- Heinrich II. von Schlesien
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Heinrich II., (auch: Heinrich der Fromme; Heinrich von Schlesien; polnisch: Henryk II Pobożny; * 1196/1207; † 9. April 1241) war Herzog von Schlesien, Herzog von Polen und Herzog von Krakau.
Familie
Heinrich entstammte der schlesischen Linie der Dynastie der Piasten. Seine Eltern waren Herzog Heinrich I. von Schlesien († 1238) und die später heilig gesprochene Hedwig († 1243), Tochter des Andechser Grafen Berthold IV.
1216 vermählte sich Heinrich mit Anna, Tochter des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl und der Konstanze von Ungarn. Der Ehe entstammten fünf Töchter und fünf Söhne:
- Boleslaw II. († 1278), Herzog von Liegnitz
- Mieszko von Lebus († 1242), Herzog von Lebus
- Heinrich III. († 1266), Herzog von Schlesien
- Konrad II. († 1273/74), Herzog von Schlesien, ab 1251 Herzog von Glogau
- Wladislaw von Schlesien († 1270), Herzog von Schlesien, gewählter Bischof von Bamberg und Passau, Erzbischof von Salzburg und Administrator von Breslau
Biographie
Wie sein Vater kämpfte Heinrich II. 1222/23 gegen den baltischen Volksstamm der Prußen. 1226 wurde er von seinem Vater zum Mitregenten berufen. Nach dessen Tod 1238 wurde er sein Nachfolger als Herzog von Schlesien-Breslau sowie Herzog und Senior-Herzog von Polen.
Heinrich führte die Politik seines Vaters fort und stand in einem guten Einvernehmen mit seinem Schwager, dem böhmischen König Wenzel I. Um seine Position als Herzog und Senior-Herzog von Polen zu sichern, kämpfte er gegen Herzog Barnim von Pommern. Einen Angriff des Markgrafen von Brandenburg sowie des Magdeburger Erzbischofs wehrte er auf der Burg Lebus ab. Es gelang ihm, den von seinem Vater geführten Streit mit dem Erzbischof von Gnesen und dem Breslauer Bischof Thomas I. um die Zehntleistungen der deutschen Neusiedler friedlich beizulegen.
Nachdem 1241 die Goldene Horde des Großkhans Ugedai in Polen einfiel, große Teile Schlesiens überrannte und Liegnitz belagerte, kämpfte Heinrich II. am 9. April 1241 bei der Schlacht bei Wahlstatt, in der er getötet wurde. Sein Leichnam wurde in der Breslauer Vinzenzkirche bestattet.
Nach Heinrichs Tod konnten die schlesischen Piasten ihre Vormachtstellung in Polen nicht mehr behaupten. Durch die Erbteilungen unter seinen Nachkommen und die damit verbundene Zersplitterung des Herrschaftsbereichs wurde Schlesien für Jahrhunderte beträchtlich geschwächt.
Literatur
- Appelt, Heinrich: Heinrich II. von Schlesien. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, S. 393 f.
- Appelt, Heinrich: Familienartikel-Piasten. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 403–405.
Vorgänger
Herzog von Polen
1238–1241Nachfolger
Personendaten NAME Heinrich II. ALTERNATIVNAMEN Heinrich der Fromme; Heinrich von Schlesien; Henryk II Pobożny (polnisch) KURZBESCHREIBUNG Herzog von Schlesien, Herzog von Polen, Princeps von Polen GEBURTSDATUM zwischen 1196 und 1207 STERBEDATUM 9. April 1241 STERBEORT Legnickie Pole
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