- Doppeltes Perfekt
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Das doppelte Perfekt (auch Perfekt II, Superplusquamperfekt[1] , S. 26 oder Ultra-Perfekt) ist eine zusätzliche Vergangenheitsform nicht nur (fr: Temps surcomposé) der deutschen Sprache neben dem Perfekt, die im Deutschen nicht der Standardsprache entspricht und etwa im Duden keine Berücksichtigung findet. Hierbei steht das zur Perfektbildung notwendige Hilfsverb „haben“ oder „sein“ selbst wiederum im Perfekt, zum Beispiel: „Ich habe ihm geschrieben gehabt“ oder „wir sind bis dort vorgedrungen gewesen“.
Weitere Vergangenheitsformen der deutschen Grammatik wären im ersten Beispiel:
- ich schrieb ihm (Präteritum/Imperfekt)
- ich habe ihm geschrieben (Perfekt)
- ich hatte ihm geschrieben (Plusquamperfekt)
Das doppelte Perfekt ist im süddeutschen Sprachraum entstanden und wird dort mitunter als ganz normal empfunden und hat in Teilen der Bevölkerung das Präteritum nahezu vollständig verdrängt. Ebenso gibt es das doppelte Plusquamperfekt (Plusquamperfekt II), in diesem Beispiel: „Ich hatte ihm geschrieben gehabt“. Beides wird nur umgangssprachlich verwendet.
Das doppelte Perfekt wurde von Bastian Sick in seinen Zwiebelfisch-Kolumnen und in seinem Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" aufgegriffen und kritisiert. Er prägte den Begriff „Hausfrauenperfekt“.[2] Dem wird entgegengehalten, dass das doppelte Perfekt nicht erst kürzlich entstanden ist, sondern bereits in Texten des 17. Jahrhunderts zu finden ist.[3]
Weblinks
- ↑ [1]
- ↑ http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,295317,00.html Kolumne von Bastian Sick
- ↑ http://www.das-oesterreichische-deutsch.at/reserve.html Wortschatz & Grammatik
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