- Heinz Nixdorf Museum
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Heinz Nixdorf MuseumsForum Ansicht des Museumsgebäudes Daten Ort Paderborn Art Computermuseum Architekt Eröffnung 24. Oktober 1996 Besucheranzahl 100.000 Leitung Webseite http://www.hnf.de/ Das Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) in Paderborn ist das größte Computermuseum der Welt (Stand 2006).
Es ist benannt nach dem Paderborner Computerpionier und Wirtschaftsunternehmer Heinz Nixdorf.
Das Museum wurde am 24. Oktober 1996 in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Nixdorf Computer AG eröffnet und lockt seitdem über 100.000 Besucher jährlich an. Die 1 Mio. Besuchergrenze wurde bereits überschritten. Es wird von der Stiftung Westfalen getragen.
Inhaltsverzeichnis
Ausstellung
Das Museum präsentiert in seiner Dauerausstellung 5.000 Jahre Geschichte der Informations- und Kommunikationstechnik. In einer historischen Zeitreise wird der Bogen gespannt von der Entstehung der Schrift in Mesopotamien um etwa 3.000 vor Christus bis zu aktuellen Themen wie dem Internet, künstlicher Intelligenz und der Robotik. Auf 6.000 Quadratmetern sind mehr als 2.000 Exponate zu sehen, die auf zwei Etagen organisiert sind.
Erstes Obergeschoss
Im ersten Obergeschoss findet der Besucher die historischen Themen. Der Hintergrund der Informatik als Lehre von der automatischen Verarbeitung von Information, die in der Erfindung der Computer mündet, wird hier grundsätzlich beleuchtet. Information in Form von Schrift, Sprache und Mathematik wird in allen drei Aspekten aufgegriffen.
Die Themen sind:
- Die Entstehung der Schrift: von mesopotamischen Tonkugeln über Keilschrift und Hieroglyphen bis hin zum klassischen Buchdruck und der Linotype-Setzmaschine. Eine beginnende Automatisierung wird mit der Einführung der Schreibmaschine beschritten.
- Rechnen und Rechenmaschinen: vom Abakus über Rechenstäbchen zu den Rechenautomaten von Pascal und Leibniz bis hin zu deren moderneren Ausprägung Sprossenrad-Rechenmaschinen. Ebenso ist eine Sammlung von Registrierkassen als Anwendung der Rechenmaschinen ausgestellt.
- Historie der Telegrafie: beginnend mit dem ersten Telegraf von Morse über frühe Telefonie bis hin zu einer Vermittlungsstelle mit Hebdrehwählern.
Die beginnende Konvergenz der verschiedenen Technologien wird konsequent in den Ausstellungsstücken zur Büroautomatisierung aufgegriffen, allen voran mit Geräten aus dem Haus des IBM-Vorgängers Hollerith. Es bleibt aber ebenfalls Raum für Exoten wie den „Schachtürken“, eine mechanische Webstuhlsteuerung und die frühen Computer wie ENIAC oder die Systeme von Zuse.
Ein besonderer Bereich bleibt hier auch der Kryptografie vorbehalten, in dem von frühen Chiffren aus der Antike bis zur Enigma die Geschichte der Verschlüsselung vorgestellt wird.
Zweites Obergeschoss
Im zweiten Obergeschoss finden sich die moderneren Ausprägungen der Computer. Die Sortierung ist hier weniger zeitlich als thematisch gehalten. Die Themen sind ebenfalls breit gefächert und decken die gesamte Palette vom Heimcomputer und Videospiel bis zum Supercomputer mit vielen ihrer Anwendungen ab.
Der Einstieg wird mit frühen Computern und der Entwicklung von der Röhre über das Relais hin zu Transistor-basierten Systemen gemacht. Eine eigene Abteilung widmet sich später dem Mikroprozessor und seiner Fertigung.
Dem PC als wichtigen Schritt hin zur umfassenden Verfügbarkeit als Bürogerät wird ebenso ein Bereich gewidmet, wie den Systemen der mittleren Datentechnik. Der Schritt vom PC zum Heimcomputer wird mit einer kompletten Sammlung von Klassikern wie zum Beispiel dem Altair 8800, Apple Lisa oder Texas Instruments TI-99/4A dokumentiert.
Schmuckstücke sind ebenfalls die Supercomputer von Cray und Parsytec.
Beeindruckend sind die Exponate zu aktuellen Themen wie Robotik, neuen Medien, Wearable Computing und neuronale Netze.
Das besondere an der Ausstellung ist, dass zu allen Themen und Zeiten immer wieder, neben den reinen Exponaten und den sehr ausführlichen Erläuterungen, Experimente, Aufgaben und Beispiele in die Ausstellung integriert sind, die dem Besucher die Möglichkeit zu eigenen Erfahrungen und zum Ausprobieren geben.
Drittes Obergeschoss
Das dritte Obergeschoss wird neben zeitlich begrenzten Ausstellungen für Seminare, Weiterbildungen und ähnliches verwendet. So finden dort z.B. Computerkurse für Senioren statt. Bis zum 20. Juli 2008 war dort z.B. die Sonderausstellung "Zahlen, bitte! Die wunderbare Welt von null bis unendlich" zu sehen. Vom 18. Januar bis 5. Juli 2009 wird die Sonderausstellung Computer.Sport gezeigt.
Besonderheiten
Ein umfangreiches Veranstaltungsangebot ergänzt die Dauerausstellung. Vortragsreihen, Diskussionen und Kongresse thematisieren Fragen der Informationsgesellschaft. Neu im HNF ist das Business Forum, eine Weiterbildungs- und Qualifizierungsplattform in den Bereichen Technologietrends, E-Business und Kompetenzentwicklung. In Programmen der Museumspädagogik können Kinder unter anderem mit dem Abakus rechnen, Geheimschriften lernen oder Roboter bauen. Führungen finden zu zahlreichen Themen statt. Man kann sich jederzeit den Film „Zehn Hoch“ ansehen.
Der WDR Computerclub sendete drei Sondersendungen mit dem Namen WDR-ComputerNacht live aus dem HNF. Diese Sendungen wurden jeweils an einem Wochenende am Jahresende der Jahre 1998, 1999 und 2001 veranstaltet.
Von 2001 bis 2005 war das HNF jährlicher Austragungsort der RoboCup German Open.
51.7313888888898.7356388888889Koordinaten: 51° 43′ 53″ N, 8° 44′ 8″ O
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