- Hiobsnachricht
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Hiob (auch Ijob oder Job; hebr. איוב) ist eine Gestalt aus dem Alten Testament der Bibel, geschildert im Buch Ijob. Die ihm überbrachten Hiobsnachrichten oder Hiobsbotschaften wurden im allgemeinen Sprachgebrauch sprichwörtlich.
Inhaltsverzeichnis
Hiob und Hiobsbotschaften im Tanach/Alten Testament
Gemäß der biblischen Erzählung im Tanach bzw. im Alten Testament lebte Hiob mit seiner Frau und zehn Kindern als wohlhabender Mann im Land Uz. Er besaß 11.500 Tiere (Kamele, Schafe, Rinder und Esel) und hatte zahlreiche Knechte und Mägde (Hiob 1,1–3 EU). Hiob wird als frommer Mann geschildert, dessen Glaube schwer geprüft wird, denn eines Tages tritt der Satan vor Gott und behauptet, Hiobs Frömmigkeit komme nur daher, weil Gott ihn und seinen Besitz beschützt und ihn gesegnet habe. Daraufhin erlaubt Gott es dem Satan, Hiob zu prüfen.
Hiob verliert daraufhin durch das Wirken des Satan zuerst seinen ganzen Besitz, dann alle seine Kinder – seine sieben Söhne und drei Töchter kommen durch einen Hauseinsturz ums Leben (Hi 1,18f. LUT). All dies bringt Hiob nicht dazu , Gott zu verfluchen: „Und er sagte: ‚Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen, und nackt kehre ich dahin zurück. Der Herr hat gegeben und der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gepriesen!‘“ (Hi 1,21 ELB). Da tritt Satan ein weiteres Mal vor Gott und behauptet, Hiob verfluche Gott nicht, weil er sich noch bester Gesundheit erfreue. Dann zerstört der Satan sogar seine Gesundheit, indem er eine schlimme, äußerst schmerzhafte Krankheit mit Geschwüren am ganzen Körper Hiobs von diesem Besitz ergreifen lässt.
Die Nachrichten von den Katastrophen, die Hiob in kurzer Folge ereilen, werden ihm jeweils von einem seiner Knechte, dem einzigen Überlebenden der jeweiligen Katastrophe, überbracht. In Anlehnung an diese Ereignisse bezeichnen im heutigen Sprachgebrauch die Begriffe „Hiobsnachricht“ oder „Hiobsbotschaft“ eine schlimme Unglücksnachricht, wie den plötzlichen Tod eines Angehörigen oder engen Freundes.
Während Hiobs Freunde Sünde als Grund für seine vermeintliche Bestrafung vermuten, beteuert Hiob seine Unschuld und seine Treue zu Gott. Die Auseinandersetzungen mit seinen „Freunden“ werden ausführlich geschildert. Gott hatte Satan erlaubt, Hiob in allen Bereichen zuzusetzen, nur sein Leben musste er verschonen. Nachdem ihm seine Güter, seine Familie und Gesundheit genommen wurden, gehen die Angriffe weiter und Satan gebraucht die drei „Freunde“ Hiobs, um ihm in religiöser Weise zuzusetzen. Sie werfen ihm vor, ein heimlicher Sünder zu sein und dass Gott ihn deswegen bestrafe.
Nachdem die drei Männer aufhörten, Hiob zu antworten, erscheint ein Mann namens Elihu (Hi 32 LUT), worauf Hiob dem Herrn antwortet, dass er vom Hörensagen nur von ihm gehört, ihn jetzt aber geschaut habe (Hi 42,5 LUT).
Weil Hiob in all seinem Leid, seiner Armut und seiner Trauer seinem Gott dennoch die Treue hielt und ihn nicht verfluchte, wie seine Ehefrau es ihm nahegelegt hatte, und weil er später auf die Belehrungen Gottes mit großer Demut reagiert, erlöst Gott ihn schließlich von der Krankheit und segnet sein weiteres langes Leben damit, dass er Hiob das Doppelte seines früheren Besitzes erwerben lässt. Auch bekam Hiob sieben neue Söhne und drei Töchter – wie vor seinen Unglücksschlägen. Diese Töchter heißen Jemima, Kezia und Keren-Happuch (Hi 42,10–14 LUT).
Eine Parallele zu Hiobs Geschichte findet sich im deuterokanonischen Buch Tobit (Tob 2,11 – 3,17 2,11 EU).
Hiob im Neuen Testament
Im Brief des Jakobus im Neuen Testament wird das Ausharren und die Treue Hiobs zu seinem Gott als Vorbild für Christen hervorgehoben. Dort heißt es:
„Wer geduldig alles ertragen hat, den preisen wir glücklich. Ihr habt von der Ausdauer des Hiob gehört und das Ende gesehen, das der Herr herbeigeführt hat. Denn der Herr ist voll Erbarmen und Mitleid.“
Hiob in den Apokryphen
Im so genannten Testament Hiobs gilt Hiob als Sohn Esaus; seine zweite Frau ist Dina, die Tochter Jakobs.
In der apokryphen Schrift „Die Apokalypse des Paulus“ wird Paulus in einer Vision an den Fluss aus Wein im Norden der Stadt Christi geführt. Dort sieht er Hiob zusammen mit Abraham, Isaak und anderen Heiligen (Kapitel 27). In der gleichen Schrift wird Paulus von einem Engel in das Paradies geführt. Dort wird ihm von Hiob erzählt, alles Leid in der Welt auf sich zu nehmen, sei den Lohn am Ende wert (Kapitel 49).
Hiob im Koran
Auch im Koran wird die Geschichte Hiobs (arabisch أيوب Aiyub, Ayub, Ayyub, DMG Aiyūb) erwähnt. Sie gleicht dabei der biblischen Rahmenerzählung des Hiobbuchs; siehe die Suren 6,84; 21,83–84; 38,41–43: „Wir fanden, dass Aiyub geduldig war.“
Siehe auch
- Schreibung biblischer Namen
- Theodizee (= „Wie ist die Existenz Gottes angesichts des Leidens zu denken?“)
Weblinks
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