- High Energy Stereoscopic System
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-23.26666666666716.5Koordinaten: 23° 16′ 0″ S, 16° 30′ 0″ O
Das High Energy Stereoscopic System oder H.E.S.S. ist ein System von Abbildenden Cherenkov-Teleskopen (IACTs) zur Untersuchung der kosmischen Gammastrahlung (Gammastrahlung) im Energiebereich zwischen 100 GeV und einigen 10 TeV. Das Akronym wurde zu Ehren von Victor Hess gewählt, der als erster die kosmische Strahlung nachgewiesen hat.
Der Name betont weiterhin zwei Hauptmerkmale des Systems, nämlich die gleichzeitige Beobachtung von Luftschauern mit mehreren Teleskopen und das Zusammenfassen aller Teleskope zu einem gemeinsamen System, um die Energieschwelle zu senken und die effektive Detektionsfläche für Gammastrahlung zu erhöhen. H.E.S.S. ermöglicht das Erforschen von Gammastrahlungs-Quellen mit Intensitäten im Bereich von weniger als 1 % des Krebsnebels.
H.E.S.S. wird auf der Farm Göllschau in Namibia in der Nähe des Gamsbergs betrieben, welche bekannt für ihre exzellenten optischen Eigenschaften ist. Das erste der vier Teleskope von Phase I des H.E.S.S.-Projektes wurde im Sommer 2002 in Betrieb genommen; seit Dezember 2003 werden alle vier Teleskope gemeinsam betrieben. Am 28. September 2004 wurde das System offiziell eingeweiht. Die vier Teleskope der Phase I stehen auf den Eckpunkten eines Quadrats von 120 m Seitenlänge. Die Spiegel der Teleskope setzen sich aus je 382 runden Spiegelfacetten von 60 cm Durchmesser zusammen. Dies ergibt eine Gesamtspiegelfläche von 108 m² pro Teleskop, entsprechend der Fläche eines Einzelspiegels von 11,73 m Durchmesser.
Im Jahre 2004 konnte H.E.S.S. als erstes IACT-Experiment die Struktur einer Quelle kosmischer Gammastrahlung räumlich auflösen. Im Jahre 2005 hat H.E.S.S. acht neue Quellen hochenergetischer Gammastrahlung entdeckt und damit die Zahl der bekannten Quellen verdoppelt. Zwei dieser Quellen konnten noch nicht mit bereits bekannten Objekten wie etwa Supernovaüberresten oder Pulsaren identifiziert werden. Der bestehende Aufbau wird derzeit um ein Teleskop mit 25 m Durchmesser erweitert (H.E.S.S. Phase II). Ursprünglich war geplant, die Anlage um 12 weitere Teleskope von der gleichen Größe der vier bisherigen auf dann 16 Teleskope zu erweitern. Dieser Plan wurde jedoch aus finanziellen Gründen aufgegeben.
Beteiligte deutsche Forschungsinstitute
- Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg
- Erlangen Centre for Astroparticle Physics (ECAP) der Universität Erlangen-Nürnberg
- AG Experimentelle Elementarteilchenphysik der Humboldt-Universität Berlin
- Fakultät für Physik und Astronomie der Ruhr-Universität Bochum
- Institut für Experimentalphysik der Universität Hamburg
- Landessternwarte der Universität Heidelberg
- Institut für Astronomie und Astrophysik der Universität Tübingen
Literatur
- Heinrich R. Völk: Neue Ergebnisse der Gammaastronomie. In: Sterne und Weltraum Bd. 8/2006, S. 36–45
Weblinks
- High Energy Stereoscopic System Project (H.E.S.S.) im Internet
- Nature: High energy particle acceleration in the shell of a supernova remnant
- Science: A new population of very high energy gamma-ray sources in the Milky Way
- New Scientist: Number of very high-energy gamma ray sources doubles
- www.astroteilchenphysik.de
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