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Hochschule für Jüdische Studien Gründung 1979 Trägerschaft Zentralrat der Juden in Deutschland Ort Heidelberg Bundesland Baden-Württemberg Staat Deutschland Erster Prorektor Johannes Heil Studenten 107 Professoren 9 wissenschaftliche Mitarbeiter, 3 Lehrbeauftragte Website www.hfjs.eu Die Hochschule für Jüdische Studien (HfJS) in Heidelberg wurde 1979 gegründet. Sie wird vom Zentralrat der Juden in Deutschland getragen und durch Bund und Länder finanziert. Als eigenständige, staatlich anerkannte Hochschule kooperiert sie eng mit der Ruprecht-Karls-Universität und steht Bewerbern jeder Konfession offen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits 1971 hat der damalige Badische Landesrabbiner, Nathan Peter Levinson, die Idee, eine jüdisch-theologische Ausbildungsstätte für Rabbiner, Kantoren und Religionslehrer zu einzurichten. Das Institut sollte in der Tradition der „Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums“ in Berlin stehen und die jüdische Gelehrsamkeit in Deutschland wieder neu etablieren. Doch die Entwicklungverlief anders. Ein Jahr später erließ der Oberrat der Israeliten Badens ein Memorandum; darin wird Heidelberg als Sitz der Einrichtung und zugleich eine Kooperation mit der Ruprecht-Karls-Universität vorgeschlagen. Mit großer Bitterkeit urteilt Landesrabbiner Levinson 1996 in seinen Memoiren über die HfJS, sie sei ein "Rabbinerseminar für Christen" geworden, zu keiner Zeit sei ernstlich eine Orientierung auf Rabbinerausbildung gelungen (Nathan Peter Levinson: Ein Ort ist, mit wem du bist - Lebensstationen eines Rabbiners.- Edition Hentrich Berlin 1996, S. 245 - 252). Der Zentralrat der Juden in Deutschland griff die Idee Levinsons nämlich auf, beschloss aber, über die konfessionelle Ausrichtung hinaus einen wissenschaftlichen, für alle Interessierten offen stehenden Studiengang einzurichten. 1979 schließlich, nach einem Beschluss des Zentralrats der Juden, wurde die Hochschule für Jüdische Studien gegründet, mit anfangs 16 Studierenden. Als akademische Einrichtung konzipiert, ist es ihr erklärtes Ziel, damals wie heute, „die Vielschichtigkeit und Faszination des Judentums zu vermitteln und wissenschaftliche Akzente zu setzen.“ Zwei Jahre nach der Gründung folgte die staatliche Anerkennung und 1995 erhielt die Hochschule das Promotionsrecht. Darüber hinaus ist sie seit 2007 Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz. Während des Aufbaus in den 80ern lehrten Professoren anderer Universitäten Die Hochschule für Jüdische Studien hat heute acht Professuren und ebenso viele Assistenzstellen.
Die Hochschule für Jüdische Studien unterhält wissenschaftliche Beziehungen mit ausländischen Universitäten in Israel und den Vereinigten Staaten. Sie organisiert wissenschaftliche Tagungen und gibt eine wissenschaftliche Zeitschrift, die „Trumah“, heraus.
Studiengänge
Das Fach „Jüdische Studien“ lässt sich hier in seiner ganzen Breite studieren: Neben den Kernfächern Jüdische Geschichte, Talmud, und Jüdische Bibelauslegung gibt es auch die Fächer Jüdische Philosophie und Geistesgeschichte, Literatur und Kunst. Die Hochschule bildet ferner künftige jüdische Religionslehrer für Gymnasien und Gemeindemitarbeiter aus; neuerdings wird auch ein Rabbinatsstudiengang angestrebt. Im folgenden eine Auflistung der Studiengänge, die zurzeit angeboten werden:
- Magisterstudiengang „Jüdische Studien“ (Auslaufmodell, ab Wintersemester 2007/08 durch den zweistufigen Bachelor/Master-Studiengang in Jüdischen Studien ersetzt).
- Staatsexamen für "Jüdische Religionslehre"
- Bachelorstudiengänge
- B.A. „Gemeindearbeit / Community Affairs", vierjährig
- B.A. „Jüdische Studien“, dreijährig
- Masterstudiengänge
- M.A. „Rabbinat / Rabbinical Affairs“, konsekutiv, einjährig
- M.A. „Jüdische Studien – Geschichte jüdischer Kulturen / Jewish Studies – History of Cultures of the Jews“ als Joint Degree mit der Karl-Franzens-Universität Graz, nicht-konsekutiv, zweijährig
- M.A. Heidelberger Mittelalter Master, interdisziplinärer Studiengang im Verbund mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Der B.A. Jüdische Studien wird in Kombination mit einem weiteren Fach an der Ruprecht-Karls-Universität studiert.
Kooperationen
- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
- Centrum für Jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz (gemeinsames Joint-Degree-Masterprogramm "Jüdische Studien - Geschichte jüdischer Kulturen")
- Hebräische Universität in Jerusalem
- Fachhochschule Heidelberg
- Pädagogische Hochschule Heidelberg
- Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD)
- Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland
- Ben-Gurion-Universität in Beer-Sheva
Siehe auch
Literatur
- Graetz, Biegel [Hg]: Vom Mittelalter in die Neuzeit. Jüdische Städtebilder. Heidelberg 2000
Weblinks
Staatliche Universitäten: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg | Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg | Universität Hohenheim | Universität Karlsruhe (TH) | Universität Konstanz | Universität Mannheim | Universität Stuttgart | Eberhard Karls Universität Tübingen | Universität Ulm
Private Universitäten: International University in Germany | Zeppelin University | Hochschule für Jüdische Studien | Wissenschaftliche Hochschule Lahr | Freie Hochschule Stuttgart | Gustav-Siewerth-Akademie
Pädagogische Hochschulen: Freiburg | Heidelberg | Karlsruhe | Ludwigsburg | Schwäbisch Gmünd | Weingarten
Kunsthochschulen: Hochschule für Musik Freiburg | Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg | Hochschule für Musik Karlsruhe | Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe | Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe | Filmakademie Baden-Württemberg | Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg | Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim | Popakademie Baden-Württemberg | Katholische Hochschule für Kirchenmusik Rottenburg | Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart | Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart | Hochschule für Musik Trossingen | Evangelische Hochschule für Kirchenmusik Tübingen
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