Heinz Nixdorf MuseumsForum

Heinz Nixdorf MuseumsForum
Heinz Nixdorf MuseumsForum
Paderborn HNF.jpg
Ansicht des Museumsgebäudes
Daten
Ort Paderborn
Art Computermuseum
Architekt Ludwig Thürmer, Gerhard Diel
Eröffnung 24. Oktober 1996
Besucheranzahl (jährlich) 118.000
Leitung Norbert Ryska, Dr. Kurt Beiersdörfer
Website http://www.hnf.de/

Das Heinz-Nixdorf-MuseumsForum (HNF) in Paderborn ist das größte Computermuseum der Welt (Stand 2009).

Benannt ist es nach dem Paderborner Computerpionier und Wirtschaftsunternehmer Heinz Nixdorf.

In den Jahren 1992 bis 1996 wurde das HNF in den Räumlichkeiten der ehemaligen Hauptverwaltung der Nixdorf Computer AG von den Berliner Architekten Prof. Ludwig Thürmer und Prof. Gerhard Diel und einem Wissenschaftsteam um den Mathematiker Norbert Ryska konzipiert und errichtet. Im Beisein des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl wurde das Haus am 24. Oktober 1996 eröffnet und hat durchschnittlich über 118.000 Besucher jährlich, so dass bereits die 1,5 Mio. Besuchergrenze überschritten wurde. Als Ehrengäste konnten unter anderen die Bundespräsidenten Roman Herzog (1998), Johannes Rau (2000) und Horst Köhler (2006), sowie Bundeskanzler Gerhard Schröder (2005) begrüßt werden. Getragen wird die Einrichtung von der Stiftung Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Ausstellung

Das Museum präsentiert in seiner Dauerausstellung 5.000 Jahre Geschichte der Informations- und Kommunikationstechnik. In einer historischen Zeitreise wird der Bogen gespannt von der Entstehung der Schrift in Mesopotamien um etwa 3.000 vor Christus bis zu aktuellen Themen wie dem Internet, künstlicher Intelligenz und der Robotik. Auf 6.000 Quadratmetern sind mehr als 2.000 Exponate zu sehen, die auf zwei Etagen organisiert sind. Insgesamt verwahrt das Museum etwa 10.000 Exponate.

Erstes Obergeschoss

Im ersten Obergeschoss findet der Besucher die historischen Themen. Der Hintergrund der Informatik als Lehre von der automatischen Verarbeitung von Information, die in der Erfindung der Computer mündet, wird hier grundsätzlich beleuchtet. Information in Form von Schrift, Sprache und Mathematik wird in allen drei Aspekten aufgegriffen.

Nachbau des Telefons von Philipp Reis

Die Themen sind:

Die beginnende Konvergenz der verschiedenen Technologien wird konsequent in den Ausstellungsstücken zur Büroautomatisierung aufgegriffen, allen voran mit Geräten aus dem Haus des IBM-Vorgängers Hollerith. Es bleibt aber ebenfalls Raum für Exoten wie den „Schachtürken“, eine mechanische Webstuhlsteuerung und die frühen Computer wie ENIAC oder die Systeme von Zuse.

Ein besonderer Bereich bleibt hier auch der Kryptografie vorbehalten, in dem von frühen Chiffren aus der Antike bis zur Enigma die Geschichte der Verschlüsselung vorgestellt wird.

Zweites Obergeschoss

Mark-8 im Nixdorf Museum
Altair 8800 Innenansicht
Ein Fairlight CMI mit Monitor

Im zweiten Obergeschoss finden sich die moderneren Ausprägungen der Computer. Die Sortierung ist hier weniger zeitlich als thematisch gehalten. Die Themen sind ebenfalls breit gefächert und decken die gesamte Palette vom Heimcomputer und Videospiel bis zum Supercomputer mit vielen ihrer Anwendungen ab.

Der Einstieg wird mit frühen Computern und der Entwicklung von der Röhre über das Relais hin zu Transistor-basierten Systemen gemacht. Eine eigene Abteilung widmet sich später dem Mikroprozessor und seiner Fertigung.

Dem PC als wichtigen Schritt hin zur umfassenden Verfügbarkeit als Bürogerät wird ebenso ein Bereich gewidmet, wie den Systemen der mittleren Datentechnik. Der Schritt vom PC zum Heimcomputer wird mit einer kompletten Sammlung von Klassikern wie zum Beispiel dem Altair 8800, Apple Lisa oder Texas Instruments TI-99/4A dokumentiert.

Ein besonderes Schmuckstück ist der Supercomputer Cray-2.

Beeindruckend sind die Exponate zu aktuellen Themen wie Robotik, neuen Medien, Wearable Computing und neuronale Netze.

Das besondere an der Ausstellung ist, dass zu allen Themen und Zeiten immer wieder, neben den reinen Exponaten und den sehr ausführlichen Erläuterungen, Experimente, Aufgaben und Beispiele in die Ausstellung integriert sind, die dem Besucher die Möglichkeit zu eigenen Erfahrungen und zum Ausprobieren geben.

Drittes Obergeschoss

Das dritte Obergeschoss wird neben zeitlich begrenzten Ausstellungen für Seminare, Weiterbildungen und ähnliches verwendet. So finden dort z.B. Computerkurse für Senioren statt. Bis zum 20. Juli 2008 war dort z.B. die Sonderausstellung "Zahlen, bitte! Die wunderbare Welt von null bis unendlich" zu sehen. Vom 18. Januar bis 5. Juli 2009 wurde die Sonderausstellung "Computer.Sport" gezeigt. Die Sonderausstellung "Codes und Clowns. Claude Shannon - Jongleur der Wissenschaft" war vom 6. November 2009 bis 28. Februar 2010 für die Besucher geöffnet.(Kommentar, Buch zur Ausstellung)

Besonderheiten

Ein umfangreiches Veranstaltungsangebot ergänzt die Dauerausstellung. Vortragsreihen, Diskussionen und Kongresse thematisieren Fragen der Informationsgesellschaft. In Programmen der Museumspädagogik können Kinder unter anderem mit dem Abakus rechnen, Geheimschriften lernen oder Roboter bauen. Führungen finden zu zahlreichen Themen statt. Man kann sich jederzeit den Film „Zehn Hoch“ ansehen. Bis 2009 war im HNF das Business Forum, eine Weiterbildungs- und Qualifizierungsplattform in den Bereichen Technologietrends, E-Business und Kompetenzentwicklung untergebracht.

Der WDR Computerclub sendete drei Sondersendungen mit dem Namen WDR-ComputerNacht live aus dem HNF. Diese Sendungen wurden jeweils an einem Wochenende am Jahresende der Jahre 1998, 1999 und 2001 veranstaltet.

Von 2001 bis 2005 war das HNF jährlicher Austragungsort der RoboCup German Open.

Seit 2004 ist das HNF Austragungsort des Schachturniers Paderborner Schachtürken-Cup.[1]

Der Avatar Max ist ein virtueller Agent, der als Museumsführer im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn eingesetzt wird. Auf Grundlage einer BDI-Architektur verfügt Max über proaktive Fähigkeiten, die es ihm erlauben, Menschen anzusprechen und in ein Gespräch zu verwickeln.

Literatur

Thürmer, Ludwig / Diel, Gerhard (Hgg.), Die Entstehung des Heinz Nixdorf MuseumsForum. Architektur und Design an der Schnittstelle von Mensch und Technik, Berlin 1996.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.schachtuerken-cup.de/
51.7313888888898.7356388888889

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