Helmuth Plath

Helmuth Plath

Helmut Plath (* 20. April 1911 in Halle (Saale); † 26. Juni 1990 in Hannover) war ein Museumsdirektor und Archäologe.

Leben

Seine Kindheit verbrachte er in Hannover. Nach Abschluss der schulischen Ausbildung studierte er Geschichte, Literaturwissenschaften und Philosophie an den Universitäten Göttingen, Wien und Kiel. Seine Promotion schrieb er 1936 über Ernst Moritz Arndt. Er war Mitarbeiter von Wilhelm Peßler, Direktor des Vaterländischen Museums Hannover und schrieb erste Veröffentlichungen zu volkskundlichen Themen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er 1946 kommissarischer Leiter, 1952 schließlich Direktor des niedersächsischen Heimatmuseums und beaufsichtigte die Rückführung der ausgelagerten Bestände in die provisorische Museumsruine. Plath schrieb Erläuterung der Sammlungen in Begleitheften und Katalogen. Zwischen 1947 und 1962 führte er mehr als 80 Ausgrabungen und Baugrunduntersuchungen in der vollkommen zerstörten hannoverschen Innenstadt durch, um deren Frühgeschichte zu erforschen.

Ab Anfang der 1950er Jahre widmete sich Plath der Planung des Neubaus für das Historische Museum Hannover, die von 1963 bis 1966 verwirklicht wurde. Durch eine neue Methodik und neue Denkansätze war Plath einer der Pioniere der Mittelalterarchäologie der Nachkriegsjahre. Er schrieb zahlreiche Veröffentlichungen und veranstaltete Sonderausstellungen zu seinen Forschungsgebieten. Obwohl er sich bereits im Ruhestand befand, war Plath an der Ausgrabung des Michaelisklosters in Lüneburg maßgeblich beteiligt und wirkte ehrenamtlich in Heimat- und Geschichtsvereinen mit.

1963 erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens.

Literatur

  • Dirk Böttcher (Hrsg.): Hannoversches Biographisches Lexikon. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 286 f.
  • Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? 1974/75. XVIII. Ausgabe. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1975, ISSN 0172-911X, S. 800.

Weblinks


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