- Heidenhain
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Dr. Johannes Heidenhain GmbH ist ein deutscher Hersteller mechatronischer Messgeräte für Länge und Winkel mit Sitz im oberbayerischen Traunreut. Diese Längen- und Winkelmesssysteme eignen sich für den Einsatz in automatisierten Maschinen und Anlagen insbesondere Werkzeugmaschinen.
Geschichte
Das Unternehmen geht auf eine von Wilhelm Heidenhain 1889 in Berlin gegründete Metallätzerei zurück, die neben Schablonen, Firmen- und Typenschildern auch Skalen fertigte. 1928 wurde bei Heidenhain das Metallur-Verfahren entwickelt und als Patent angemeldet. Dieses Bleisulfid-Kopierverfahren ermöglichte erstmals die exakte Kopie einer Originalteilung auf eine Metalloberfläche und ließ sich industriell nutzen. 1932 verstarb der Firmeninhaber Wilhelm Heidenhain und sein Sohn Dr. Johannes Heidenhain, der seit 1929 bereits Teilhaber war, übernahm die Leitung des Unternehmens. 1943 fertigte Heidenhain Längenmaßstäbe mit einer Abweichung von ± 15 µm und Kreisteilscheiben mit einer Abweichung von ± 3 Winkelsekunden. Augenblicklich fertigt Heidenhain Längenmaßstäbe mit einer Abweichung von bis zu +-0,5 µm
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1947 in Traunreut die Firma Dr. Johannes Heidenhain gegründet (Eintrag im Handelsregister vom 1. Januar 1947). Die Erfindung des Diadur-Verfahrens gestattete es sehr feine Strukturen aus Chrom auf beliebige Substrate wie z.B. Glas aufzubringen. Dies nutzte Heidenhain für die Herstellung von preisanzeigenden Waagenskalen oder Schriftscheiben. Am 28. Februar 1950 erfolge die Patentierung des DIADUR-Verfahrens. Auf das Diadur-Verfahren aufbauend wurden 1952 optische Positionsmessgeräte für Werkzeugmaschinen ins Programm genommen. 1961 folgten fotoelektrisch abgetastete Längen- und Winkelmessgeräte. 1968 wurden erstmals numerische Positionanzeigen hergestellt.
Ende der 1960er Jahre wurde das Unternehmen zu 90% in eine Stiftung überführt, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Die restlichen 10% verblieben in Familienbesitz.
1976 wurde die erste Heidenhain CNC-Steuerung entwickelt. 1987 erfolgte die Serieneinführung eines Längenmaßstabs mit interferentiellem Messprinzip, der Messschritte bis zu einem Nanometer ermöglicht. 1997 wurde mit der Endat-Schnittstelle ein schneller serieller Datenkanal zur Übertragung von Positionsinformationen geschaffen.
Das Unternehmen produziert Längenmessgeräte, Messtaster, Winkelmessgeräte, Drehgeber, Bahnsteuerungen, Werkzeug-/Werkstück-Tastsysteme, Positionsanzeigen und Zählerkarten.
2005 wurde in Ergänzung zum Firmenmuseum das Firmenarchiv gegründet.
Heidenhain hat 2007 nach eigenen Angaben in 49 Ländern Vertriebsniederlassungen und beschäftigt etwa 7700 Menschen, davon 2700 im Stammwerk Traunreut, Deutschland. Bis Ende 2007 wurden etwa 11,5 Millionen Längen- oder Winkelmessgeräte, 430.000 Positionsanzeigen und über 200.000 CNC-Steuerungen gefertigt.
Weblinks
47.96412.5946Koordinaten: 47° 57′ 50″ N, 12° 35′ 41″ O
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