Hintergründig

Hintergründig

Der Hintergrund ist der von einem Betrachter fernliegende Teil einer Landschaft oder einer Bühne.[1] Es kann auch die Grundierung eines Bildes angesprochen sein.[1] Dieser Bildhintergrund und seine Ausführung kann in der Bildenden Kunst als Gestaltungsmittel verwendet werden, um räumliche Tiefe zu erzeugen, oder um das eigentliche Thema beziehungsweise Motiv zu betonen.[2] In diesen Zusammenhängen wird Hintergrund auch als Gegenbegriff zu Vordergrund verwendet.

Im übertragenen Sinne kann mit Hintergrund ein verborgener Zusammenhang gemeint sein, eine Sache die erst allmählich erkennbar wird.[1] In diesem Kontext steht das Adjektiv hintergründig auch für „tief“, „klug“ und „wertvoll“.[1] Mitunter findet sich in gehobener Sprache auch die Verwendung des Wortes „Folie“, wenn ein (gedanklicher) Hintergrund gemeint ist („vor der Folie des/der“).[3]

Das Substantiv Hintergrund ist im Deutschen erst seit dem 18. Jahrhundert belegt und geht auf die viel ältere Präposition hinter (mhd. hinder, ahd. hintar) bzw. das Adverb hinten (mhd. hinden[e], ahd. hintana) zurück.[4] Das Wort findet sich heute unter anderem als Bestandteil in Zusammensetzungen, teilweise fachsprachlich als Übersetzung des englischen Background:

  • Augenhintergrund - der mittels Augenspiegelung (Ophthalmoskopie) betrachtet werden kann
  • Hintergrundprozess - in der Datenverarbeitung Programme, die vom Anwender kaum wahrgenommen werden
  • Hintergrundstrahlung - häufig auch kosmische Hintergrundstrahlung, engl. cosmic microwave background (CMB) nach heutiger Vorstellung ein Beleg für die Urknalltheorie
  • Migrationshintergrund - Ordnungskriterium in deutschen Statistiken für eingewanderte Menschen

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. a b c d Satz nach Mackensen - Großes Deutsches Wörterbuch, 1977, Lemma Hintergrund
  2. Eine Begriffsverwendung, die schon im 18. Jh. eine zentrale Rolle spielte, so bei Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1196: In der Mahlerey ist es das Hintere eines Gemähldes, worauf alles gemahlt ist, und wovon es doch abgesondert scheinen muß; im Gegensatze des Vordergrundes
  3. Satz nach Mackensen - Großes Deutsches Wörterbuch, 1977, Lemma Foli.e
  4. Satz nach Duden «Etymologie» – Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, 2. Auflage, Dudenverlag, 1989

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  • hintergründig — tiefdenkend; tief; tiefschürfend; profund; feinsinnig; subtil * * * hịn|ter|grün|dig 〈Adj.〉 schwer durchschaubar ● hintergründige Absichten; ein hintergründiger Mensch; ein hintergründiges Schweigen; hintergründig lächeln * * * …   Universal-Lexikon

  • hintergründig — hịn·ter·grün·dig Adj; mit einer Bedeutung, die nicht deutlich gezeigt wird ≈ schwer durchschaubar <eine Frage, jemandes Humor, ein Lächeln; hintergründig lächeln> || hierzu Hịn·ter·grün·dig·keit die …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • hintergründig — hịn|ter|grün|dig …   Die deutsche Rechtschreibung

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  • anlächeln — ạn||lä|cheln 〈V. tr.; hat〉 jmdn. anlächeln sich jmdm. zuwenden u. lächeln * * * ạn|lä|cheln <sw. V.; hat: lächelnd ansehen: jmdn. freundlich, bedeutungsvoll, hintergründig a. * * * ạn|lä|cheln <sw. V.; hat: lächelnd ansehen: jmdn.… …   Universal-Lexikon

  • doppelbödig — dọp|pel|bö|dig 〈Adj.〉 uneindeutig, unterschiedlich auslegbar ● eine doppelbödige Reaktion * * * dọp|pel|bo|dig, (häufiger:) dọp|pel|bö|dig <Adj.>: doppeldeutig, hintergründig: ein er Witz, Humor. * * * dọp|pel|bo|dig, (häufiger:)… …   Universal-Lexikon

  • dunkel — 1. a) dämmrig, düster, finster, halbdunkel, [kohl]rabenschwarz, schattig, schwach beleuchtet, schwarz, trostlos, trübe; (bildungsspr.): trist; (dichter.): dämmergrau, nächtig; (ugs.): schummrig, zappenduster; (emotional): schwarz wie die Nacht;… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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