Heuerlingswesen

Heuerlingswesen

Heuerlingswesen bezeichnet die aus sozialer Not entstandenen Verträge zwischen Bauern und Heuerleuten, die dem Bauern Arbeitskräfte und den Heuerleuten ein Dach über dem Kopf und ein Stück Ackerland verschafften. Diese Verträge waren jährlich kündbar. Heuerstellen waren sehr begehrt, so dass diese oft über Generationen im Besitz der Familie blieben.

Von außen oft als Leibeigenschaft verrufen, war das Heuerlingswesen eine über Jahrhunderte stabile soziale Struktur, die beiden Seiten die Existenz sicherte. Das Heuerlingswesen begann mit der Industrialisierung auszulaufen, hielt sich aber vereinzelt bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts.

Literatur

  • Lisa Borker, Dalum und die Heuerleute, Sögel 1998 (2. Auflage).
  • Johannes Drees, Die Bedeutung des Heuerlingswesens innerhalb der landwirtschaftliche Lohnverfassung, mit besonderer Rücksichtnahme auf die Verhältnisse im Kreise Osnabrück, Diplomarbeit Göttingen 1922.
  • Josef Grave, Heuerleute - West-Ostsiedler - Rückwanderer. Auf den Spuren emsländischer Familien in Hinterpommern und Ostbrandenburg, in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes Bd. 41/1995, Sögel 1994, S. 330-342.
  • Christof Haverkamp, Die Heuerleutebewegung im 20. Jahrhundert im Regierungsbezirk Osnabrück, in: Emsländische Geschichte Bd. 6. Hrsg. von der Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte, Dohren 1997, S. 89-107.
  • Heinrich Kuhr, Das Heuerlingswesen im Emsland und in den Nachbargebieten, in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatvereins Bd. 12/1965, S. 60-72.
  • Helmut Lensing, Der „Verein Christlicher Heuerleute“ 1919 bis 1933 – Eine bedeutende Interessenorganisation ländlicher Unterschichten im deutschen Nordwesten, in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes Bd. 53/2007, Sögel 2006, S. 45-90.
  • Heinrich Niehaus, Das Heuerleutesystem und die Heuerleutebewegung. Ein Beitrag zur Lösung der Heuerleutefrage, Quakenbrück 1924.
  • Hans-Jürgen Seraphim, Das Heuerlingswesen in Nordwestdeutschland (= Veröffentlichung des Provinizialinstituts für westfälische Landes- und Volkskunde, Reihe I: Wirtschafts- und verkehrswissenschaftliche Arbeiten, Heft 5), Münster 1948.
  • Hans Triphaus, Das Heuerlingswesen im Nordteil des Altkreises Bersenbrück im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Osnabrücker Nordlandes (= Schriftenreihe des Kreisheimatbundes Bersenbrück Nr. 19), Quakenbrück 1981.

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