Heinrich Haussen

Heinrich Haussen

Heinrich Husanus (auch: Henricus Husanus, Heinrich Haussen; * 6. Dezember 1536 in Eisenach; † 9. Dezember 1587 in Lüneburg) war ein deutscher neulateinischer Lyriker, Jurist und Diplomat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinrich Husanus wurde 1536 als Sohn des Handwerkers und späteren Bürgermeisters Johannes Haussen († 5. April 1563) in Eisenach geboren. Er begann er eine Lehre in Kontor der Hanse in Bergen (Norwegen). Aufgrund der dort erfahrenen üblen Behandlung kehrte er in seine Heimat zurück und begann 1551 ein Studium an der Universität Jena und wechselte am 31. Mai 1553 an die Universität Wittenberg. In der Gesellschaft von Philipp Melanchthon, Johannes Stigel und Friedrich Widebram fand er die Anregung zu eigenen poetischen Versuchen. Dabei orientiert sich seine Lyrik an Themen der Bibel, wobei er eigene Erfahrungen mit Kritik an den Zeitereignissen kombiniert.

Nachdem er 1556 die Universität Ingolstadt besucht hatte, begab er sich 1557 an die Universität Bourges zu Franciscus Duarenus und 1559 an die Universität Padua, um ein Studium der Rechtswissenschaften zu verfolgen. Nachdem er einige Zeit am Reichskammergericht in Speyer gewirkt hatte, ging er 1560 als Notar nach Jena zurück. Er promovierte 1561 zum Doktor der Rechte. Von 1561 bis 1562 war er Professor der Rechte an der Universität Jena . Seine Kenntnisse verschafften ihm 1562 eine Stelle als herzoglich sächsischer Rat. Wegen der Grumbachschen Händel wurde er ein Gegner des Christian Brück, reiste 1564 nach Frankreich und England und fiel 1566 bei seinem Landesherrn in Ungnade, so dass er aller Besitztümer entzogen in die Pfalz flüchtete.

Johann Albrecht von Mecklenburg ernannte ihn 1567 zum Rat und Kanzler, in welchem Amt er zermürbende politische Konflikte mit den mecklenburgischen Ständen und Städten hatte. Gesundheitliche Leiden und eine immer mehr zunehmende Abneigung gegenüber seiner ausgeübten Funktion erwogen ihn 1573 seinen Abschied vom mecklenburgischen Hofleben zu nehmen. Er begab sich nach Lüneburg, wo er sich als Syndikus in den Dienst der Stadt stellte und verstarb.

Werkauswahl

  • Imagines aliquot plenae pietatis et doctrinae, Rostock 1753
  • Horarum succisivarum … libri duo Elegarium libri totidem, Rostock 1577
  • Henrici Husani Isenacensis 'Carmina biblica]; Elegia de Angelis; Votum anno 1569;
  • Elegia de anglis, Wittenberg 1554

Literatur

  • Fromm: Husanus, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 446 f.
  • Friedrich Merzbacher: Husanus, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, S. 80 f.
  • Walther Killy: Literaturlexikon: Autoren und Werke deutscher Sprache. (15 Bände) Gütersloh; München: Bertelsmann-Lexikon-Verl. 1988-1991 (CD-ROM Berlin 1998 ISBN 3-932544-13-7)
  • August Beck: Johann Friedrich der Mittlere Herzog zu Sachsen Bd. 1 und 2, 1858
  • Johannes Merkel: Heinrich Husanus (1536-1587) … Eine Lebensschilderung (Göttingen 1898)
  • Walter Killy: Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE) Bd. 5, S. 232, 1997
  • Heinz Scheible: Melanchthons Briefwechsel Personen 12 Stuttgart-Bad Cannstatt 2005 ISBN 3-7728-2258-4

Weblinks


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