- Helmut Jedele
-
Helmut Jedele (* 31. Oktober 1920 in Heilbronn) ist ein deutscher Filmproduzent und ehemaliger Präsident der Hochschule für Fernsehen und Film in München.
Leben
Jedele studierte nach dem Abitur ab 1945 in Tübingen und Mainz Germanistik, Theaterwissenschaft, Philosophie und Psychologie. Der Rundfunk bietet für ihn in den fünfziger Jahren zahlreiche Möglichkeiten der Mitarbeit – zunächst als Reporter. Später entstehen neue Literaturformen: das Hörspiel, Radio-Essays und Features. In Stuttgart beim Süddeutschen Rundfunk (SDR) macht die so genannte „Genietruppe“ um Martin Walser und Jedele schnell von sich reden. Anfang 1952 promovierte er mit einer Dissertation über „Reproduktivität und Produktivität im Rundfunk“ zum Dr. phil.
In der Folgezeit konzentrierte er sich auf die Einführung des Fernsehens und wird damit zu einem der Väter der ARD. Im Herbst 1953 wurde er zunächst Fernsehbeauftragter, dann Fernsehdirektor des Süddeutschen Rundfunks. In dieser Funktion war er 1957 Vorsitzender der Fernsehprogramm-Konferenz und Koordinator des „Deutschen Fernsehens“.
1959 ging er zur Bavaria Atelier GmbH (Bavaria Film) nach München, einem Tochterunternehmen des WDR und „seines“ SDR. Erst als Geschäftsführer und dann als Generaldirektor stand er an der Spitze dieser größten Fernseh- und Filmproduktionsstätte in Europa. Aus Stuttgart folgten ihm viele Talente wie Michael Pfleghar, Oliver Storz oder Franz Peter Wirth an die Isar. Die Bavaria Film entwickelte sich unter seiner Führung zum größten deutschen TV-Lieferanten und zum international anerkannten Filmstudio. Gleich zwei Mal wählte Billy Wilder das „bayerische Hollywood“ als Drehort: 1961 mit Eins, Zwei, Drei und 1978 mit Fedora. Jedele produzierte den Robert Aldrich Film Das Ultimatum und brachte Lothar-Günther Buchheim mit dem Stoff Das Boot zur Bavaria Film.
1967 übernahm er zusätzlich die Leitung der Abteilung Film an der neu gegründeten Hochschule für Fernsehen und Film in München - ab 1973 war er deren Präsident. Unter anderem gehörten Wim Wenders, Bernd Eichinger und Roland Emmerich zu seinen Studenten.
Anfang der 80er Jahre gründete er seine eigene Produktionsgesellschaft. Mit vielen Dokumentationen war er neben seiner Tätigkeit an der HFF bis weit über sein 80tes Lebensjahr künstlerisch aktiv. Jedele ist Träger des Bayerischer Verdienstorden.
Prof. Jedele ist mit Dr. med. Irmgard, geb. Fellhauer, verheiratet und hat drei Kinder, Markus Jedele (geb. 1952), Stefan Jedele (1954) und Andrea Jedele (1964).
Filmografie (Auswahl)
- 1967 Jack of Diamonds (Regie: Don Taylor)
- 1970 Deep End (Regie: Jerzy Skolimowski)
- 1977 Das Ultimatum (Regie: Robert Aldrich)
- 1978 Fedora (Regie: Billy Wilder)
Weblinks
- Helmut Jedele in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Helmut Jedele im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- HFF-München
- Interview mit Helmut Jedele aus dem Jahr 2000 beim alpha-forum auf br-online.de [1] (PDF, 48 kb)
Kategorien:- Filmproduzent
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Deutscher
- Film (München)
- Geboren 1920
- Mann
Wikimedia Foundation.