- Heinrich LII. Graf Reuß
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Heinrich LII. Graf Reuß von Plauen (* 21. September 1763 in Köstritz; † 23. Februar 1851 in München) war ein General der königlich bayerischen Armee und Inhaber des Kommandeurkreuzes des Militär-Max-Joseph-Ordens.
Leben
Heinrich LII. wurde 1763 als Sohn des Grafen Heinrichs XXIII. Reuß zu Schleiz-Köstritz (1722–1787) und dessen Gemahlin Ernestine Gräfin von Schönburg-Wechselburg (1736–1768) geboren. Am 30. Juni 1780 trat er als Lieutenant in das damalige 2. Infanterie-Regiment „Kurprinz“ ein. In diesem Regiment kaufte er dem Hauptmann Morawitzky eine Hauptmannstelle ab. Mit dem 12. Juni 1791 wurde Reuß zum Major im 6. Füsilier-Regiment „Pfalzgraf Wilhelm von Birkenfeld“ und mit dem 16. August 1793 zum Oberstlieutenant im 1. Grenadier-Leib-Regiment befördert. Er war von 4. Juni 1796 bis 5. Oktober 1798 zum 4. Grenadier-Regiment versetzt und kehrte danach wieder zum 1. Grenadier-Leib-Regiment zurück.
Im Frühjahr 1800 wurden aus den Infanterie-Regimentern die Grenadiereinheiten herausgezogen und bataillonsweise zusammengestellt. Als Kommandeur von einem dieser Grenadier-Bataillone nahm er,der 1. Brigade unter Generalmajor von Deroy zugeordnet, am Feldzug gegen Frankreich teil. Am 27. Juni 1800 zeichnete er sich mit seinen Grenadieren im Gefecht bei Neuburg an der Donau besonders aus, dass ihm mit Kabinettsordre vom 20. August 1800 das Militär-Ehrenzeichen verliehen wurde. Nach Beförderung zum Oberst im Leib-Regiment nahm Graf Reuß an der unglücklichen Schlacht bei Hohenlinden am 3. Dezember 1800 teil. Obwohl er im Zuge der Kämpfe zu St. Christoph bei Wasserburg am Inn schwere Verluste hinnehmen und von den Franzosen nach heftigen Widerstand geworfen wurde, erwähnte General Zweybrücken ausdrücklich dessen vorzügliches Betragen.
Nach Friedensschluss wurde Graf Reuß in die von Herzog Wilhelm in Bayern geleitete Kommission zur Verbesserung des gesamten Heerwesens nach Amberg berufen. Mit Ablauf des 20. Juni 1803 wurde er auf eigenes Ansuchen mit dem Charakter eines Generalmajor à la suite entlassen, aber am 8. Februar 1804 wieder einberufen und als Generalmajor zum Generaladjutanten der Infanterie beim Kurfürsten ernannt.
Am 1. März 1806 wurde Generalmajor Graf Reuß das Kommandeurkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens verliehen. Im selben Jahr wurde er nach Paris beordert. Am 25. März 1807 wurde er zum Chef des Generalstabs des Oberkommandos der 2. Division ernannt und nahm als solcher am Krieg gegen Preußen und Russland teil. Mit dem 1. Januar 1811 zum Generallieutenant befördert verblieb er bis Ende 1815 als Generaladjutant. Seit 8. Dezember 1815 auf eigenen Wunsch pensioniert wurde er am 17. März 1818 wieder in seiner vorherigen Dienststellung reaktiviert. Gemäß Allerhöchster Entschließung wurde er zum Kapitular des Ritterordens vom hl. Rupert ernannt und am 11. Februar 1824 zum General der Infanterie unter Beibehaltung seiner bisherigen Stelle befördert.
1840 folgte Heinrich LII. als Graf Reuß zu Schleiz-Köstritz, nachdem seine älteren Brüder Heinrich XLVII. und Heinrich XLIX. ohne Nachkommen gestorben waren.
Kurz nach dem Tode Max I. Joseph reichte Graf Reuß zum dritten Mal ein Pensionsgesuch ein, das mit Allerhöchsten Signat statt gegeben wurde mit dem Recht, die Generaladjutanten-Uniform weiter tragen zu dürfen. Auf Befehl Ludwigs I. vom 27. März 1841 war die Bezeichnung Feldzeugmeister statt General der Infanterie zu verwenden.
Feldzeugmeister Graf Reuß starb am 23. Februar 1851 in München unverheiratet und kinderlos. Als Graf Reuß zu Schleiz-Köstritz folgte ihm sein jüngerer Bruder Heinrich LV.
Ehrungen
Die Vorwerke XV und XVI der Festung Germersheim erhielten am 26. März 1842 den Namen "Reuß".
Literatur
- Baptist Schrettinger: Der Königlich Bayerische Militär-Max-Joseph-Orden und seine Mitglieder. R. Oldenbourg, München 1882.
Personendaten NAME Reuß zu Schleiz-Köstritz, Heinrich LII. ALTERNATIVNAMEN Reuß jüngere Linie, Heinrich LII. KURZBESCHREIBUNG Graf Reuß zu Schleiz-Köstritz und bayerischer General GEBURTSDATUM 21. September 1763 GEBURTSORT Köstritz STERBEDATUM 23. Februar 1851 STERBEORT München
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