Hausfrauenperfekt

Hausfrauenperfekt

Das Doppelte Perfekt (auch Perfekt II oder Ultra-Perfekt) ist eine zusätzliche Vergangenheitsform der deutschen Sprache neben dem Perfekt, die nicht der Standardsprache entspricht und etwa im Duden keine Berücksichtigung findet. Es entsteht durch Verdoppelung mit dem Wort „gehabt“ oder „gewesen“, zum Beispiel: „Ich habe ihm geschrieben gehabt“ oder „wir sind bis dort vorgedrungen gewesen“.

Weitere Vergangenheitsformen der Deutschen Grammatik wären im ersten Beispiel:

Das Doppelte Perfekt ist im süddeutschen Sprachraum entstanden und wird dort, ebenso wie in Österreich und in der Schweiz, mitunter als ganz normal empfunden und hat in Teilen der Bevölkerung das Präteritum nahezu vollständig verdrängt. Ebenso gibt es das doppelte Plusquamperfekt (Plusquamperfekt II), in diesem Beispiel: „Ich hatte ihm geschrieben gehabt“. Beides wird nur umgangssprachlich verwendet.

Das doppelte Perfekt wurde von Bastian Sick in seinen Zwiebelfisch-Kolumnen und in seinem Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" aufgegriffen und kritisiert. Er prägte den Begriff „Hausfrauenperfekt“. Dem wird entgegengehalten, dass das doppelte Perfekt nicht erst kürzlich entstanden ist, sondern bereits in Texten des 17. Jahrhunderts zu finden ist.[1]

Weblinks

  1. http://www.das-oesterreichische-deutsch.at/reserve.html Wortschatz & Grammatik

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