Heinrich Arnulf

Heinrich Arnulf

Arnold Heinrich Eildermann (* 10. Dezember 1879 in Bremen; † 8. März 1955 in Dresden), besser bekannt unter den Namen Heinrich Eildermann und Heinrich Arnulf Eildermann, war Lehrer, Autor und Gesellschaftswissenschaftler sowie ein Aktivist der Arbeiterbewegung. Er schrieb den Text zu der bekannten Hymne der Arbeiterjugendbewegung Dem Morgenrot entgegen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinrich Aldermann war Sohn eines Arbeiters und besuchte ab 1894 in Anschluss an die Volksschule das Lehrerseminar in Bremen, an dem er ab 1900 auch selbst als Lehrer wirkte. Er gehörte in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts zu einer Gruppe Bremer Lehrer, die autoritäre Erziehungsmethoden und die nationalistische Zielsetzung der Schulbehörden ablehnte und sich für Schulreformen einsetzte. Er gründete den „Verein junger Lehrer“, [1] einen Zusammenschluss der Vertreter des linken Flügels der Sozialdemokratie im „Bremer Lehrerverein“, und arbeitete dort u. a. mit Johann Knief zusammen. 1907 unterschrieb er als Vorstandsmitglied des Bremer Lehrervereins eine Eingabe an die Schulbehörde, in der es hieß: „Der Deutsche fühlt sich nicht mehr als Untertan, sondern als Staatsbürger.“[2] Im selben Jahr wurde er zusammen mit Knief und einigen anderen aktiven Lehrern aus dem Schuldienst entlassen[3], weil sie für die Abschaffung des Religionsunterrichts eintraten. Die Unterstützung der Bremer Lehrer für die Sozialdemokratie forcierte auch eine jahrelange und reichsweite politische Auseinandersetzung, die auch die Wiedereinstellung der Entlassenen zum Ziel hatte.

Ebenfalls 1907 schrieb Heinrich Eildermann den Text zu dem Lied „Dem Morgenrot entgegen“, das seinen Namen in den folgenden Jahrzehnten weltweit bekannt machte. Heinrich Eildermann war inzwischen Mitglied der SPD, als sein Text als „Lied der Jungen“ 1910 erstmals unter dem Pseudonym Heinrich Arnulf gedruckt veröffentlicht wurde. Es verbreitete sich, ebenfalls bekannt als Die junge Garde, schnell in Deutschland. 1922 wurde es übersetzt Hymne des Komsomol, der Jugendorganisation der KPdSU.

Weiterhin als Sozialdemokrat aktiv, wurde Heinrich Eildermann im Anschluss an den Ersten Weltkrieg 1919 Mitglied des Bildungsausschusses der Bremer Räterepublik und bald Mitglied der KPD. Nachdem 1924 gegen ihn wegen Hochverrats ermittelt, das Verfahren aber niedergeschlagen worden war, beendete Eildermann seine Tätigkeit als Lehrer und arbeitete weiter als Schriftsteller und Gesellschaftswissenschaftler. Noch 1927 unternahm er eine Reise in die Sowjetunion. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er 1937/38 zwei Mal in Schutzhaft genommen, überlebte aber im Gegensatz zu zahlreichen seiner Parteifreunde bis 1945.

Nach dem Kriegsende wurde Heinrich Eildermann Lehrbeauftragter für Soziologie an der im Wiederaufbau befindlichen Universität Dresden. Er blieb seiner politischen Überzeugung treu und wurde Mitglied der SED. 1955 starb Heinrich Eildermann in der sächsischen Landeshauptstadt im Alter von 75 Jahren.

Literatur

Weblinks

Weitere zugängliche Quellen

  • Bundesarchiv, Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR, Finckensteinallee 63, 12205 Berlin. Satz: NY 4118, Eildermann, Heinrich (Persönliches und Biographisches; Lebenserinnerungen; Artikel und Manuskripte zu schulpolitischen und philosophischen Problemen sowie zur Ur- und Frühgeschichte; Korrespondenzen u. a. zur Geschichte der Bremer Lehrerschaft und zur Bremer Arbeiterbewegung)

Einzelnachweise

  1. Archiv der PDS
  2. Michael Zachzial, Volksliederarchiv
  3. GEW Bremen

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