Helmut Johannes Bauer

Helmut Johannes Bauer
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Helmut Johannes Bauer (* 31. März 1914 in Klingenberg/Erzgebirge; † 16. Januar 2008 in Göttingen) war ein deutscher Neurologe, emeritierter Direktor der Neurologischen Klinik der Georg-August-Universität Göttingen, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Helmut J. Bauer wurde am 31. März 1914 in Klingenberg geboren. Die Familie lebte in Oberneudorf ((Siebenbürgen, heute Cetate, Bistriţa-Năsăud) bis zur Auswanderung 1920 nach Youngstown, Ohio (USA). Nach dem Besuch des Hiram College (Ohio) kehrte Bauer nach Deutschland zurück und studierte Medizin an der Charité in Berlin. Mit 25 Jahren wurde er über ein arbeitsmedizinisches Thema bei dem Internisten Ernst Wilhelm Baader promoviert, einem international anerkannten Pionier der Arbeitsmedizin. Bei ihm begann Bauer 1938 eine Weiterbildung in Innerer Medizin, die er nach Militärzeit und Gefangenschaft] abschloss. Er entschied sich jedoch für das Fach Neurologie und wechselte 1951 an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Dort habilitierte er sich 1955 über die Einführung der Elektrophorese in die Liquordiagnostik und die Identität der Likuorproteine. Die mit dem Martini-Preis ausgezeichnete Arbeit lenkte sein Interesse auf die multiple Sklerose, die sein Hauptarbeits- und Hauptforschungsgebiet wurde.

Sein neurochemisches Wissen verschaffte ihm internationale Anerkennung. Er war Gründungsmitglied der Kommission für Neurochemie der World Federation of Neurology (1959) und erhielt 1961–1962 eine Gastprofessur an der Universität St. Louis, USA.

1963 wurde Bauer auf den ersten selbstständigen Lehrstuhl für Neurologie in Göttingen berufen. Ihm gelang es innerhalb weniger Jahre, die Göttinger Neurologie nach modernen klinischen und wissenschaftlichen Anforderungen auszurichten. Das betrifft besonders die weit vorausschauenden Schritte, ein neurochemisches Labor schon 1964 einzurichten und 1967 eine neurologische Intensivstation zu etablieren. Die Klinik partizipierte am Förderprogramm „Biomedizinische Technik“ der VolkswagenStiftung, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und am DFG-Schwerpunkt für multiple Sklerose. Sie wurde ein Quell vielfältiger Veröffentlichungen aus dem gesamten neurologischen Arbeitsspektrum.

Als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie veranstaltete er 1971 in Göttingen den ersten gemeinsamen Kongress der Britischen und der Deutschen Gesellschaften für Neurologie. Inzwischen war er zum Ehrenmitglied der Association of British Neurologists (1968) und der Société Française de Neurologie (1968) und zum korrespondierenden Mitglied der American Neurological Association (1970) gewählt worden. Er wurde 1976 von der Schweizerischen Neurologischen Gesellschaft mit der Veraguth-Medaille in Gold geehrt. Von 1973 bis 1983 war er Chairman of the Medical Advisory Board of the International Federation of MS-Societies und von 1979 bis 1987 Vorsitzender des Ärztlichen Beirats der Deutschen Multiple-Sklerose Gesellschaft. 1984 erhielt er den Hammersen-Preis der Deutschen Multiple-Sklerose Gesellschaft und 1987 die Ehrenplakette der Ärztekammer Niedersachsen. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie ehrte ihn 1987 durch die Verleihung der Wilhelm-Erb-Gedenkmünze und wählte ihn 1990 zu ihrem Ehrenpräsidenten. 1997 wurde er Ehrenpräsident der Luxemburgischen MS-Liga.

Wegen seines unermüdlichen Einsatzes um die Rehabilitation etablierte die Deutsche Gesellschaft für Neurologie den H. J. Bauer-Rehabilitationspreis für hervorragende Leistungen in der Betreuung von Menschen mit chronischen Krankheiten des Nervensystems.

Am 16. Januar 2008 verstarb Bauer in Göttingen, kurz vor Vollendung seines 94. Lebensjahres.


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