Hippos

Hippos
Hippos - Blick nach Westen

Hippos war eine griechisch-römische Stadt in Palaestina, erbaut auf einem flachen Hügel am Fuß der Golan-Höhen, etwa 350m über und 2 km östlich des See Genezareth. Zur Stadt gehörte eine kleine, unmittelbar am See gelegene Hafenanlage. Hippos gehörte zur Dekapolis, einem lockeren Verbund griechisch-römischer Städte.

Der Name der Stadt rührt angeblich von der Form des Hügels her, auf dem sie gelegen ist. Von oben gesehen erinnert sie vage an Kopf und Hals eines Pferdes, weshalb sie den griechischen Namen Hippos („Pferd“) erhielt. Der aramäische Name Susita bedeutet ebenfalls „Pferd“. Der arabische Name Qal'at el-Husn bedeutet „Festung des Pferdes“. Auch alternative Schreibweisen (Hippus und latinisiert Hippum sind belegt).

Ausgrabungen

Erste Untersuchungen wurden 1885 von dem deutschen Archäologen Gottlieb Schumacher, der den Fundort allerdings irrtümlich als Gadara identifizierte, durchgeführt.

Erste Ausgrabungen erfolgten 1951-1955 durch die israelische Archäologin Claire Epstein. Sie fand eine byzantinische Kirche, vermutlich Sitz des Bischofs von Hippos. Nach Ende der Ausgrabungen verwendete die israelische Armee wie die Griechen des Altertums den Hügel als Festung bis zur Besetzung der Golan-Höhen im Sechstagekrieg.

Im Jahr 2000 begann eine weitere Grabungskampagne unter Leitung von Arthur Segal (Universität Haifa). Die Ausgrabungen, die bis 2010 andauern sollen, konzentrieren sich auf sechs Grabungsorte:

  • das römische Forum,
  • einen kleinen römischen Tempel (Kaiserkult),
  • einen großen hellenistischen Tempel,
  • die römischen Stadttore und
  • zwei byzantinische Kirchen.

Weblinks

 Commons: Hippos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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