Heubelüftung

Heubelüftung

Eine Heubelüftung ist ein verhältnismäßig starkes, elektrisch betriebenes Gebläse in der Landwirtschaft für die Zwangsbelüftung von Heustöcken. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Heugebläse, welches lediglich zum Transport von Heugut vom Antransport in den Heustock dient.

Inhaltsverzeichnis

Zweck

Die Heubelüftung soll in erster Linie verhindern, das das Heu durch Schimmelbildung verdirbt. Des Weiteren wird dadurch die Heuselbstentzündung vermieden, welche beim Einlagern von Heu mit noch hoher Restfeuchtigkeit auftreten kann. Im Heustock liegt das Heu auf einem meist hölzernen Rost etwa 40 cm über dem Boden, wobei das Gebläse von unten durch den Rost Frischluft durch den Heustock nach oben presst und dabei Wärme, Feuchtigkeit und Gärgase abführt. So eine Vorrichtung in einem Heustock nennt man auch Heubox.

Moderne Heustöcke verfügen über Heusonden, welche es erlauben die Belüftung des Stocks über eine Steuerung zu regulieren und effizienter zu machen. Außerdem ist durch die permanente Temperaturüberwachung eine automatische Alarmierung möglich. In herkömmlichen Anlagen kommen jedoch keine Sonden zum Einsatz und die Einsatzdauer sowie der Einsatzzeitpunkt der Heubelüftung ist Ermessenssache des Bauern.

In vielen Ländern sind Bauern gesetzlich zur Überwachung ihrer Heustöcke angehalten. Eine Missachtung mit Brandfolge kann strafrechtliche Konsequenzen mit sich führen.

Warum wird Heu feucht eingefahren?

Durch das frühzeitige einfahren in eine Heubox, behält das Futter (Heu) wichtige Nährstoffe die durch Bröselverlust oder Austrocknung (durch die Sonne) sonst verloren gehen. Dadurch gibt es in den Winterfütterungstagen bei Rindviehhaltung keine/ bis wenig Reduzierung der Milchleistung. Natürlich muss aber auch manchmal bedingt durch das Wetter, Heu frühzeitig eingefahren werden.

Rundballenbelüftung

Ein Ventilationsmodul ermöglicht die gleichzeitige Trocknung bzw. Entwässerung von 8 Rundballen, die auf zwei übereinander liegenden Reihen angeordnet werden. Es besteht aus einer unteren und einer oberen Belüftungskammer, welche durch eine Rohrleitung für den Durchgang der Luft in der Mitte verbunden sind. Die vier unteren Rundballen werden von unten, die vier oberen von oben belüftet. Die Luft geht ohne eine bestimmte Richtung durch den Ballen, also sowohl axial als auch radial, so dass man eine gleichmäßige Trocknung des Futterheus und eine wirksame Ventilation erzielt.

Zusatzheizung

Je nach Witterung und Jahreszeit wird die angesaugte Frischluft zusätzlich durch eine Öl- oder Gasheizung vorgewärmt, dadurch soll die Trocknung des Heus forciert werden. Zusatzheizungen sind oft mobil und transportabel, sie werden über bewegliche Verbindungsrohre mit der fest verbauten Heubelüftung verbunden.

Brandfall

Besteht die akute Gefahr eines Heustockbrandes, können Feuerwehren mit einem so genannten Heuwehr-Gebläsegerät noch versuchen die hohen Temperaturen im Stock zu reduzieren. Gelingt dies nicht mehr, so ist ein Heustock in den meisten Fällen nicht mehr zu retten.

Kritik

Folgende Punkte werden an Heubelüftungen oft kritisiert:

  • sehr hoher Stromverbrauch (3 - 21 kW)
  • Lärmemissionen
  • unvernünftiger Einsatz durch unnötiges, vorzeitiges Einführen von noch feuchtem Heu

mit Zusatzheizung zusätzlich:

  • CO2-Emissionen und weitere Abgase
  • noch höherer Energieverbrauch

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