- Heberden-Bouchard-Arthrose
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Klassifikation nach ICD-10 M15.1 Heberden-Knoten (mit Arthropathie) ICD-10 online (WHO-Version 2006) Die Heberden-Arthrose, benannt nach dem Londoner Arzt William Heberden (1710-1801), ist eine idiopathische Arthrose der Fingerendgelenke (distale Interphalangealgelenke, DIP) mit Bildung von Heberden-Knoten. Die Erkrankung ist überwiegend genetisch, aber auch hormonell bedingt.
Inhaltsverzeichnis
Klinisches Bild
Charakteristisch sind die Heberden-Knoten. Dies sind zweihöckrige, knorplig-knöcherne Wucherungen an der Streckseite der Basis der Fingerendglieder. Sie werden oft von erheblichen lokal-entzündlichen und destruierenden Erscheinungen begleitet: Gelenkverplumpung und Abweichung zur Daumenseite, Schmerzen, Kraftverlust, Bewegungseinschränkung.
Die Heberden-Arthrose befällt häufig die Endgelenke von Zeigefinger und Kleinfinger. Häufig sind auch die Fingermittelgelenke (proximale Interphalangealgelenke, PIP; Bouchard-Arthrose) – dann auch als Heberden-Bouchard-Arthrose bezeichnet – und das Daumensattelgelenk (→ Rhizarthrose) betroffen. Sind auch andere Gelenke oder die Wirbelsäule befallen, spricht man von einer Polyarthrose.
Epidemiologie
Die Heberden-Arthrose betrifft etwa zehn mal häufiger Frauen als Männer. Meist beginnt die Krankheit in den Wechseljahren. Von 100.000 Frauen zwischen 50 und 59 Jahren erkranken jährlich schätzungsweise 190 an einer Handarthrose, von 100.000 Männern der gleichen Altersgruppe sind nur 27 betroffen.
Diagnose
Es handelt sich um eine sogenannte Blickdiagnose. Das Vorhandensein von Heberden-Knoten ist charakteristisch, außer einem Röntgen-Bild sind weitere Tests in der Regel nicht notwendig. Vor einer eventuellen Radiosynoviorthese wird üblicherweise eine Skelettszintigrafie angefertigt.
Die Heberden-Arthrose muss differenzialdiagnostisch vor allem von der chronischen Polyarthritis abgegrenzt werden. Neben dem klinischen Bild und der Röntgen-Aufnahme der Hände können hier in seltenen Fällen bestimmte Bluttests und eventuell ein Drei-Phasen-Skelett-Szintigramm notwendig werden. Weitere Differentialdiagnosen sind die Gicht-Arthropathie und die Psoriasis-Arthritis.
Therapie
Zur Therapie werden Schmerzmittel (Analgetika), Cortison-Injektionen in das Gelenk, operative Verfahren (insbesondere die Gelenkversteifung, Arthrodese) und die Radiosynoviorthese verwendet. Außerdem kommen Krankengymnastik, Ergotherapie, physikalische Therapie (insbesondere Kälte-Anwendung) und Röntgenreizbestrahlung zum Einsatz.
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