Heilige Dorothea

Heilige Dorothea
Hans Baldung Grien: Die Enthauptung der hl. Dorothea, 1516

Dorothea (* um 279–290 in Cäsarea; † um 305 in Cäsarea) ist eine Heilige und Märtyrerin der katholischen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die hl. Dorothea bei der Meditation (niederländisch, um 1600)

Die Lebensgeschichte Dorotheas ist weitgehend legendarisch. Um 290 wurde sie in Cäsarea als Tochter christlicher Eltern geboren. Um sie freite der heidnische Statthalter Apricius, den sie aber zurückwies, da sie die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen gelobt hatte. Der Statthalter ließ sie daraufhin foltern und verurteilte sie zum Tode durch Enthauptung. Noch auf dem Weg zum Richtplatz sprach Dorothea immer wieder den Namen ihres Bräutigams Jesus Christus aus. Als dies der am Wegesrand stehende heidnische Jurist Theophilus hörte, spottete er, dass auch er an Jesus glauben wolle, wenn Dorothea ihm Blumen und Früchte aus dem Garten ihres Bräutigams brächte. Da erschien ein Engel mit einem Körbchen voller Rosen und Früchte (meist ist die Rede von Äpfeln). Theophilus wurde bekehrt und bekannte sich öffentlich zu Christus. Das erzürnte den Statthalter (evtl. unter Kaiser Diokletian) so sehr, dass er Theophilus zusammen mit Dorothea enthaupten ließ.

Verehrung

Hl. Dorothea (um 1410) im Nordportal der Stadtpfarrkirche Steyr

Darstellung

Dorothea wird meist mit einem Korb mit Rosen und Früchten abgebildet, oft ist ihre Stirn mit einem Blumenkranz geschmückt. Eines der kunstgeschichtlich wichtigsten Werke ist das Gemälde Die Enthauptung der heiligen Dorothea von Hans Baldung Grien aus dem Jahre 1516, das sich in der Nationalgalerie Prag befindet.

Brauchtum

Früher wurden am Tag der hl. Dorothea die Lehrmädchen und Schülerinnen des Ortes vom Gemeinderat beschenkt.

Gedenktag

  • Katholisch: 6. Februar
    Bis 1969 wurde der Gedenktag auch im Allgemeinen Römischen Kalender berücksichtigt, wurde aber gestrichen, da das Martyrium nicht belegt werden konnte.
  • Orthodox: 6. Februar

Patronate

  • Schutzpatronin der Gärtner, Blumenhändler, Bierbrauer, Bergleute, Bräute, Wöchnerinnen und der Neuvermählten.

Literatur


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