Hautblüte

Hautblüte

Als Effloreszenz (veraltet: Hautblüte; engl.: rash or skin lesion) wird ein Grundelement einer krankhaften Hautveränderung bezeichnet, das in der Dermatologie zur Beschreibung derselben eingesetzt wird. Oft ist auch von Effloreszenzenlehre die Rede. Man unterscheidet zwischen Primär- und Sekundäreffloreszenzen

Primäreffloreszenzen

Primäreffloreszenzen sind die unmittelbar aus dem krankhaften Prozess in der Haut entstehenden Veränderungen. Da sie nicht durch sekundäre Veränderungen „verfälscht“ sind, haben sie einen höheren diagnostischen Wert als sekundäre Veränderungen. Zu den Primäreffloreszenzen gehören:

  • Macula (Fleck): eine umschriebene Farbveränderung im Hautniveau ohne Konsistenzveränderung.
  • Papula (Papel, Knötchen)[1]: kleine (<0,5cm), gut abgrenzbare, tastbare Erhabenheit, die über das Hautniveau reicht.
  • Nodulus (Knötchen): wie Papel, jedoch größer (0,5−1,0cm).
  • Nodus (Knoten)[2]: wie Nodulus, jedoch größer (>1cm).
  • Vesicula (Bläschen): Vorwölbung der Haut durch Flüssigkeitsansammlung (Serum, Blut) in den verschiedenen Hautschichten.
  • Bulla (Blase): mehr als linsengroßer, oft mehrkammeriger Hohlraum. Es wird in subkorneale, intraepidermale und subdermale Blasen unterschieden.
  • Pustula (Pustel, Eiterbläschen): mit Eiter gefülltes Bläschen oder Blase.
  • Urtica (Quaddel): durch Histaminauschüttung hervorgerufene, flächenhafte, weiche, ödematöse Erhabenheit von blasser bis hellroter Farbe, die zumeist mit einem Juckreiz einhergeht.
  • Komedo (umgs. Mitesser): meist dunkelgefärbter Hornpfropf, der den Ausgang des Follikelkanals verschließt

Sekundäreffloreszenzen

Sekundäreffloreszenzen sind Veränderungen, die durch hinzukommende krankhafte Prozesse gekennzeichnet sind oder durch Selbstschädigung (z. B. Kratzen) aus Primäreffloreszenzen entstehen. Für den Arzt sind Sekundäreffloreszenzen weniger aussagekräftig, da der eigentliche krankhafte Prozess überlagert sein kann und die gleiche Sekundäreffloreszenz aus verschiedenen Primäreffloreszenzen entstehen kann. Zu den Sekundäreffloreszenzen gehören:

  • Squama (Hautschuppe): mit bloßem Auge sichtbares Korneozytenplättchen.
  • Crusta (Kruste, Borke): Auflagerung von getrocknetem Sekret.
  • Cicatrix (Narbe): neu gebildetes, fasriges Bindegewebe als Ersatz eines Hautsubstanzverlustes
  • Erosion (Abschürfung): bis maximal zur Lederhautgrenze reichender Verlust der oberen Epidermiszelllagen, die narbenlos abheilen können.
  • Exkoriation: Erosion, die alle Schichten der Epidermis betrifft. Ebenfalls eine narbenlose Abheilung möglich.
  • Rhagade (Schrunde): schmale, spaltförmige Durchtrennung aller Schichten der Epidermis.
  • Ulcus (Geschwür): tiefe Gewebszerstörung mit narbiger Abheilung.
  • Atrophie: Schwund von Haut und Hautanhangsgebilden
  • Zyste: durch Gewebe abgekapselter Hohlraum mit flüssigem Inhalt.
  • Lichenifikation: Verdickung der Haut bei chronischen Hauterkrankungen
  • Tyloma (Hornschwiele): abgegrenzte Verdickung mit verstärkter Verhornung und Haarverlust
  • Hyperpigmentierung: verstärkte Einlagerung des Hautpigments Melanin
  • Hypopigmentierung: verminderte Pigmentierung, vor allem der Haare der betroffenen Hautstelle

Quellenangaben

  1. Wolfram Sterry, Ralf Paus: "Checkliste Dermatologie" 3. Auflage, Thieme Verlag 1999
  2. Ingrid Moll: "Dermatologie" 6. Auflage, Thieme Verlag 2005

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