- Hemianopsie
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Klassifikation nach ICD-10 H53.4 Gesichtsfelddefekte
-heteronyme Hemianopsie
-homonyme HemianopsieICD-10 online (WHO-Version 2011) Als Hemianopsie oder Hemianopie (von griech. hemi „halb“, a „nicht“ und ops „sehen“) wird ein durch die senkrechte Mittellinie begrenzter, halbseitiger Gesichtsfeldausfall beider Augen bezeichnet, eine Halbseitenblindheit also.
Man unterscheidet
- homonyme Hemianopsie (rechts oder links): Auf beiden Augen ist die gleiche Seite von dem Ausfall betroffen (Patienten erkennen beispielsweise nur den linken oder rechten Bereich eines Bildausschnitts)
- heteronyme (binasale oder bitemporale) Hemianopsie: Auf beiden Augen ist jeweils die Gegenseite von dem Ausfall betroffen (Patienten leiden beispielsweise an einem "Scheuklappenblick")
Ursache ist eine Sehbahnläsion. Die Art der Hemianopsie erlaubt einen Rückschluss auf den Ort der Läsion. Ihre Benennung erfolgt nach der Richtung des Gesichtsfeldverlustes. Ein temporaler (seitlicher) Gesichtsfelddefekt beispielsweise bedeutet also den Ausfall der nasalen (zur Nase gewandten) Retinahälften des Auges, weil die Lokalisation nasaler Netzhautareale nach temporal erfolgt und umgekehrt. Etwa 10% der Hemianopsien betreffen lediglich obere oder untere Quadranten des Gesichtsfeldes. Zudem können Hemianopsien mit einer zentralen, macularen Aussparung einhergehen. Ihr Nachweis ist wegen der meist geringen Größe (etwa 1°) zwar schwierig, ihre Bedeutung für die Identifikation occipitaler Ursachen jedoch erheblich. [1]
Von der Hemianopsie abzugrenzen ist der visuelle Neglect, bei der eine Störung der Aufmerksamkeitszuwendung zu einer Seite vorliegt. Betroffene Patienten erleiden diese Form des Neglects in der Regel aufgrund einer Schädigung des Gehirns der Gegenseite. Die Sehbahn muss von der Läsion nicht direkt betroffen sein.
Ein halbseitiger Gesichtsfeldausfall nur eines Auges wird nicht als Hemianopsie bezeichnet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Axenfeld/Pau: Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde. Unter Mitarbeit von R. Sachsenweger u. a., Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, 1980, ISBN 3-437-00255-4, S. 418
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