Herrschaft Schöller

Herrschaft Schöller
Rittergut Schöller
Der erhaltene Bergfried und die Burgmauer

Der erhaltene Bergfried und die Burgmauer

Alternativname(n): Herrschaft Schöller, Herrlichkeit Schöller
Entstehungszeit: spätes 12. Jahrhundert
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: Bergfried und Burgmauer erhalten
Ständische Stellung: Niederer Adel
Bauweise: Bruchstein
Ort: Wuppertal-Schöller
Geographische Lage 51° 14′ 42,5″ N, 7° 1′ 43,4″ O51.2451383797227.0287307355555142Koordinaten: 51° 14′ 42,5″ N, 7° 1′ 43,4″ O
Höhe: 142 m ü. NHN
Rittergut Schöller (Nordrhein-Westfalen)
DEC
Rittergut Schöller

Das Rittergut Schöller (auch mit der Bezeichnung: Herrschaft Schöller und Herrlichkeit Schöller) ist ein abgegangener Adelssitz der Herren von Schöller im Wuppertaler Ortsteil Schöller.

Der Bergfried und ein Teil der Burgmauer sind der letzte erhaltene Rest des ehemaligen Herrensitzes Schoeler, der aus dem späten 12. Jahrhundert stammt. Der Bergfried gehört heute zum Gut Schöller, besitzt die Hausanschrift Zur Düssel 2 und wird im Volksmund Schinderhannesturm genannt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gut und Kirche Schöller in einer Zeichnung von 1671

Der Name Schoeler (heute ist die Schreibvariante „Schöller“ üblich) wurde erstmalig 1182 in einer Urkunde des Stiftes St. Gereon in Köln erwähnt. Der Herrensitz war Lehnsnehmer der Abtei Corvey und ging im 13. Jahrhundert in den Besitz der bergischen Grafen über. Diese verpfändeten Burg und Herrschaft an die Herren von Schöller, welche die Burg bis 1708 im Besitz hatten. Zu den bekanntesten Vertretern der Familie gehörte der bergische Marschall, Rat und Amtmann (1531–1546) zu Solingen Rüttger von und zu Schöller.[2]

Über Mechthild Maria Margaretha von und zu Schöller († 1708) gelangte der Herrensitz 1697[1] durch Vermählung mit dem Grafen Johann Friedrich Schaesberg in den Besitz der Grafen von Schaesberg (später Schaesberg-Thannheim) über, in deren Familienbesitz sich das Gut noch heute befindet.[2]

Im 18. Jahrhundert wurde das Rittergut von Johann Friedrich Bernhard von Schaesberg bis auf dem Bergfried niedergelegt. Er wollte das Gelände nutzen, um dort eine neue Schlossanlage bauen zu lassen. Dieses Bauwerk wurde aber nicht verwirklicht, da Johann Friedrich vorzeitig starb.[2] Stattdessen wurde das Gut Schöller von einem späteren Pächter errichtet.

Architektur

Der Bergfried, der auch als Wohnturm beschrieben wird, ist ein Turm mit quadratischem Grundriss und einem halbrunden Treppenvorbau auf der südlichen Seite. Er wurde aus polygonem Kalksteinmauerwerk errichtet und hatte Quaderlisenen an den Gebäudekanten erhalten. Das spitze Pyramidendach ist über dem Vorbau angeschleppt. In den oberen Geschossen sind Details der ehemaligen Nutzung erkennbar. Erhalten sind das Kamingewände, in die Wand eingearbeitete Vorratsschränke sowie ein Abort.

Im 18. Jahrhundert wurde noch eine Kapelle an dem Bergfried angebaut, die eine Kreuzgewölbedecke erhielt.

Als einer der ältesten Profanbauten im Wuppertaler Raum wurden der Bergfried und die anschließenden Reste der Burgmauer am 24. August 1988 als Baudenkmal anerkannt. Der Bau ist von ortsgeschichtlicher, volkskundlicher und architekturgeschichtlicher Bedeutung.

Einzelnachweise

  1. a b Ausflugsziele der Region Zugriff Dezember 2008
  2. a b c ZeitSpurenSuche.de Schöller Zugriff Dezember 2008

Weblinks

  • Eintrag in der Wuppertaler Denkmalliste

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