Heide Pfarr

Heide Pfarr

Heide Maria Pfarr (* 12. Oktober 1944 in Godendorf (Mecklenburg)) ist eine deutsche Rechtswissenschaftlerin und Politikerin (SPD).

Inhaltsverzeichnis

Akademischer Werdegang

Heide Pfarr wuchs in Berlin auf. Sie studierte nach dem Abitur (1963) bis 1968 an der FU Berlin Rechtswissenschaften. Heide Pfarr promovierte 1971 mit einer Arbeit zum Recht der DDR. Nach dem Referendariat legte sie 1973 auch das zweite juristische Staatsexamen in Berlin ab. Sie wurde 1974 Assistenzprofessorin an der FU und wurde 1976 Professorin an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin. Sie erhielt 1977 einen Ruf an die Universität Hamburg, wo sie seither Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht lehrt. Von 1984 bis 1986 war sie Vizepräsidentin der Universität Hamburg. Der Schwerpunkt ihrer Forschungen und vielfältigen Veröffentlichungen ist die Gleichstellung von Frauen im Erwerbsleben.

Seit 1995 ist Heide Pfarr Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts und Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung. Schwerpunkt ihrer Forschungsarbeit dort ist empirisch und interdisziplinär gestütztes Arbeitsrecht. Zudem ist sie Mitglied im Beirat der Humanistischen Union, einer Bürgerrechtsorganisation.

Politik

Seit 1971 ist Heide Pfarr Mitglied der SPD. 1972 war sie an der Verfassung der Materialien für den Abschnitt zum Arbeitsrecht im Bericht zur Lage der Nation beteiligt. 1980 erstellte sie gemeinsam mit Klaus Bertelsmann für die damalige sozialliberale Bundesregierung eine Studie zum Thema „Lohngleichheit - Zur Rechtsprechung bei geschlechtsspezifischer Entgeltdiskriminierung“.

1983 gehörte sie als Kandidatin für das Ressort für Justiz und Inneres dem Schattenkabinett Björn Engholms in Schleswig-Holstein und war bei der niedersächsischen Landtagswahl von 1986 im Schattenkabinett von Gerhard Schröder als Wirtschaftsministerin vorgesehen. Im Jahr 1989 berief sie der neugewählte Regierende Bürgermeister von Berlin Walter Momper als Senatorin für Bundesangelegenheiten in den rot-grünen Senat von Berlin, dem sie bis zur Neuwahl und anschließender Bildung einer schwarz-roten Landesregierung angehörte.

Im April 1991 wurde sie als Ministerin für Frauen, Arbeit und Sozialordnung Mitglied der Hessischen Landesregierung unter Ministerpräsident Hans Eichel, trat 1993 von diesem Amt zurück, nachdem öffentlich bekannt wurde, dass sie sich Renovierungskosten für ihre Privatwohnung aus der Landeskasse hatte ersetzen lassen. Die abschließenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben jedoch, dass ihr kein persönlicher oder rechtlich sanktionierbarer Vorwurf zu machen war.

Siehe auch

Weblinks


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