Heuke

Heuke
Burgunderfürst mit Heuke.

Die Heuke (auch: die oder der Hoike, niederdeutsch Hoyke) ist ein ärmelloser, glockenförmig geschnittener, fast wadenlanger Umhang des Mittelalters, der bei Männern über der Schulter geschlossen wurde, bei Frauen jedoch über den Kopf gelegt wurde.

Ihren Ursprung soll die Heuke in Nordafrika haben, sie wurde im 13. Jahrhundert in Südfrankreich bekannt. Erst nach 1300 kam sie auch in Norddeutschland in Gebrauch, wo sie in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Bürgertum stark verbreitet war. Nach 1400 wurde die Heuke nur noch von wohlhabenden Bürgerinnen getragen, z. B. als Bestandteil der Bremer Tracht.

Diese Mantelart wird einfach über den Kopf gelegt und fällt über den Rücken bis zum Boden hinab. Geschlossen wird die Heuke, indem man die rechte Seite großzügig über das linke Vorderteil in Ellenbogenhöhe schlägt und dort befestigt. Heuken bestanden u. a. aus dickem Wollzeug, bisweilen mit Pelz ausgefüttert. Eigentlich kragenlos, gab es in für Frauen auch Varianten mit Kragen. Die Art und Weise, wie sie getragen wurde, unterschied sich in den einzelnen Regionen. In Braunschweig gab es Heuken in der Länge, dass sie auf dem Boden nachgeschleppt wurden (1409).[1]

Als Regenschutz hielt sich die Heuke in abgewandelter Form in manchen Trachten bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.

Literatur

  • Loschek, Ingrid: Reclams Mode- & und Kostüm Lexikon, Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 1999

Einzelnachweise

  1. Kurze Erklärung des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien

Siehe auch


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