Alpenmohn

Alpenmohn
Alpen-Mohn
Weißer Alpen-Mohn (Papaver alpinum subsp. sendtneri)

Weißer Alpen-Mohn (Papaver alpinum subsp. sendtneri)

Systematik
Unterklasse: Hahnenfußähnliche (Ranunculidae)
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)
Unterfamilie: Papaveroideae
Gattung: Mohn (Papaver)
Art: Alpen-Mohn
Wissenschaftlicher Name
Papaver alpinum
L.

Der Alpen-Mohn (Papaver alpinum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Diese Art umfasst mehrere Unterarten, von denen vier in Österreich vorkommen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Alpenmohn ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 5 bis 20 cm erreicht und mehrere aufrechte und behaarte Stängel besitzt. Wie bei allen Mohnarten tritt bei Verletzung des Stängels ein weißer Milchsaft aus. Die Blätter sind alle grundständig und ein- bis zweifach unpaarig gefiedert. Die Blattrosseten bilden kräftige Horste.

Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten haben einen Durchmesser von bis zu 5 cm und sind anfangs nickend, später jedoch aufrecht, mit vier weißen Kronblättern. Die duftenden Blüten besitzen zwar keinen Nektar, aber reichlich Pollen. Blütezeit ist von Juli bis August.

Alle Alpenmohn-Formen besitzen eine kräftige Pfahlwurzel und sind ein guter Schuttstauer. Nach oben zu sichert sich die Pflanze mit hangaufwärts ziehenden Wurzelfasern.

Unterarten

Gelber Alpen-Mohn (Papaver rhaeticum)

Der Rhätische Alpenmohn (P. alpinum subsp. rhaeticum), auch Gelber Alpen-Mohn genannt, hat gelbe bis orangegelbe Kronblätter mit einfach gefiederten Laubblättern und ist in den Zentralalpen und südlichen Kalkalpen verbreitet. In Österreich zerstreut in Kärnten, Salzburg und Steiermark, in der Schweiz angeblich nur im Engadin. In Deutschland gibt nur Funde in den Berchtesgadener Alpen. Vorkommen werden auch aus Frankreich und Slowenien gemeldet.

Der Salzburger Alpenmohn (P. alpinum subsp. sendtneri), auch Weißer Alpen-Mohn genannt, hat ebenfalls einfach gefiederten Laubblätter und weiße Blüten. Diese Unterart kommt nur in den nördlichen Alpen bzw. nördlichen Kalkalpen (Pilatus bis Dachsteingebirge) vor. Als Standort werden beweglicher Kalkschutt, Geröll, Kalkfels oder Dolomit in Höhenlagen von 1300 bis 2600 m bevorzugt. Obwohl die geschützte Pflanze nur zerstreut bis selten vorkommt, ist sie doch die häufigste weiß blühende Mohnart der Alpen. In Österreich kommt er zerstreut in Tirol, Vorarlberg, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark vor. In Deutschland kommt die Art nur in den Hochlagen der Allgäuer und Berchtesgadener Alpen sowie im Wetterstein- und Karwendelgebirge vor. Hier ist die Art gebietsweise durch Hochlagen-Schafbeweidung und zu hohen Wildbesatz beeinträchtigt. In Bayern wird die Art in der „Roten Liste“ der gefährteden Pflanzen geführt. Auch aus der Schweiz werden Funde gemeldet.

Kerner-Alpenmohn (oder Karawanken-Alpenmohn) (P. alpinum subsp. kerneri) hat zwei- bis dreifach gefiederte Laubblätter mit gelben Blüten und kommt zerstreut in den südöstlichen Kalkalpen vor, mit einer Hauptverbreitung in den Alpen Sloweniens. In Österreich nur in Südkärnten.

Nordost-Alpenmohn (Burser-Alpenmohn) (P. alpinum subsp. alpinum) hat zwei- bis dreifach gefiederte Laubblätter mit weißen Blüten und ist ein Endemit der nordöstlichen Kalkalpen. In Österreich zerstreut in Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark. In Deutschland sind nur Funde aus den Obersdorfer Bergen bekannt.

Literatur

  • Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
  • Fischer, M. A., Adler, W. & Oswald K.: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz, 2005, ISBN 3-85474-140-5

Weblinks

Bilder:
Gelber Alpen-Mohn (P. alpinum subsp. rhaeticum)
Weißer Alpen-Mohn (P. alpinum subsp. sendtneri) [1] [2]
Kerner-Alpen-Mohn (P. alpinum subsp. kerneri) [3]
Nordost-Alpen-Mohn (P. alpinum subsp alpinum} [4] [5]


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