Helfer-Syndrom

Helfer-Syndrom

Als Helfersyndrom bezeichnet man ein Modell seelischer Probleme die häufig in sozialen Berufen anzutreffen sind. Es wurde erstmals 1977 vom Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer in seinem Buch „Die hilflosen Helfer“ beschrieben.

Demnach hat ein vom Helfersyndrom Betroffener ein schwaches Selbstwertgefühl und ist auf seine Helferrolle fixiert, das Helfen wird zur Sucht. Dabei versucht er ein Ideal zu verkörpern, das er selbst bei seinen Eltern bzw. in seiner Kindheit vermisst hat. Seine Hilfsbereitschaft geht bis zur Selbstschädigung, dabei übersieht er die Grenzen des Möglichen, und ignoriert auch ob seine Hilfe überhaupt erwünscht oder sinnvoll ist; Hilfe anderer bei seiner Mission lehnt er ab. Als Folge kann es bei ihm zu Depressionen oder zum Burnout-Syndrom kommen.

Das Helfersyndrom wurde lediglich postuliert, aber nicht empirisch bestätigt.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Interview: Die Psychotherapeutin Thea Bauriedl über Burn-out- und Helfersyndrom. In: DIE ZEIT Nr. 18 vom 27. April 2006, Seite 5. (Thea Bauriedl lehrt an der Univ. München, LMU, veranstaltet Fortbildungen zum Thema H.)
  • Wolfgang Schmidbauer: Das Helfersyndrom. Hilfe für Helfer, Rowohlt 2007, ISBN 3-499-62208-4
  • Wolfgang Schmidbauer: Die hilflosen Helfer, Rowohlt 1977, ISBN 3-498-06123-2
  • Michael Schumann (Hrsg.): Lebenslust statt Helfersfrust - Umsteiger aus sozialen Berufen - Reportagen, Extrabuch-Verlag 1985, ISBN 3-88704-119-4
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