und Adligen, und Köln wurde erst 795 Erzbischofssitz. Bereits 787 hatte Karl den Priester Hildebold zum Bischof von Köln eingesetzt, als die Kölner sich nicht selbst auf einen neuen Bischof einigen konnten. 795 wurde Hildebold folgerichtig auch Kölns erster Erzbischof; er amtierte bis zu seinem Tod im Jahr 818, vier Jahre nachdem Karl der Große gestorben war.

Nach dem Tod Karls des Großen entbrannte erneut ein Streit um das Frankenreich. Köln gehörte zunächst zum so genannten Mittelreich zwischen Ost- und Westfranken oder dem Lotharingien von Karls Enkel Lothar II. Dessen Scheidung und Wiederverheiratung, die durch den Kölner Erzbischof Gunthar unterstützt wurde, führte 863 zur Exkommunizierung Gunthars, der aber in Köln bis 866 weiter in seinem Amt blieb. Er protestierte gegen die Herauslösung Bremens aus seinem Metropolitanverband durch die Gründung des Erzbistums Hamburg-Bremen 848. Das führte zunächst zu einem Stillstand. Als aber Gunthar wegen seiner Ehescheidung Lothars II. exkommuniziert wurde, stellte Papst Nikolaus I. am 31. Mai 864 die Gründungsbulle für das Erzbistum Hamburg-Bremen aus. Gunthars Nachfolger Willibert weihte im Jahr 873 die Kirche, die als Alter Dom — Vorläufer des Kölner Doms — gilt. Mit ihrem Bau wurde wahrscheinlich um 850 begonnen, weil aber Gunthar als Bauherr missliebig erschien, schrieb man sie später dem berühmteren Vorgänger zu, weshalb sie lange den Namen Hildebolddom trug.

Nach Lothars Tod fiel Köln 876 an das ostfränkische Reich König Ludwigs des Deutschen. Durch die innerfränkischen Kämpfe wurde das Reich nach außen derart geschwächt, dass im Winter 881/882 die Normannen auf ihren Kriegszügen rheinaufwärts bis Köln und Bonn vordringen konnten. Sie plünderten und brandschatzten die Städte, und in Köln blieben nur der Dom und die Kirchen St. Severin und St. Gereon erhalten, alle anderen Gebäude und Kirchen sowie die Stadtmauer brannten nieder. Allerdings sollen sich die Geistlichen der Stadt vor dem Einfall der Normannen mit den wichtigsten Kirchenschätzen nach Mainz geflüchtet haben.

Bereits einige Jahre nach dem Normannenangriff sollen die Kölner ihre Stadtmauer wieder aufgebaut haben, und im Jahr 891 erhielt Köln unter seinem Erzbischof Hermann von Papst Stephan V. bedeutende Reliquien für die wieder aufgebauten Kirchen.

Zu Beginn des 10. Jahrhunderts wechselte in Köln ein vorletztes Mal in der Karolingerzeit die Herrschaft: In Ostfranken wurde Konrad I., zum König gewählt, was die lothringischen Fürsten zur Abspaltung veranlasste und in den Einflussbereich des karolingischen Westfrankens brachte. Endgültig beendet wurde diese Phase durch den Sachsen Heinrich I., der mit wenigen Eroberungszügen Lothringen wieder zu Ostfranken brachte. 925 wurde Lothringens — und damit Kölns — Zugehörigkeit zum ostfränkischen Reich von den Fürsten und dem Kölner Erzbischof bestätigt.

Das hochmittelalterliche Köln

Ottonische Zeit

Erzbischof Brun, der Bruder des späteren Kaisers Otto I., war 953 zum geistlichen Oberhaupt von Köln gewählt worden. Nachdem unter seiner Führung ein Aufstand in Lothringen gegen den Bruder des Kaisers niederschlagen wurde, machte Otto I. den Erzbischof auch zum Herzog von ganz Lothringen und damit zum weltlichen Fürsten in Köln. Damit hatte er die Gerichtsbarkeit sowie Markt- und Münzhoheit in der Stadt — dies markierte den Beginn einer Periode erzbischöflicher Macht in Köln, die bis zur Schlacht von Worringen im Jahr 1288 andauerte.

Brun hinterließ bleibende Spuren in der Stadt. So wurden unter seiner Herrschaft der alte Dom erweitert, mehrere Stifte und Klöster (z. B. der Vorläuferbau der heutigen Kirche Groß St. Martin) gegründet und um 950 die Siedlungen der Rheinvorstadt, die bis dahin noch außerhalb der Stadtmauern lagen, in die Stadt eingegliedert (das Gebiet um den heutigen Alter Markt und Heumarkt). Für die Besuche des Kaisers in Köln ließ er in der Nähe des Domes vermutlich eine Pfalz errichten.

Kurz nachdem Otto I. im Jahr 965 mit seiner Familie den Erzbischof in Köln besucht hatte, verstarb Brun im Alter von 40 Jahren auf einer diplomatischen Mission in Reims. Er wurde in der Kölner Klosterkirche von St. Pantaleon beerdigt.

Otto II. und seine Gemahlin Theophanu, von Christus gekrönt und gesegnet; Relieftafel aus Elfenbein, etwa 982/983, Mailand (?), Museum Cluny, Paris

Nach Bruns nur kurz amtierendem Nachfolger Folcmar trat ab 969 vor allem Erzbischof Gero in Erscheinung. Er reiste 971 nach Konstantinopel, um eine Ehefrau für Otto II. zu suchen. Geplant war die Vermählung des Kaisersohns mit der Tochter des oströmischen Kaisers; Gero vermittelte schließlich die Vermählung mit dessen Nichte Theophanu im Jahr 972. Die Kaiserin führte nach dem Tod Ottos II. 983 sechs und ein halbes Jahr für ihren unmündigen Sohn Otto III. die Regentschaft. Sie starb bereits 991; der byzantinische Einfluss auf die deutsche Kunst und Kultur kann jedoch auf sie und ihr großes Gefolge zurückgeführt werden. Nachdem sie wie Brun in St. Pantaleon beigesetzt worden war, siedelten sich ihre Landsleute, Handwerker und Künstler, um diese Kirche an – was sich in Kölner Straßennamen wie Griechenmarkt niederschlug.

Das kunsthistorisch und ikonographisch bedeutende Gerokreuz im alten Dom soll der Überlieferung nach 970 von Gero beauftragt und aufgestellt worden sein. Nach dessen Tod wurde es an seinem Sarkophag im Dom aufgestellt. Von Geros Nachfolger, Erzbischof Everger, der zu Zeiten Geros Domschatzmeister gewesen war, wird in der Chronik Thietmar von Merseburgs berichtet, er habe sowohl Gero als auch dessen Nachfolger Warin scheintot bestatten lassen, um ihr Amt zu übernehmen. Evergers Nachfolger wurde Erzbischof Heribert. Er regierte von 999 bis 1021 und stiftete 1003 die Abtei Deutz. Während seiner Amtszeit hatten die Kölner mit mehreren Hungersnöten und Dürren zu kämpfen. Seine Gebete sollen zum ersehnten Regen geführt haben, so dass er nach seinem Tode 1147 heilig gesprochen wurde.

Salische Zeit

Heriberts Amtsnachfolger Pilgrim trug durch die Königskrönung Heinrichs III. und seiner Mutter Gisela zu dem dauerhaften Anrecht der Kölner Erzbischöfe bei, in Aachen Krönungen vornehmen zu dürfen. Außerdem wurde er 1031 zum Erzkanzler für Italien ernannt, ein Ehrenamt, das nach ihm alle Kölner Erzbischöfe des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation innehatten.

Der Kölner Erzbischof erhielt 1039 das Münzrecht und die Kölner Mark begann ihren Siegeszug am Niederrhein. Im folgenden Jahr (1040) wurde die erste Synagoge in Köln errichtet. Die Königin Richeza von Polen wurde 1061 in Köln beigesetzt.

Im Jahre 1074 kam es zu einer Rebellion der Kölner Bürger gegen ihren Lehnsherrn, den Erzbischof Anno II.. Als Anno im Kölner Hafen ein Kaufmannschiff beschlagnahmen ließ, widersetzte sich der Sohn des reichen Kaufmanns der Beschlagnahmung. Anno konnte sich nur knapp vor der mordlustigen Bevölkerung in Sicherheit bringen und aus der Stadt fliehen. Er kehrte wenige Tage später mit bewaffneten Verbänden zurück, die Stadt kapitulierte, die Rädelsführer wurden brutal bestraft.[4]

1096 befand sich in Köln der Sammelplatz für die Kreuzritter vom Niederrhein. Die Kreuzzügler plünderten und brandschatzten das Judenviertel. Im Verlauf der Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Heinrich IV. und seinem Sohn Heinrich V. wurden 1106 neue Befestigungsanlagen errichtet. Köln schlägt sich auf die Seite Heinrichs IV. Durch diese zweite Stadterweitung umfassten die Mauern nun ein Gebiet von 203,6 Hektar. Am 25. August 1128 legte ein durch Blitzschlag verursachtes Feuer das rechtsrheinische Deutz in Schutt und Asche. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört. Das Kölner Rathaus wurde erstmals 1135 urkundlich erwähnt.

Staufische Zeit

Für 1149 ist das große Kölner Stadtsiegel erstmals belegt; seine tatsächliche Entstehungszeit ist umstritten. Gegen 1140 lebten schätzungsweise 20.000 Bürger in der Stadt. Köln wurde 1150 von einem großen Brand und einer Pest-Welle heimgesucht.

Der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel brachte die Gebeine der Heiligen Drei Könige am 23. Juli 1164 nach Köln. Dadurch wurde Köln einer der wichtigsten Wallfahrtsorte des christlichen Europas und lockte in großer Anzahl Pilger und Könige zur Heiltumsfahrt nach Köln. Auch wegen der 1121 gefundenen und seitdem verehrten Reliquien des Hl. Gereon und seiner Gefährten sowie den im 12. Jhdt. gefundenen Gebeinen der legendären Heiligen Ursula und ihrer laut der Legende 11.000 Begleiterinnen wurde Köln zusammen mit Rom und Santiago de Compostela eine der drei großen Pilgerstätten des Spätmittelalters. Der Reliquienschatz Kölns soll mehr als 800 Heilige enthalten haben.

Die bis heute erhaltene Hahnentorburg ist eine von ursprünglich zwölf Torburgen in der acht Kilometer langen mittelalterlichen Stadtmauer von Köln. Coloriertes Foto um 1900.

Im Mai 1169 bestätigte Philipp anlässlich einer Auseinandersetzung zwischen dem Burggrafen und dem Vogt von Köln ein altes Weistum, worin deren amtliche Stellung und der Umfang ihrer Befugnisse und Gerechtsame, so wie die Freiheiten der Kölnischen Bürger aufgezeichnet wurden.[5] 1171 erneuerten die Senatoren der Stadt Köln den Kaufleuten von Dinant die Zoll-Privilegien, die ihnen bereits durch den Erzbischof Friedrich I. (†1131) verbrieft worden waren.[6] 1174 lieh Erzbischof Philipp I. von Heinsberg zum Zweck eines Kriegszuges nach Italien von der Stadt Köln 1000 Mark und verpfändete ihr dafür das Münzrecht.[7]

Am 27. Juli 1180 verglich sich Erzbischof Philipp hinsichtlich der gegen sein Verbot angelegten Stadtbefestigung, dass gegen eine Zahlung von 2000 Mark und einen Grundzins der Status quo in Bezug auf Befestigung, Häuser und Vorbaue bleiben durfte. Damit wurde der Bau der Stadtbefestigung sanktioniert.[8] Der Vertrag wurde am 11. August von Kaiser Friedrich I. bestätigt.[9] Die große mittelalterliche Stadtmauer wurde in den folgenden sechs Jahrzehnten gebaut. Die Fläche der Stadt wuchs von 203,6 ha auf 402,6 ha. Nach der Fertigstellung war die Mauer mit 52 Türmen und 12 Toren das größte Befestigungswerk Europas.[10][11] Das (Leprosorium) von Köln, in Melaten verkehrsgünstig an der Köln-Aachener Straße gelegen, wurde erstmals in der Schreinskarte der Pfarrei St. Aposteln 1180 erwähnt. Das zerstörte Siechenhaus wurde als hoff to Malaten buyten Colne erstmals am 25. April 1243 urkundlich erwähnt.[12]

Der Rat der Stadt Köln erschien erstmals 1216 in den tradierten Urkunden. Der Einzug der künftigen Kaiserin und englischen Prinzessin Isabella von England 1235 auf ihrer Reise zu ihrer Hochzeit in Worms mit Kaiser Friedrich II. wurde eines der „großartigsten gesellschaftlichen Ereignisse des Hochmittallater“ [13]. Isabella wurde mit allen Ehren empfangen und blieb sechs Wochen in Köln. Erzbischof Konrad von Hochstaden legte am 15. August 1248 den Grundstein für den Neubau des Kölner Doms. Der Kirchenlehrer Albertus Magnus spielte in seiner Kölner Zeit eine herausragende Rolle in den Auseinandersetzungen zwischen Stadt und Erzbischof. Im Kleinen Schied vom 17. April 1252 und im Großen Schied vom 28. Juni 1258 gutachtete er beim Streit zwischen Stadt und Bischof. Mit dem Großen Schied wurde die oberste Gerichtsgewalt und die oberste Macht dem Erzbischof zugesprochen. Gleichzeitig bestätigte der Spruch aber auch das Selbstverwaltungsrecht der Kommune. Die Folge war, dass Konrad von Hochstaden die angestrebte Landeshoheit über Köln nicht durchsetzen kann und sich mit der Oberaufsicht begnügen muss.[14]

Das spätmittelalterliche Köln

Köln trat im Juli 1254 dem Rheinischen Städtebund bei, der 59 Städte und auch Territorialfürsten umfasste und bis 1257 bestand. Motiv für die Gründung war die Unsicherheit im Heiligen Römischen Reich zur Zeit des Interregnums. Der Rheinische Städtebund forderte die Abschaffung der etwa 30 Rheinzölle, die den Handel stark behinderten. Er wendete sich gegen Fehden und setzte Regelungen für Konfliktfälle fest.

Erzbischof Konrad von Hochstaden verlieh der Stadt Köln am 7. Mai 1259 das Stapelrecht. Danach mussten alle an- und durchreisenden Kaufleute ihre Waren zu Köln „stapeln“ und zum Verkauf anbieten. Das Stapelrecht war maßgeblich für die Entwicklung Kölns zur europäischen Wirtschaftsmetropole des Spätmittelalters.[15] Erzbischof Engelbert II. von Falkenburg sicherte den Juden der Stadt 1266 seinen Schutz zu. Im Streit zwischen den Bürgern und dem Erzbischof kam es im Oktober 1268 zum Kampf an der Ulrepforte. Der Konflikt wurde in der Reimchronik Gottfried Hagens dargestellt.

Am 15. November 1280 starb Albertus Magnus in Köln. Die Kölner Bürger erkämpften in der Schlacht von Worringen am 5. Juni 1288 ihre Freiheit von der erzbischöflichen Stadtherrschaft. Bei dem Konflikt zwischen Siegfried von Westerburg, Erzbischof von Köln und Herzog Johann I. von Brabant schlug sich die Stadt Köln auf die Seite des Herzogs. Der Erzbischof geriet in Gefangenschaft. Die Stadt Köln erlangte in der Folge de facto den Status einer Reichsstadt, wenngleich die Anerkennung de jure noch bis 1475 auf sich warten ließ.

Der Chor des neuen gotischen Doms wurde am 27. September 1322 geweiht. Die Reliquien der Heiligen Drei Könige, Anziehungspunkt für zahlreiche Pilger, wurden in den neuen Dom überführt. Um 1324 war Meister Eckhart Leiter des Studium generale in Köln. Er wurde 1325 durch Mitbrüder beim Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg, Erzbischof von Köln wegen angeblich häretischer Glaubensaussagen denunziert und starb entweder 1327 oder 1328 in Köln oder in Avignon.

In einer Eintragung in das Eidbuch des Kölner Rats am 5. März 1341 wurde der Karneval erstmals erwähnt. Im Sommer 1349 forderte die Pest täglich mehr als 100 Opfer. In der Nacht vom 23. auf den 24. August 1349 kam es zu einem Pestpogrom, bei dem die Kölner Judengemeinde ausgelöscht wurde. Im „Hansasaal“ des Kölner Rathauses tagte am 19. November 1367 eine Versammlung der Hansestädte und bildete die Konföderation gegen den dänischen König Waldemar IV.

Die Auseinandersetzungen zwischen den Patriziern, die den Rat und die Richerzeche dominierten und den aufstrebenden Zünften erreichten im so genannten Kölner Weberaufstand einen ersten Höhepunkt. Es gab in Köln gegen Ende des 14. Jahrhunderts ungefähr 300 Weberwerkstätten mit bis zu 6000 Beschäftigten. Produziert wurden bis zu 20.000 Ballen (1,60 Meter breites Tuch von 25 Meter Länge) im Jahr. Der Kölner Gewandschneider Wilhelm Wavern exportierte zu dieser Zeit 10.000 Paar Hosen p. a. Ein Webergeselle verdiente damals etwa 8 Schilling pro Tag bei folgenden Lebenshaltungskosten: ein Hahn 3 Schilling, 25 Eier 25 Schilling, ein Fisch 2 Schilling, eine Hose 32 Schilling, 1 Paar Schuhe 10 Schilling.[16] Der Weberaufstand sollte dieser immensen wirtschaftlichen Bedeutung der Weberzünfte Rechnung tragen. Er begann zu Pfingsten 1369 und endete in der blutigen Weberschlacht am 20. November 1371 auf dem Waidmarkt mit einer schweren Niederlage der Weberzunft, die daraufhin hart bestraft wurde. Vorübergehend konnten die patrizischen Familien ihre Macht wiederherstellen. Die Richerzeche wurde restituiert, 1396 aber endgültig abgeschafft.

Im Jahr 1374 kam es zum höchsten bislang in Köln erreichten (eisfreien) Hochwasser. Nach Schneeschmelze und tagelangen Regenfällen in weiten Teilen des Rheineinzugsgebietes wurde am 11. Februar ein Wasserstand von etwa 13,30 m erreicht. Während der Scheitelwelle konnten Boote über die rheinseitige Stadtmauer fahren. Es handelte sich um ein durch zahlreiche zeitgenössische Quellen belegtes, einmaliges Ereignis. Vom April 1375 bis zum Friedensschluss am 16. Februar 1377 kam es im so genannten Schöffenkrieg zu einer schwerwiegenden Machtprobe zwischen der Stadt Köln und Erzbischof Friedrich von Saarwerden. Anlass war ein Kompetenzstreit im Zusammenhang mit den Schöffen, die dem erzbischöflichen Burggrafen beim Hochgericht beisaßen oder ihn vertraten. Im Verlauf des Schöffenkrieges verhängte Kaiser Karl IV. die Reichsacht über Köln, und im Kölner Umland, insbesondere in Deutz, wurden schwere Zerstörungen angerichtet.

Die Alte Universität Köln wurde am 21. Mai 1388 von der Kölner Bürgerschaft gegründet und vom römischen Papst Urban VI. bewilligt. Die Eröffnung erfolgte am Dreikönigstag 1389. Gründungsrektor war Hartlevus de Marca, der den Lehrbetrieb mit einer Disputation mit dem Theologieprofessor Gerhard Kikpot von Kalkar über Jesaja 60,1 („die Herrlichkeit des Herrn ging strahlend auf über dir“) eröffnete. Die Universität hatte ihre Vorgänger in den Generalstudien der Mendikantenorden insbesondere denen der Dominikaner, die Albertus Magnus 1248 eingerichtet hatte. Die Kölner Universität war die vierte Universitätsgründung im Heiligen Römischen Reich nach der Karlsuniversität Prag (1348), der Universität Wien (1365) und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (1386). Die Alte Universität wurde am 28. April 1798 von den 1794 in Köln eingerückten Franzosen wie schon 1795 die Universitäten in Frankreich [17] und die Universität Mainz mit der Umwandlung in eine Zentralschule für das Département de la Roer, genannt „Université de Cologne“, geschlossen.

Am 6. November 1395, dem Freitag nach Fronleichnam, erschütterte morgens um 3 Uhr ein schweres Erdbeben die Stadt Köln, nachdem schon acht Tage vorher Hagelschauer mit Körnern so groß wie Hühnereier die Leute erschreckt hatten.

Der Verbundbrief von 1396

Ausschnitt des Kölner Verbundbriefes
(Kölner Stadtmuseum)

Im Jahr 1396 wurde durch eine unblutige Revolution die Patrizierherrschaft in Köln endgültig beendet. An ihre Stelle trat eine ständische Verfassung, die sich auf die Organisation der Gaffeln stützte. Vorausgegangen waren jahrelange Auseinandersetzungen innerhalb des Rates und des ihn konstituierenden Patriziats.

Am 8. Juli 1391 schaltete Hilger Quattermart von der Stesse, der Führer der patrizischen Greifen-Partei, die Schöffen des Hochgerichts aus. Am 11. August 1391 ging das Recht der Bürgermeisterwahl von der Reichen-Korporation Richerzeche auf den Rat über. Am 17. Juli 1394 beschloss der Rat die „Ewige Verbannung“ Heinrich von Staves, eines Oheims von Hilger Quattermart, wegen dessen Umtrieben in Sachen Deutzer Zoll. Am 26. Dezember 1395 kam es in einer stürmischen Ratssitzung zur Löschung des Verbannungsdekrets Heinrich von Staves durch Hilger Quattermart aus dem Ratsbuch, danach provokatorisches Auftreten Heinrich von Staves in der Stadt. Am 4. Januar 1396 wurde die Partei der „Greifen“ mit ihrem Führer Hilger Quattermart von der Partei der am 3. Januar 1396 gegründeten Partei der „Freunde“ unter Führung von Konstantin von Lyskirchen entmachtet.

Hilger Quattermart floh. Sein Verwandter Heinrich von Stave wurde am 11. Januar 1396 auf dem Neumarkt hingerichtet, viele der „Greifen“ wurden zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt. Am 18. Juni 1396 versuchte Konstantin von Lyskirchen alte patrizische Rechte wiederherzustellen. Die dagegen protestierenden Handwerker- und Kaufleutezünfte wurden von ihm „vom hohen Ross herab“ nach Hause geschickt. Daraufhin nahmen die Zünfte die „Freunde“ in ihrem Versammlungsraum gefangen. Die „Greifen“ wurden befreit. Am 24. Juni 1396 trat ein 48-köpfiger, provisorischer Rat aus Kaufleuten, Grundbesitzern und Handwerkern zusammen.

Der Stadtschreiber Gerlach von Hauwe formulierte daraufhin den so genannten Verbundbrief[18], der am 14. September 1396 von den 22 so genannten Gaffeln unterzeichnet und in Kraft gesetzt wurde. Die Gaffeln waren heterogen zusammengesetzt, in ihnen waren die entmachteten Patrizier, Ämter, Zünfte und Einzelpersonen zusammengefasst, nicht aber die zahlenmäßig sehr starke Geistlichkeit; jeder kölnische Bürger musste einer der Gaffeln beitreten. Der Verbundbrief konstituierte einen 49-köpfiger Rat, mit 36 Ratsherren aus den Gaffeln und 13 Gebrechsherren, die berufen wurden. Der Verbundbrief blieb bis zum Ende der Freien Reichsstadt 1797 in Kraft. Am 14. April 1397 bestätigt der Rat die Zunftbriefe der Garnmacherinnen, Seidenmacherinnen und Goldspinnerinnen analog zu übrigen Zunftordnungen. Wirtschaftlich erreichten die Kölner Frauen im Spätmittelalter eine Freiheit wie nirgends sonst im Deutschen Reich.[19] Frauen handelten selbständig und waren weitgehend geschäftsfähig.[20]

Die Freie Reichsstadt Köln

Köln um 1411

Um 1400 lebten schätzungsweise 40.000 Bürger in der Stadt Köln. Damit war Köln zu dieser Zeit die größte Stadt des Heiliges Römisches Reichs. Nach der Wahl Ruprechts von der Pfalz als Gegenkönig König Wenzels im Jahr 1400 verweigerte Aachen auf Initiative von Köln hin dem Gegenkönig den Einzug in die Stadt.

Am 6. Januar 1401 erfolgte im Kölner Dom die Krönung Ruprechts von der Pfalz zum deutschen König, und am 6. Juli 1402 wurde im Dom die „englische Heirat“ zwischen Blanca von England, Tochter von Henry IV., und Ludwig III., dem Sohn König Ruprechts, geschlossen. Sie war unter Vermittlung von Unterhändlern des Kölner Rats zu Stande gekommen.[21] 1403 verbot der Rat eine jegliche Vermummung an den Fastnachtstagen.[22]

Der Rathausturm wurde 1414 vollendet, er wurde als Archiv, Waffenkammer und Feuerwache genutzt. Im gleichen Jahr begann die Herrschaft von Erzbischof Dietrich II. von Moers (1414-1463), die mit 49 Jahren längste Regierung eines Erzbischofs von Köln. Die Kölner Juden wurden nach ihrer Wiederansiedlung von 1372 im Jahr 1424 endgültig aus der Stadt vertrieben. Die Synagoge wurde zur Ratskapelle St. Maria in Jerusalem umgebaut, die Kölner Mikwe verfüllt. Damit endete die Tradition einer der ältesten und bedeutendsten Siedlung von Juden auf deutschem Boden.[23]

Die erste Kölner Bettelordnung wird auf 1435 datiert und wurde in die Kölner Statuten von 1437 aufgenommen. Sie schreibt vor, dass Gesunde für ihren Lebensunterhalt arbeiten oder die Stadt verlassen müssen und dass Bettler ihre Wunden und Gebrechen nicht öffentlich zur Schau stellen dürfen, damit die „guten Bürger“ nicht belästigt werden. Die Bettelordnung richtete sich zudem gezielt gegen auswärtige Bettler.[24] Stefan Lochner vollendete um 1445 das Altarbild Altar der Stadtpatrone, das das Selbstbewusstsein der Freien Reichsstadt widerspiegelt und heute im Dom ausgestellt ist. Im gleichen Jahr erteilte der Rat am 11. Juni den Befehl, dass alle Ferkel - bis auf die der Bäcker, Brauer und Landwirte - innerhalb der Stadt abzuschaffen seien. Dieser und zahlreiche ähnliche, vermutlich ebenso wenig erfolgreiche Erlasse des Rats werfen ein signifikantes Licht auf die innerstädtischen, hygienischen Zustände. Mit Wilhelm Roggelin und Peter Puckgassen wurden am 16. August 1448 die ersten amtlich bestallten Müllmänner der Stadt bestallt.[25]

Der Gürzenich, das Ball- und Tanzhaus des Rates, wurde von 1441 bis 1447 von Stadtbaumeister Johann van Bueren errichtet. Am 26. Februar 1446 fand der erste, urkundlich belegte Hexenprozess in Köln statt. Nach Schwören der Urfehde wurde die Angeklagte freigelassen.[26] Der Rat der Stadt verbot 1449 die Einfuhr fremden Bieres nach Köln, bei Zuwiderhandlung drohten den Importeuren Gefängnisstrafen. 1466 wurde der erste bekannte Kölner Buchdruck (Liber Johannis Chrysostomi super psalmo quinquagesimo) in der Druckerei von Ulrich Zell publiziert. Zell hatte sein Handwerk wahrscheinlich bei den Mainzer Buchdruckern Peter Schöffer und Johannes Fust gelernt; ein Jahrzehnt später gab es bereits 10 Druckereien in Köln.[27] 1469 verfasste Heinrich van Beeck eine umfassende Geschichte der Stadt Köln, die Agrippina genannte Universalchronik Chronica coloniensis. Darin wurde die Geschichte der Stadt von den Anfängen bis ins Jahr 1419 dargestellt. Neben der Chronik steht in der Handschrift gleichberechtigt ein Urkundenteil.[28]

Köln. Holzschnitt aus der „Chronica van der hilligen stat van Cöllen“; Cöllen 1499

Kaiser Friedrich III. bestätigte im Verlauf der Kölner Stiftsfehde 1475 offiziell den seit 1288 praktisch bestehenden Status als Freie Reichsstadt; die Hanse unter Führung Kölns erwarb den Stalhof in London als Kontor. Vier Jahre später 1479 erhielt die Universität zu Köln von Kaiser Friedrich III. das Recht, Leichen zu sezieren. 1481/82 scheiterte ein Umsturzversuch der so genannten Kleinen Schickung gegen das Finanzgebaren des Rats, weil sich die Gaffeln mehrheitlich auf dessen Seite schlugen. Ein Sterbender berichtete 1484 von homosexuellen Praktiken in Köln. Eine große Untersuchung ergab, dass wohl über 200 angesehene Bürger darin verwickelt waren, so wurden die Ergebnisse der Untersuchung wieder unter den Teppich gekehrt.[29]

Auf dem Reichstag 1505 zu Köln entschied der römisch-deutsche König und spätere Kaiser Maximilian I. den Landshuter Erbfolgekrieg: Das Herzogtum Pfalz-Neuburg entstand (so genannter Kölner Spruch). Der Dominikaner Jakob van Hoogstraten (†1527), 1504 in Köln zum Dr. theol. promoviert und seit 1505 Regens der Kölner Ordensschule, wurde 1510 Prior des Kölner Dominikanerklosters und hatte als solcher das Amt des päpstlichen Inquisitors für die Kirchenprovinzen Köln, Mainz und Trier inne.[30] Er lässt in Köln die Bücher Reuchlins verbrennen.

Der Bürgeraufstand von 1512/13, bei dem drei Bürgermeister und sieben Ratsherren getötet wurden, führte zum Beschluss des Transfixbriefs vom 15. Dezember 1513, der Ergänzungen zum Verbundbrief von 1396 enthiel und den jahrzehntelang gewachsenen Spannungen zwischen Rat und Gemeinde Rechnung trug. Im Transfixbrief, der bis 1797 zusammen mit dem Verbundbrief die Kölner Verfassung bildete, werden die Rechte der Gemeinde erweitert und fortgeschrieben, insbesondere die Unverletztlichkeit von Person und Wohnung.[31] Zudem sollten die Macht der Gaffeln gestärkt, die Veruntreuung städtischer Gelder verhindert und die Günstlingswirtschaft des Rates unterbunden werden.[32]

Köln 1531

Albrecht Dürer besuchte im Jahr 1520 seinen Vetter Niklas in Köln. Auf dem Domhof wurden die Schriften von Martin Luther verbrannt. Auf Melaten wurden im Jahr 1529 die beiden protestantischen „Ketzer“ Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden verbrannt. Die Kölner Börse wurde 1553 gegründet. Bei einem Fährunglück 1559 auf dem Rhein ertranken über 50 Personen. Die Bauarbeiten am Kölner Dom wurden im Jahr 1560 aus finanziellen Gründen eingestellt.

Seit dem Hochmittelalter hatten die Kölner mit Besorgnis beobachtet, dass der Rhein begann, sich am rechten Rheinufer bei Poll ein anderes Flussbett zu suchen. Hochwasser und Eisgänge begünstigten diese Veränderungen. Um zu verhindern, dass es zwischen Poll und Deutz zu einem östlichen Durchbruch des Rheins kam, wollte Köln das Ufer mit den so genannten Poller Köpfen befestigen, doch erst 1557 konnte sich der Rat mit dem Erzbischof über die Maßnahmen einigen. 1560 wird das Großprojekt in Angriff genommen, das über 250 Jahre fortgeführt wurde. Insgesamt wurden drei schwere Uferbefestigungen („Köpfe“) angelegt. Neben Hunderten auf Grund gelegten Schiffen wurden Weidenpflanzungen und Buhnen eingebracht, um Abweichungen des Flussverlaufs zu verhindern. Mit Basaltbrocken beschwert wurden eisenbewehrte Eichenstämme - durch schwere Querbalken verbunden - in den Flussgrund getrieben. Der nördliche Kopf soll eine Länge von 1.500 Metern gehabt haben.[33]

Seit 1577 war Köln mittels eines Abzweigers ab Wöllstein mit dem europäischen Hauptpostkurs, dem Niederländischen Postkurs von Brüssel über Augsburg nach Innsbruck, Trient und Italien verbunden. Zunächst bestand eine Fußbotenpost, die jedoch 1579 vom Postmeister Jacob Henot in eine reitende Post umgewandelt wurde.[34]

Der Kölner Erzbischof Gebhard Truchsess von Waldburg sagte sich 1582 von der katholischen Kirche los und heiratete die protestantische Stiftsdame Agnes von Mansfeld, trat aber als Erzbischof nicht zurück. Gebhard Truchsess von Waldburg wurde 1583 exkommuniziert und der verlässlich katholische Ernst von Bayern zu seinem Nachfolger bestimmt u. a. deshalb, weil ein protestantischer Kölner Erzbischof die katholische Mehrheit im Kurfürstenkollegium gekostet hätte. Es kam zum Kölner Krieg (auch Truchsessischer Krieg), der bis 1588 dauerte. Deutz, Bonn und Neuss wurden verwüstet. Der Rat verbot 1609 den Frauen auch zu Karneval das Tragen von Männerkleidung. Der erste Tabakhändler eröffnete 1620 sein Geschäft in Köln.

Auf Melaten wurde Katharina Henot, die Tochter Jacob Henots, im Jahr 1627 als Hexe verbrannt.[35][36] Christina Plum bezichtigte sich erstmals im Frühjahr 1629 der Hexerei und denunzierte bei einem Verhör im April 1629 zunächst zehn angesehene Bürger. Nach weiteren Denunziationen erfolgten mehreren Hinrichtungen, darunter auch Christina Plum am 16. Januar 1630. Erst ab der zweiten Jahreshälfte 1630 wurde die Hexenverfolgung in Köln ausgesetzt.[37] Wegen der Syphilis wurden 1631 die öffentlichen Badehäuser geschlossen. Mit den Wochentlichen Post-Zeitungen erschien 1632 die erste wöchentliche Zeitung in Köln. Der Rat der Stadt verbot 1659 das Rauchen innerhalb der Stadtmauern. 1655 wurde Enn Lennartz als Hexe enthauptet und verbrannt. Sie war das letzte Opfer der Hexenverfolgung in Köln. Insgesamt gab es in der Zeit der Hexenverfolgung (1435 – 1655) 96 aktenkundig gewordene Hexenprozesse, bei denen 37 Beschuldigte hingerichtet wurden.[38]

Köln um 1646 von Matthäus Merian

Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) verhielt sich Köln neutral und wurde nicht belagert, wobei der Krieg jedoch die Wirtschaft schädigte. Der Reitergeneral Jan von Werth († 1652) wurde in Köln zum Volkshelden, als er die Festung Ehrenbreitstein von den Franzosen befreite. Von ihm wurde die Sage mit der Magd Griet berühmt. Am 6. September 1680 überreichte Nikolaus Gülich (* 1644) eine Klageschrift gegen innerstädtische Missstände. Eine Untersuchungskommission wurde eingesetzt, dann aber nahm man Gülich gefangen. August 1682 wurde er aber auf Druck der Gaffeln wieder entlassen. Immer wieder klagte er gegen Klüngel und Misswirtschaft. Im Sommer 1683 versuchte Gülich, den Rat aufzulösen, aber hauptsächlich wegen wirtschaftlichen Misserfolgs wurde bald der Prozess gegen ihn eröffnet. 1685 wurde er von Kaiser Leopold I. als Landfriedensbrecher vor das kaiserliche Gericht geladen. Am 23. Februar 1686 wurde er zum Tod durch das Schwert verurteilt und hingerichtet. Seine Schandsäule befand sich hundert Jahre lang auf dem eingeebneten Platz seines Hauses.[39]

Köln nahm am letzten Hansetag 1669 in Lübeck teil. Giovanni Battista Farina gründete 1709 die heute älteste Parfumfabrik der Welt.[40] 1716 begann er mit dem Export seines Eau de Cologne. 1714 führte der Rat der Stadt eine Meldepflicht für Protestanten ein. 1734 gründete Jean Ignace Roderique die Gazette de Cologne. Die französischsprachige Zeitung war neben der Gazette d'Amsterdam, der Gazette d'Utrecht und der Gazette de la Haye (Den Haag) im 18. Jahrhundert europaweit verbreitet. Köln war neben Prag, Wien, Antwerpen, Rom und Venedig wegen seiner günstigen Verkehrsverbindungen eine der wichtigsten Städte, wo Nachrichten gesammelt wurden. Die Gazette de Cologne hatte wegen ihrer Aktualität mehrere tausend Bezieher und war an den Höfen in ganz Europa verbreitet. 1735 erhielt die Zeitung kaiserliches Privileg.[41]

Nach der abendlichen Schließung der Stadttore 1736 kam man nun nur noch nach Zahlung einer Torgebühr in die Stadt. Giacomo Casanova besuchte 1760 die Stadt Köln. Nach dem strengen Winter 1783/84 richteten Packeis auf dem Rhein und dadurch verursachtes Hochwasser im Februar 1784 große Schäden an, über 60 Menschen starben. Für Köln war es das schlimmste jemals verzeichnete Hochwasserereignis mit einem Rekordpegel von 13,55 Metern.

Die Besetzung der Stadt durch die französische Revolutionsarmee im Jahr 1794 brachte das Ende der bisherigen Ratsherrschaft. Am 28. Mai 1796 wurde der Rat der Stadt aufgelöst – 400 Jahre nach Inkrafttreten des Verbundbriefs, der alten Kölner Verfassung. An die Stelle des Rates trat eine nach französischem Vorbild eingesetzte Munizipalverwaltung.[42]

Das französische Köln

Am 6. Oktober 1794 besetzten französische Truppen die Reichsstadt Köln, was durch symbolische Übergabe der Stadtschlüssel besiegelt wurde. Zur besseren Orientierung schafften die Franzosen die bis dahin üblichen Namen der Häuser ab und führten 1795 Hausnummern ein – dank der Hausnummer 4711 eine der am meisten zitierten Maßnahmen dieser Zeit, die der Duftmarke ihren Namen gab. In der Folge wurde Köln Teil des 1798 gegründeten Rur-Départements. Im selben Jahr lösten die Franzosen die Universität zu Köln auf, viele Kirchen und Klöster in Köln und dem Rheinland fielen unter die Säkularisation.

Seit 1797 besaßen sowohl Juden als auch Protestanten das Bürgerrecht. 1798 kehrte mit Joseph Isaak der erste Jude seit 1424 in die Stadt zurück.[43] Im gleichen Jahr wurden die Zünfte aufgelöst; von da an herrschte in Köln Gewerbefreiheit. Die wirtschaftlich einschneidendste Maßnahme war aber die Verlegung der französischen Zollgrenze an den Rhein, ebenfalls 1798.[44]

Während der französischen Besetzung wurden zahlreiche Kunstgegenstände geplündert, viel Unersetzliches zerstört, so der von den Kölner Bürgern eroberte Fahnenwagen des besiegten Erzbischofs aus der Schlacht von Worringen 1288. Dem letzten Rektor der alten Universität Ferdinand Franz Wallraf war es zu verdanken, dass der Stadt Köln unersetzliche Kunstgegenstände, Archive und Urkundenbestände erhalten blieben.[45] Im Konkordat von 1801 zwischen Napoleon und der katholischen Kirche wurde das Kölner Erzbistum aufgehoben. An seine Stelle trat Aachen als neues Bistum.[46]

1801 wurden das linke Rheinufer und damit auch Köln gemäß dem Frieden von Lunéville Teil des französischen Staatsgebiets. Alle Kölner Bürger erhielten die französische Staatsbürgerschaft. Kaiser Napoleon und seine Gattin Josephine besuchten die Stadt vom 13. bis 17. September 1804 zum ersten Mal. Köln war eine Station auf einer längeren Reise durch die eroberten linksrheinischen Gebiete, die Napoleon kurz nach seiner Erhebung zum Kaiser am 18. Mai 1804 begann. Am Abend des 13. September war Napoleon in Köln angekommen und unter Kanonendonner und Glockengeläut durch das Eigelsteintor bis zu seiner Unterkunft am Neumarkt gefahren.

In die Franzosenzeit fallen auch die Gründung der IHK zu Köln (1803), der ersten Industrie- und Handelskammer auf deutschem Boden, sowie des Kölsche Hänneschen Theater (1802). 1804 wurden alle Pfarrfriedhöfe geschlossen, sie wurden ersetzt durch einen Zentralfriedhof, der an der Stelle des alten Siechenhauses Melaten angelegt und 1810 eröffnet wurde.

Die Franzosen mussten am 14. Januar 1814 die Stadt wegen der heranrückenden preußischen Truppen verlassen. An die französische Besatzung schloss sich unmittelbar die preußische Besatzung an.

Das preußische Köln

Köln um 1840

Der Wiener Kongress sah in seiner am 9. Juni 1815 unterzeichneten Schlussakte die Besetzung Kölns durch preußische Truppen vor. Damit fiel die Stadt an Preußen, allerdings behielten die Kölner bis 1848 die französische Währung. Kommandant der Stadt wurde 1815 der spätere preußische Ministerpräsident und Kriegsminister General Ernst von Pfuel. Die Stadt wurde Sitz eines Landkreises und selbst eine kreisfreie Stadt. 1819 wurde in Köln der Rheinische Appellationsgerichtshof eingerichtet.[47] 1823 wurde auf Drängen der preußischen Verwaltung das Festkomitee Kölner Karneval als „festordnendes Komitee“ gegründet und veranstaltete den ersten kontrollierten Kölner Rosenmontagszug. 1826 wurde die erste Kölner Sparkasse eröffnet. 1837 wurde der Kölner Erzbischof Clemens August Droste zu Vischering wegen der Mischehenfrage verhaftet. 1842 wurde Karl Marx Chefredakteur der Rheinischen Zeitung.

Nach der Wiederentdeckung der Fassadenpläne des Kölner Domes Anfang des 19. Jahrhunderts erwachte das öffentliche Interesse am Fortbau des Domes, der zum Symbol für die deutsche Nationalbewegung wurde. Joseph Görres und Sulpiz Boisserée waren die treibenden Kräfte für die Vollendung, so dass am 4. September 1842 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. und den späteren Erzbischof Johannes von Geissel der Grundstein für den Weiterbau des Kölner Doms gelegt werden konnte. 1863 wurde das Innere des Doms vollendet. 1868 wurde der alte Dombaukran, der ein halbes Jahrtausend lang ein Wahrzeichen der Stadt war, abgebrochen. Die Trennwand zwischen dem 1322 geweihten Chor und dem Langhaus wurde nach 560 Jahren eingerissen. Am 15. Oktober 1880 wurde der vollendete Dom nach 632 Jahren Bauzeit mit dem Dombau-Vollendungsfest fertiggestellt.[48] Überschattet wurde das Domfest von den Auswirkungen des Kulturkampfes, die 1874 zur Verhaftung des Kölner Erzbischofs Paulus Melchers durch die preußisch-protestantische Obrigkeit geführt hatten.[49]

Im Jahre 1816 erreichte mit der englischen „Defiance“ das erste Dampfschiff die Stadt. 1826 wurde die Preußisch-Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft (PRDG) in Köln, die spätere Köln Düsseldorfer (KD), gegründet. Mit den Raddampfern „Friedrich Wilhelm“ und „Concordia“ wurde die erste regelmäßige Dampfschifffahrt zwischen Köln und Mainz aufgenommen. Mit der Rheinschiffahrtsakte von 1831 wurde das Kölner Stapelrecht endgültig aufgehoben.[50] 1835 wurde die Rheinische Eisenbahngesellschaft gegründet. 1839 rollte der erste Zug vom Thürmchenswall bis nach Müngersdorf. 1841 war die Strecke bis Aachen fertiggestellt. 1844 begann der Ausbau der Eisenbahnverbindung Rhein-Weser.[51] 1848 kam es in der Stadt im Gefolge der Märzrevolution zu einer Arbeiterdemonstration und zum sogenannten Kölner Fenstersturz. 1849 gründete Adolf Kolping den Kölner Gesellenverein.[52] Von 1855 bis 1859 wurde die erste feste Rheinbrücke seit der Römerzeit, die Dombrücke, errichtet. Der Kölner Hafen wurde Endpunkt der Rhein-Seeschiffahrt.[53] 1859 wurde der Kölner Hauptbahnhof eingeweiht, die linksrheinische Eisenbahnstrecke von Köln nach Bingerbrück wurde fertiggestellt. Am 22. Juli 1860 wurde auf Betreiben von Caspar Garthe mit einem Festakt der Kölner Zoo eröffnet.

Postkarte:Die erste Bresche in der alten Stadtmauer am Gereonshof zu Anfang der Stadterweiterung 1880

Ende des 19. Jahrhunderts konnte sich die übervolle Stadt nach dem Bau des äußeren Festungsrings durch Kauf und Schleifen der Stadtmauer, Wälle und Bastionen in den Rayon erweitern. Der mittelalterliche Mauerring von 1180, der nie überwunden werden konnte, wurde von 1881 bis 1896 bis auf wenige Überreste wie die repräsentativsten Torburgen niedergelegt. Städtebauarchitekt Josef Stübben schuf an ihrer Stelle die heutigen Ringe, Kölns Prachtboulevard.[54][55] Dennoch blieb Köln noch immer Festung: In einem Umkreis von 15 Kilometern wurden neue, moderne Bunkerbauten und detachierte Gürtelforts (Außenforts bzw. Biehler-Forts) errichtet, die die veralteten Festungswerke ersetzen sollten. 1863 erfolgte die Fertigstellung des inneren, 1880 die des äußeren Festungsrings. 1887 wurde eine Rheinstromsperre gebaut.[56]

Die Bevölkerung Kölns stieg in dieser Zeit sprunghaft an. Lebten 1822 noch schätzungsweise 56.000 Bürger in der Stadt, so waren es 1837 über 72.000 Einwohner, 1855 107.000 Einwohner, 1888, nach der Eingemeindung mehrerer Vororte, bereits 250.000. Am 22. Mai 1911 wurde die neue Hohenzollernbrücke in Gegenwart von Kaiser Wilhelm II. feierlich eingeweiht.[57] Bis 1913 wuchs die Einwohnerzahl weiter auf 640.731. 1914 schließlich kamen weitere rechtsrheinische Stadtteile zu Köln.

Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 erfasste auch Köln ein großer wirtschaftlicher und industrieller Aufschwung. Das Volumen des Güterverkehrs betrug 1885/86 auf der linksrheinischen Eisenbahn 954.728 Tonnen und rechtsrheinisch 413.573 Tonnen. Im Jahr 1886 liefen 4859 beladene Schiffe mit 4.656.561 Zentner den Kölner Hafen an, 3190 beladene Schiffe mit 2.626.841 Zentnern verließen ihn. Außerdem wurden als Flöße 138.742 Zentner talwärts bewegt.[58]

Bis 1894 war in Köln das Fahrradfahren verboten. 1898 wurde der Rheinauhafen in Betrieb genommen. 1900 übernahm die Stadt das Straßenbahnnetz und elektrifizierte es.[59] 1906 wurde zur Dokumentation dieser rasanten Entwicklung für die preußische Rheinprovinz und Westfalen in Köln das Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsarchiv gegründet, das seitdem angeschlossen an die IHK Köln besteht. 1906 eröffnete das erste feste Kino.

Deutsche Truppen kehren über die Deutzer Brücke aus dem Ersten Weltkrieg zurück, 1918

Die Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg 1914 wurde in Köln wie auch in anderen Städten zuerst mit Jubel aufgenommen, doch seit 1916 wurden die Versorgungsprobleme immer schlimmer. Im Frühjahr 1917 musste die Stadt Notgeld ausgeben. Am 18. September 1917 wurde Konrad Adenauer[60] zum Oberbürgermeister gewählt. Am 24. März 1918 fand das erste Bombardement von Köln statt.[46] Entsprechend den Waffenstillstandsbedingungen von Compiègne wurde Köln unmittelbar nach Kriegsende am 6. Dezember 1918 von britischen Truppen besetzt. Die Zugehörigkeit zum preußischen Staat und zum Deutschen Reich waren davon nicht berührt, doch wurden die Ausübung deutscher bzw. preußischer Souveränitätsrechte und die Tätigkeit der preußischen Verwaltung ggf. durch Besatzungsmaßnahmen überlagert. Mit dem Rheinlandabkommen zwischen dem Deutschen Reich und den Siegermächten vom 28. Juni 1919 wurden die Modalitäten der Besatzung näher definiert.

Köln in der Weimarer Republik

Bei den Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung am 19. Januar 1919, bei der erstmals auch Frauen teilnehmen konnten, stimmte in Köln die Mehrheit für die Deutsche Zentrumspartei (40,8 % - Reich: 19,7 %) vor der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (38,6 % - Reich: 37,9 %) und der Deutschen Demokratischen Partei (11,0 % - Reich: 18,5 %).[61] Am 1. Februar 1919 endete die vom preußischen Innenministerium seit dem 30. Oktober 1900 aufgezwungene Schreibweise Cöln. Die Universität zu Köln wurde nach 121 Jahren Schließung am 12. Juni 1919 feierlich wiedereröffnet.[62]

Am 1. August wurde das Brückengeld (Maut zur Überquerung der Rheinbrücken) abgeschafft. Gemäß dem Vertrag von Versailles begann man 1921 mit der Schleifung der Festungsringe und legte ab 1922 auf deren Rayons die Grüngürtel an.[63] 1922 erfolgt die Eingemeindung weiterer linksrheinischer Stadtteile im Norden (Details s. Tabelle Eingemeindungen). 1923 wurde das erste Müngersdorfer Stadion fertiggestellt, 1924 der Rohbau des höchsten Wolkenkratzers seiner Zeit in Europa, des späteren Hansahochhauses. Am 11. Mai öffnete die Kölner Messe ihre Tore. Am 30. November wurde mit der St. Petersglocke des Kölner Doms die mit rund 24.000 kg größte freischwingende läutbare Glocke der Welt geweiht. 1925 nahm das Kaufhaus Tietz die erste Rolltreppe Deutschlands in Betrieb.

Das 1924/25 errichtete Hansahochhaus war zum Zeitpunkt der Fertigstellung das höchste Haus Europas

Die Besatzung endete 1926 mit dem Abzug der britischen Truppen. Im selben Jahr zog der Vorläufer des WDR, die Westdeutsche Funkstunde AG (Wefag), von Münster nach Köln und ging als „Westdeutsche Rundfunk AG“ (Werag) auf Sendung. Mit einem Pegelstand von 10,69 m traf im Januar 1926 das schwerste Hochwasser ohne Eisgang die Stadt Köln. Die Stadt investierte 1,6 Millionen Reichsmark in das ehemalige Militärflugfeld Butzweilerhof.[64] Am 26. Juli 1926 begann dort der planmäßige Flugverkehr. Der Butzweilerhof entwickelte sich auf Grund seiner zentralen Lage schnell zum zweitgrößten deutschen Flughafen. Am 10. Oktober 1928 wurde die Rheinlandhalle eröffnet. Im Jahre 1929 legte der Automobilkonzern Ford den Grundstein für das Werk in Köln-Niehl. Die Mülheimer Brücke wurde am 13. Oktober in Betrieb genommen.

Köln war während der Weimarer Republik bedeutende Musikstadt. Hochrangige Dirigenten wie Otto Klemperer wirkten an der Kölner Oper. Seit 1926 verfügte die Stadt über ein Radiorundfunkorchester.[65] In Köln existierten 1929/30 insgesamt 15 Häuser mit dauerhaften oder zeitweiligen Varietéprogrammen und Revuen. Mit dem Kaiserhof erhielt Köln im September 1931 ein internationales Varieté.[66] Im Dezember 1929 wurde Konrad Adenauer für weitere 12 Jahre zum Oberbürgermeister gewählt. Die Eröffnung der Kraftwagenstraße Köln-Bonn als erste Reichsautobahnstrecke erfolgte am 6. August 1932.[67]

Politisch spiegelte sich die zunehmende Radikalisierung, besonders seit dem Schwarzen Freitag auch in Köln in immer hemmungsloseren Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten wider, deren Höhepunkt Mitte 1932 erreicht wurde. Zwischen 1930 und 1933 gab es dabei 19 Tote.[68]

Köln in der Zeit des Nationalsozialismus

Bereits 1925 war Köln Hauptstadt des NSDAP-Gaus Köln-Aachen (Name bis 1931: Gau Rheinland-Süd) geworden. Seit 1935 trug die Stadt den Namenszusatz Hansestadt. In der Villa Schröder (Stadtwaldgürtel 35) trafen sich am 4. Januar 1933 Adolf Hitler und Franz von Papen, um ein Bündnis zu schmieden, die Regierung Kurt von Schleichers zu stürzen und die Machtübernahme der Nazis vorzubereiten (Treffen Papen mit Hitler im Haus des Bankiers Schröder). Die Nationalsozialisten gewannen die Kommunalwahlen vom 12. März 1933, am Tag darauf wurde Adenauer beurlaubt, am 17. Juli 1933 als Oberbürgermeister entlassen.[69] Am 17. Mai 1933 kam es vor der Universität zu inszenierten Bücherverbrennungen. Im Sommer begann der Terror durch die Geheime Staatspolizei, die zunächst im Polizeipräsidium, dann in der Zeughausgasse und im EL-DE-Haus (jetzt NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln) saß.[70]

1936 marschierten deutsche Truppen in das entmilitarisierte Köln ein („Rheinlandbesetzung“). Während der Pogrome in der so genannten Reichspogromnacht 1938 wurden in Köln die Synagoge in der Roonstraße, die in der Glockengasse und die in der Körnerstraße (Köln-Ehrenfeld) niedergebrannt, die Synagogen in der St.-Apern-Straße, in Deutz und in Mülheim wurden verwüstet. Der organisierte Mob demolierte darüber hinaus zahllose Wohnungen und Geschäfte jüdischer Mitbürger.[71] Die 1938 einsetzenden Ausbürgerungen verzögerten sich zeitweilig durch den „Arbeitseinsatz“ der jüdischen Kölner. Seit September 1939 wurden sie in so genannten „Judenhäusern“ konzentriert – pro Familie ein Zimmer, von wo aus sie später deportiert wurden. Nach dem Sieg über Polen ersetzten billige „Ostarbeiter“ die Juden. 1940/41 wurden über 2000 Sinti und Roma aus Köln deportiert. Im Oktober 1941 begann die Deportation der Kölner Juden, die in Zügen mit jeweils 1000 Opfern in die Konzentrationslager im Osten verschleppt wurden.[72] Über 7000 ermordete Juden sind namentlich bekannt; das Schicksal zahlreicher Opfer ist ungeklärt.[73]

Durch Flächenbombardements wurden im Zweiten Weltkrieg weite Teile der Stadt zerstört. Am 12. Mai 1940 fand der erste Luftangriff statt. In der Nacht zum 31. Mai 1942 erlebte die Stadt den ersten Tausend-Bomber-Angriff, der 480 Tote, 5000 Verletzte und 45.000 Obdachlose zur Folge hatte. Der letzte von insgesamt 262 Luftangriffen am 2. März auf die fast menschenleere Stadt sollte auch den letzten Widerstand vor der Einnahme brechen. Zum Kriegsende waren 95 % der Altstadt zerstört.

Am 6. März 1945 mittags sprengten deutsche Pioniere die Hohenzollernbrücke, die letzte intakte Kölner Rheinbrücke. Zuvor hatten sich die letzten deutschen Einheiten auf das rechtsrheinische Ufer zurückgezogen. Am gleichen Tag rückten amerikanische Truppen ins Stadtzentrum vor. Es kam nur zu gelegentlichen Schusswechseln. Vor dem Dom wurde ein deutscher Panzer in Brand geschossen, der zuvor einen amerikanischen Panzer zerstört hatte (siehe Bild). Am 11. April 1945 erreichten amerikanische Panzerspitzen, die zuerst in Remagen den Rhein überschritten hatten, die freie Stadt Porz. Am 14. April 1945 wurden die rechtsrheinischen Stadtteile vollständig besetzt. Die US-Armee überquerte den Rhein mit Hilfe einer Ponton-Brücke zwischen dem Stadtteilen Poll und Bayenthal.[74]

Köln nach dem Krieg

Politik

Köln zeigte sich den einrückenden US-amerikanischen Befreiungstruppen als eine tote Ruinenstadt. Am 9. März 1945 wurde die US-amerikanische Militärregierung in Köln etabliert. Am 4. Mai nahm Konrad Adenauer die Amtsgeschäfte als Oberbürgermeister wieder auf. Schon im Frühsommer 1945 kehrten die Kölner in Scharen in die Stadt zurück. Am 21. Juni 1945 wurden die Amerikaner von der britischen Militärregierung abgelöst. Am 6. Oktober wurde Adenauer von dieser entlassen, am 20. November 1945 wurde Hermann Pünder zum Oberbürgermeister ernannt.[75] Am 10. Oktober spielte das Millowitsch-Theater mit dem Dreiakter „Das Glücksmädel“ wieder. Am 10. Dezember wurde die Universität wiedereröffnet.

Am 18. Februar 1946 wurde Erzbischof Joseph Frings von Papst Pius XII. zum Kardinal ernannt. Nach britischem Vorbild wurde am 7. März 1946 die Kölnische Stadtverfassung von 1946 eingeführt, die eine Teilung der Stadtführung zwischen Oberbürgermeister als Ratsvorsitzendem und Oberstadtdirektor als Verwaltungschef vorsah.[76] Die erste freie Stadtratswahl der Nachkriegszeit erfolgte am 13. Oktober (CDU 53,4 %, SPD 34,6 %, KPD 9,3 %). Köln kam zum neu gebildeten Land Nordrhein-Westfalen. Durch das Domfest vom 14. bis 22. August 1948 zur 700jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung wurde Kölns historische Bedeutung wieder in den Fokus gerückt. Seit 1948 kann die provisorisch hergerichtete Hohenzollernbrücke wieder mit Zügen befahren werden; im selben Jahr wurde die neu gebaute Deutzer Brücke eröffnet.

1950 fand in Köln die erste Photokina statt. Am 1./2. Oktober 1955 wurde der Kölner Gürzenich neu eingeweiht. Zum Katholikentag vom 29. August bis zum 2. September 1956 kamen Hunderttausende nach Köln. 1957 eröffnete in Köln der erste SB-Supermarkt mit über 2000 m² Verkaufsfläche. Im gleichen Jahr war die Stadt erstmals Gastgeber der BUGA. Zum 7. November 1959 erlebte Köln in Anwesenheit von Kardinal Frings und Bundeskanzler Adenauer die Einweihung der Severinbrücke.

Der Colonius ist mit seinen 266 Metern Höhe der höchste Fernmeldeturm in Nordrhein-Westfalen und der siebthöchste Fernmeldeturm in Deutschland

Am 31. August 1962 war die Nord-Süd-Fahrt durchgehend, und am 5. September besuchte der französische Staatspräsident Charles de Gaulle die Stadt.[77] 1963 war der amerikanische Präsident John F. Kennedy zu Gast in Köln. 1968 wurde die erste Teilstrecke der neuen U-Bahn (Friesenplatz-Hauptbahnhof) in Betrieb genommen.

Im Deutschen Herbst kidnappte die RAF am 5. September 1977 den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer in der Friedrich-Schmidt-Straße am Stadtwald. Am 25. April 1990 wurde in der Mülheimer Stadthalle ein Attentat auf Oskar Lafontaine verübt. 1991 fiel wegen des Golfkriegs der Kölner Rosenmontagszug offiziell aus, die Jecken zogen aber trotzdem im „Geisterzug“ durch die Stadt.

Im November 1980 besuchte Lew Kopelew den Literaturnobelpreisträger und Ehrenbürger (1982) Heinrich Böll in dessen Wohnung. Im gleichen Jahr wurde der 243,3 Meter hohe Fernmeldeturm „Colonius“ fertiggestellt.[78] 1980 und 1987 kam Papst Johannes Paul II. in die Stadt; bei seinem zweiten Besuch sprach er im Müngersdorfer Stadion Edith Stein selig. Vom 16. - 21. August 2005 weilte sein Nachfolger Benedikt XVI. im Rahmen des XX. Weltjugendtag in der Stadt. 1999 tagten sowohl der Weltwirtschaftsgipfel der G8 als auch der Europäische Rat in Köln. 2003 wurde in Köln die erste schwarz-grüne Koalition in einer deutschen Großstadt gebildet.

Kultur

Bereits 1945 nahm die Universität wieder ihren Betrieb auf. 1956 wurde anlässlich des Katholikentages der Kölner Dom wiedereröffnet. Das neue Opernhaus wurde 1957 eingeweiht und am 18. Mai 1957 eröffnet. In der Nachkriegszeit erfolgten zahlreiche Museumsneugründungen, so etwa 1974 das Römisch-Germanischen Museums, 1977 das Museums für Ostasiatische Kunst, 1986 das Wallraf-Richartz-Museums bzw. das Museum Ludwig und 1993 schließlich das Schokoladenmuseums. 1986 wurde die Philharmonie eröffnet. Köln entwickelte sich als Medienstandort. 1964 erschien die erste Ausgabe des EXPRESS. 1987 schließlich eröffnete RTL seine neue Verwaltung in der Stadt.

Anfang der 1990er Jahre plünderten Unbekannte unersetzliche Stücke aus der Schatzkammer des Kölner Doms. Auf Bitten der Geistlichkeit schaffte die einheimische Unterwelt unter Führung von Schäfers Nas einen Teil der Beute wieder herbei – worauf der Dompropst ihm zu Ehren eine Dankesmesse las.[79]

1992 fand auf dem Chlodwigplatz das große Konzert Arsch huh, Zäng ussenander gegen Rechte Gewalt statt. 2004 erhob die UNESCO Einspruch gegen den geplanten Bau des 103 Meter hohen Büroturms „Kölntriangle“ in Deutz, der aus ihrer Sicht den Blick auf den Dom zerstört. Sie drohte mit dem Entzug des Status als Weltkulturerbe.

Am 3. März 2009 stürzte beim Bau der Nord-Süd-Stadtbahn das Historische Archiv der Stadt Köln ein.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Sport

1952 erschütterte der Skandal um den Boxer Peter Müller („De Aap“) die Stadt. 1962 wurde der 1. FC Köln erstmals Deutscher Fußballmeister, 1964 erster Deutscher Meister in der Bundesligageschichte. 1978 errang der Club gleichzeitig den Titel des Pokalsiegers.[80]

Gebiets- und Einwohnerentwicklung

Durch Eingemeindungen wuchs das Stadtgebiet bis 1975 auf über 40.000 Hektar an, und Köln wurde für 18 Monate zum ersten Mal Millionenstadt. Gleichzeitig wurde der Kreis Köln aufgelöst. Bereits am 1. Juli 1976 wurde Wesseling nach erfolgreicher Verfassungsklage gegen das Köln-Gesetz wieder ausgemeindet und wurde selbstständige Stadt im Erftkreis. Dadurch verlor Köln ca. 50.000 Einwohner. 1980 zählte die Stadt Köln erneut den einmillionsten Bürger.

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Städte und Gemeinden bzw. Gemarkungen, die in die Stadt Köln eingegliedert wurden:

Jahr Orte Zuwachs in ha Gesamtfläche in ha
1. April 1888 Bayenthal, Marienburg, Arnoldshöhe, Raderberg mit Raderthal, Zollstock, Sülz, Klettenberg, Kriel und Lind, Lindenthal, Longerich, Melaten, Braunsfeld, Müngersdorf, Ehrenfeld, Bickendorf, Ossendorf, Bocklemünd, Mengenich, Volkhoven, Nippes, Mauenheim, Merheim/linksrheinisch (nach 1945 umbenannt in Weidenpesch), Riehl, Niehl, Poll und Deutz mit der Humboldtkolonie 10.100 11.135
1. April 1910 Kalk mit Vingst und Gremberg 599 11.734
1. April 1914 Mülheim am Rhein mit Buchheim und Buchforst, Merheim mit Stammheim, Flittard, Dünnwald, Dellbrück, Wichheim, Rath, Brück und Ostheim 7.968 19.702
1. April 1922 Bürgermeisterei Worringen mit Weiler, Merkenich, Langel, Feldkassel, Rheinkassel, Fühlingen, Roggendorf und Thenhoven 5.393 25.095
1. Januar 1975 Porz, Wesseling, Rodenkirchen (mit Sürth, Hahnwald, Meschenich, Godorf und Rondorf), Lövenich, Weiden, Pesch, Esch, Auweiler, Widdersdorf, Marsdorf und diverse kleinere Gebiete 17.900 42.995
1. Juli 1976 Ausgliederung von Wesseling - 2.480 40.515

Siehe auch

Literatur

Quelleneditionen

Darstellungen

Allgemein

  • Gerd Biegel: Geld aus Köln. Quellen zur Stadtgeschichte., Köln 1979
  • Carl Dietmar: Die Chronik Kölns. Chronik Verlag, Dortmund 1991, ISBN 3-611-00193-7
  • Carl Dietmar/Werner Jung: Kleine illustrierte Geschichte der Stadt Köln. Köln 2002, ISBN 978-3-7616-1482-2, J. P. Bachem Verlag.
  • Josef Dollhoff: Die Kölner Rheinschiffahrt. Von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Bachem Köln 1980, ISBN 978-3-7616-0528-8
  • Irene Franken: Frauen in Köln. Der historische Stadtführer. Köln 2008, ISBN 978-3-7616-2029-8, J. P. Bachem Verlag.
  • Leonard Ennen: Geschichte der Stadt Köln. Volks-Ausgabe in einem Bande. Düsseldorf 1880.
  • Elisabeth Mick: Köln im Mittelalter. Greven Verlag, Köln 1990
  • Elisabeth Mick: Mit der Maus durch Köln. 2000 Jahre Stadtgeschichte für Kinder. 2. Aufl. 2006, ISBN 978-3-7616-1914-8, J. P. Bachem Verlag.
  • Irene Franken, Ina Hoener: Hexen. Die Verfolgung von Frauen in Köln. Köln 1987
  • Stefan Pohl/Georg Mölich: Das rechtsrheinische Köln: Seine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Winand Köln 1994
  • Andreas Rutz/Tobias Wulf (Hrsg.): O felix Agrippina nobilis Romanorum Colonia. Neue Studien zur Kölner Geschichte - Festschrift für Manfred Groten zum 60. Geburtstag (Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins 48), Köln 2009. ISBN 978-3-89498-198-3
  • Arnold Stelzmann, Robert Frohn: Illustrierte Geschichte der Stadt Köln. Bachem, Köln 1958, 1990 (11. Aufl.), ISBN 3-7616-0973-6

Mittelalter

  • Carl Dietmar: Das mittelalterliche Köln. Köln 2. Auflage 2004: J. P. Bachem Verlag
  • Irsigler,Franz/Lassotta,Arnold: Bettler und Gaukler, Dirnen und Henker. Außenseiter in einer mittelalterlichen Stadt. Köln 1300-1600. Greven Verlag, Köln 1984
  • Peter Fuchs (Hrsg.): Chronik zur Geschichte der Stadt Köln. Band 1: Von den Anfängen bis 1400. Greven Verlag, Köln 3. Auflage 1999
  • Geschichte des Erzbistums Köln. Bd. 2: Das Bistum Erzbistum Köln im späten Mittelalter (1191-1515), 2 Bde. von Wilhelm Janssen, hrsg. von Norbert Trippen, Bachem Köln 1995/2003
  • Ulrike Kaltwasser: Heiliges Köln - sündiges Köln: glanzvolles Mittelalter, Köln Greven 1985 ISBN 3-7743-0218-9
  • Yvonne Leiverkus: Köln, Bilder einer spätmittelalterlichen Stadt, Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2005 ISBN 978-3-412-23805-6
  • Anton Legner: Kölner Heilige und Heiligtümer. Ein Jahrtausend europäischer Reliquienkultur. Greven Verlag, Köln 2003, ISBN 978-3-7743-0335-5
  • Matthias Schmandt: Judei, cives et incole. Studien zur jüdischen Geschichte Kölns im Mittelalter, Hannover 2002
  • Geschichte des Erzbistums Köln. Bd. 1: Das Bistum Köln von den Anfängen bis zum Ende des 12. Jahrhunderts, hrsg. von Eduard Hegel, 2. Aufl. neu bearbeitet v. Friedrich Wilhelm Oediger, Bachem Köln 1971

Neuzeit

  • Peter Fuchs (Hrsg.): Chronik zur Geschichte der Stadt Köln. Band 2: Von 1400 bis zur Gegenwart. Greven Verlag, Köln 2. Auflage 1993.
  • Hans Hesse, Elke Purpus: Mahnmalführer Köln. Ein Führer zu Kölner Denkmälern zur Erinnerung an Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus (= Schriftenreihe der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln, Band 4). Klartext, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0168-1
  • Martin Rüther: Köln im Zweiten Weltkrieg. Alltag und Erfahrungen zwischen 1939 und 1945. Darstellungen - Bilder - Quellen. Mit Beiträgen von Gebhard Aders. Schriften des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln. Bd. 12. Emons, Köln 2005. 960 S., ISBN 3-89705-407-8
  • Geschichte des Erzbistums Köln. Bd. 3: Das Erzbistum Köln im Zeitalter der Glaubenskämpfe 1515-1688, von Norbert Trippen, Hansgeorg Molitor (Hrsg.), Bachem Köln 2007
  • Geschichte des Erzbistums Köln. Bd. 4: Das Erzbistum Köln zwischen Barock und Aufklärung v. Pfälz. Krieg bis z. Ende d. französ. Zeit, von Eduard Hegel und Norbert Trippen, Bachem Köln 1979
  • Geschichte des Erzbistums Köln. Bd. 5: Das Erzbistum Köln zwischen der Restauration des 19. Jahrhunderts und der Restauration des 20. Jahrhunderts, von Eduard Hegel und Norbert Trippen, Bachem Köln 1987

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Caesar: De bello gallico, V 24
  2. Tac. ann. 1. 57,2; erläutert bei: Rosen/Wirtler (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Stadt Köln Bd. I. Köln 1999, S. 1 f.
  3. Biegel: Geld aus Köln, S. 19 ff.
  4. Bericht darüber in: Rudolf Buchner (Herausgeber): Lampert von Hersfeld, Annalen. Darmstadt 4. Aufl. 2000
  5. Theodor Joseph Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins, Band 1, Aalen ²1966, S. 302 ff. Online
  6. Leonard Ennen und Gottfried Eckertz (Hrsg.), Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, 1. Band, Köln 1860, S. 563 f. Online
  7. Leonard Ennen und Gottfried Eckertz (Hrsg.), Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, 1. Band, Köln 1860, S. 570f Online
  8. Leonard Ennen und Gottfried Eckertz (Hrsg.), Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, 1. Band, Köln 1860, S. 582-585 Online
  9. Leonard Ennen und Gottfried Eckertz (Hrsg.), Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, 1. Band, Köln 1860, S. 585 f.
  10. Rosen/Wirtler (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Stadt Köln Bd. I. Köln 1999, S. 154 ff.
  11. Der zweite Kölner „Festungsring“ oder die mittelalterliche Stadtbefestigung (=Webseite der Arbeitsgemeinschaft Festung Köln e. V.)
  12. G. H. Klöverkorn, Der Aussatz in Köln, Leverkusen 1966
  13. Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, Bd. 1, Nr. 30 (S. 163 f.)
  14. Wortlaut bei: Rosen/Wirtler (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, Bd. I. Köln 1999, S. 173 ff.
  15. Verleihungsurkunde des Stapelrechts bei Rosen/Wirtler (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Stadt Köln Bd. I. Köln 1999, S. 215 ff.
  16. Kaltwasser, Heiliges Köln, S. 70 ff.
  17. Geschichte der wissenschaftlichen Institutionen (s. 1257 Sorbonne, 1795 Écoles Centrales)
  18. Edition mit erläuterndem Text: Quellen zur Geschichte der Stadt Köln II, hrsg. Joachim Deeters und Johannes Helmrath, Bachem, Köln 1996, Nr. 1, S.10
  19. Dietmar: Chronik Köln, S. 126
  20. Kaltwasser, Heiliges Köln, S. 32 ff. Die tüchtigen Kölnerinnen., S.72
  21. Walther Holtzmann: Die englische Heirat Pfalzgraf Ludwigs III., in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins NF 43 (1930), 1–22
  22. Kaltwasser, Heiliges Köln, S.50
  23. Matthias Schmandt: Judei, cives et incole: Studien zur jüdischen Geschichte Kölns im Mittelalter, Hannover 2002
  24. Zu den städtischen Unterschichten in Köln grundlegend: Irsigler, Franz / Lassotta, Arnold: Bettler und Gaukler, Dirnen und Henker. Außenseiter in einer mittelalterlichen Stadt. Köln 1300–1600. München 9. Aufl. 2001. Zur Bettelordnung S. 26 f.
  25. Kaltwasser, Heiliges Köln, S. 47 f.
  26. Franken/ Hoerner: Hexen, S. 14
  27. Johann Jakob Merlo: Beiträge zur Geschichte der kölner Buchdrucker und Buchhändler des 15. und 16. Jahrhunderts, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 19 (1868), S. 59
  28. Vollständiger Abdruck in: Robert Meier: Heinrich van Beeck und seine „Agrippina“. Ein Beitrag zur Kölner Chronistik des 15. Jahrhunderts. Kölner Historische Abhandlungen Band 41. Böhlau Köln 1998
  29. Bernd-Ulrich Hergemöller: Die „unsprechliche stumme Sünde“ in Kölner Akten des ausgehenden Mittelalters, in: Geschichte in Köln, Heft 22 (1987), S. 5-51; ausführliche Online-Dokumentation: Quellen zur Verfolgungs- und Alltagsgeschichte der “Sodomiter” (Homosexuellen) im späten Mittelalter und der reformatorischen Frühzeit
  30. Friedrich Wilhelm Bautz: Jakob von Hoogstraaten. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1042–1045.
  31. Deeters/Helmrath (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Stadt Köln Bd. II, S. 1 ff. und S. 238 ff.
  32. Stelzmann,Frohn: Illustrierte Geschichte der Stadt Köln. Köln 11.Aufl. 1990
  33. Niedrigwasser macht’s möglich - Entdeckung am Kölner Rheinufer, in: Monumente online, hrsg. von Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Mai 2006
  34. Siehe beispielsweise Ernst-Otto Simon: Der Postkurs von Rheinhausen bis Brüssel im Laufe der Jahrhunderte, in: Archiv für deutsche Postgeschichte 1/1990, S. 34–35.
  35. Deeters/Helmrath: Quellen zur Geschichte der Stadt Köln Bd. II, S. 220 ff.
  36. Franken/Hoerner: Hexen, S. 41–48
  37. Friedrich Wilhelm Siebel: Die Hexenverfolgung in Köln, Dissertation Bonn 1959, S. 64–75, Statistik S. 152–153.
  38. Franken/Hoerner: Hexen, S. 25f
  39. Chronik Köln, S. 198 f.
  40. Online in Internet (Biographieportal Landschaftsverband Rheinland): Astrid Küntzel. Giovanni Battista Farina. (Stand: 3. Oktober 2010)
  41. Deeters/Helmrath: Quellen zur Geschichte der Stadt Köln Bd. II, S. 258 ff.
  42. Carl Dietmar, S. 217, 219
  43. Peter Fuchs (Hrsg.): Chronik zur Geschichte der Stadt Köln. Band 2, S. 113
  44. Klara van Eyll: Köln von der französischen Besetzung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1794 bis 1918), in: Peter Fuchs (Hrsg.): Chronik zur Geschichte der Stadt Köln. Band 2, S. 106
  45. Hermann Keussen: Wallraf, Ferdinand Franz, in: ADB Bd. 40, Leipzig 1896
  46. a b Stelzmann/Frohn: Illustrierte Geschichte der Stadt Köln. Köln 11. Aufl. 1990, S. 240 ff.
  47. Klara van Eyll, a. a. O. S. 107
  48. Paul Clemen (Hrsg.): Der Dom zu Köln (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 6, Teil III). Reprint Düsseldorf Schwann 1980
  49. Stelzmann/Frohn: Illustrierte Geschichte der Stadt Köln. Köln 11. Aufl. 1990, S. 288 ff.
  50. Josef Dollhoff: Die Kölner Rheinschiffahrt, Bachem Köln 1980 S. 59 ff., S. 79
  51. Dietmar, Chronik Köln, 3. Aufl. Gütersloh/München 1997, S. 237
  52. Stelzmann/Frohn: Illustrierte Geschichte der Stadt Köln. Köln 11. Aufl. 1990, S. 279f
  53. Josef Dollhoff: Die Kölner Rheinschiffahrt, Bachem Köln 1980 - Hafen: S. 87; Seeschiffahrt: S. 93
  54. Der dritte Kölner „Festungsring“ oder die neupreußische Stadtbefestigung (=Webseite der Arbeitsgemeinschaft Festung Köln e. V.)
  55. Stelzmann/Frohn: Illustrierte Geschichte der Stadt Köln. Köln 11. Aufl. 1990, S. 293
  56. Der vierte Kölner „Festungsring“ oder die preußische Stadtbefestigung 1871 - 1918 (=Webseite der Arbeitsgemeinschaft Festung Köln e. V.)
  57. Dietmar, Chronik Köln, 3. Aufl. Gütersloh/München, S. 316f
  58. Meyers Konversationslexikon Leipzig und Wien, 4. Aufl. 1885-1892, IX S. 948
  59. Klara van Eyll, a. a. O. S. 109
  60. Online in Internet (Biographieportal Landschaftsverband Rheinland): Günter Buchstab. Konrad Adenauer. (Stand: 3. Oktober 2010)
  61. vgl. dazu: Preußische Landtagswahlen im Wahlkreis Köln-Aachen
  62. Dietmar, Chronik Köln, 3. Aufl. Gütersloh/München, S. 341 f.
  63. dazu weiterführend: Denkmalwert und Nutzungspotenzial des Stadtgartens in Köln, Bestandsanalyse, Beurteilung, Entwicklungskonzept. Diplomarbeit Heike Müller, TU Dresden, auf: Internetpräsenz „Pro Stadtgarten e. V.
  64. PDF-Dokument Einblick Historie auf der Downloadseite des Köln Bonn Airports
  65. Horst Matzerath: Köln in der Weimarer Republik, in: Peter Fuchs (Hrsg.): Chronik zur Geschichte der Stadt Köln. Band 2, S. 192
  66. Internetpräsenz der Ausstellung »Willkommen, Bienvenue, Welcome…«. Politische Revue – Kabarett – Varieté in Köln 1928-1938 im NS-Dokumentationszentrum Köln (2008)
  67. Stelzmann/Frohn: Illustrierte Geschichte der Stadt Köln. Köln 11. Aufl. 1990, S. 317
  68. Horst Matzerath: a. a. O., S. 191
  69. Stelzmann/Frohn: a. a. O. S. 318
  70. Horst Matzerath: Köln in der Zeit des Nationalsozialismus, in: Peter Fuchs (Hrsg.): Chronik zur Geschichte der Stadt Köln. Band 2, S. 222 f.
  71. Peter Fuchs (Hrsg.): Chronik zur Geschichte der Stadt Köln. Band 2, S.238
  72. Horst Matzerath: a. a. O., S. 225 ff.
  73. Internetpräsenz des NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
  74. Poller Heimatmuseum, Geschichte/n, Brücken
  75. Stelzmann/Frohn: a. a. O. S. 331
  76. Internetpräsenz der Stadt Köln: Rat seit 1946
  77. Peter Fuchs (Hrsg.): Chronik zur Geschichte der Stadt Köln. Band 2, S. 262 ff.
  78. Peter Fuchs, a. a. O.
  79. Ist der Probst witzig?, ZEIT-online / DIE ZEIT, 06/1996
  80. Willy B. Wange: Die Sportstadt Köln, in: Peter Fuchs (Hrsg.): Chronik zur Geschichte der Stadt Köln. Band 2, S. 349 ff.

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