Hitman – Jeder stirbt alleine

Hitman – Jeder stirbt alleine
Filmdaten
Deutscher Titel: Hitman – Jeder stirbt alleine
Originaltitel: Hitman
Produktionsland: Frankreich, USA, Türkei
Erscheinungsjahr: 2007
Länge: 93 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
BMUKK(AT): 16[1]
Stab
Regie: Xavier Gens
Drehbuch: Skip Woods
Produktion: Adrian Askarieh,
Charles Gordon,
Pierre-Ange Le Pogam
Musik: Geoff Zanelli
Kamera: Laurent Barès
Schnitt: Carlo Rizzo
Antoine Vareille
Besetzung

Hitman – Jeder stirbt alleine ist die Verfilmung des gleichnamigen Computerspiels aus dem Jahre 2007. Der deutsche Kinostart war am 13. Dezember 2007.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Zu Beginn sieht man die „Erschaffung“ der Agenten, ihre Ausbildung, die Tätowierung von Strichcodes auf dem Hinterkopf und die missglückte Flucht zweier Agenten im Kindesalter aus dem Labor – sie werden von einem Scharfschützen erschossen (Ausschnitte aus James Camerons Dark Angel). Die Handlung beginnt im Haus von Interpol Ermittler Mike Whittier, der nach Hause kommt und Agent 47 in seinem Arbeitszimmer entdeckt. Da er vorher seine Waffe in der Küche abgelegt hat, kann er nicht reagieren. Agent 47 fragt ihn, wie ein guter Mensch entscheidet, wann er jemand anderen töten dürfe.

In der nächsten Szene erfolgt ein Rückblende von 3 Monaten, Agent 47 führt einen Auftrag in Shanty Town - Niger durch, wo er einen von einem dort herrschenden Warlord gesuchten Mann als Köder benutzt. Er lässt diesen Mann zuvor Sprengstoff schlucken und näht ihm eine Wanze in den Hals ein, durch die er aus sicherer Entfernung den Warlord belauscht, bis dieser dem Hinterhalt auf die Schliche kommt. Beim Versuch zu fliehen tötet Agent 47 den Warlord durch den Köder, indem er mit einem Fernzünder die Bombe zündet. Kurz darauf sieht man Agent 47 bei seinem nächsten Auftrag in St. Petersburg. Er erhält die Mitteilung, dass sein Auftraggeber ihm neue Parameter zukommen lassen will und dass er sein Ziel, den russischen Präsidenten Mikhail Belicoff, in der Öffentlichkeit töten muss. 47 ist bei seinem Auftrag erfolgreich, indem er vor dem eigentlichen Mord zunächst einen in der Schußlinie stehenden Leibwächter und dann Belicoff selbst mittels eines Scharfschützengewehrs aus vier Kilometer Distanz ausschaltet. Vor seiner Abreise aus Russland erfährt 47, dass die Zeugin Nika Boronina ihn bei seiner Tat beobachtet haben soll und ebenfalls ausgeschaltet werden muss. Als er ihr auf der Straße gegenüber steht, zögert er, da sie ihn nicht wiedererkennt und ihn offensichtlich nie zuvor gesehen hat. Die Situation eskaliert, als ein Zivilist zufällig eine Kugel abfängt, die für Agent 47 bestimmt war und von einem Agenten der Agentur abgefeuert wurde. 47 verschwindet wieder in der Masse, während der andere Agent noch versucht, ihn auszuschalten. Auch wird Belicoffs angeblicher Tod in den Medien als Streifschuss dargestellt, wobei 47 selber gesehen hat, dass er mitten ins Ziel getroffen hat.

47 konfrontiert seine Kontaktperson mit der Frage, wer Nika tot sehen will, da sie keine Zeugin sein kann und warum Belicoff in den Medien als leicht verwundet bezeichnet wird; er erhält allerdings keine Antworten mehr. Just in diesem Moment ziehen außerhalb der Hotelsuite Spezialkräfte auf. Mit dabei sind Mike Whittier und sein Partner, die die Adresse über einen Tipp bekommen haben. Sie treffen auf den FSB, der von seinem Chefermittler Yuri Marklov bei diesem Einsatz geleitet wird. Marklov sendet ein Sondereinsatzkommando in das Hotel, um 47 festzunehmen. Die ominöse Kontaktperson Diana ruft derweil den Attentäter über ein Telefon an und erklärt ihm, dass der Auftraggeber für den Tod von Belicoff dieser selbst war und seine Position von der Agentur verraten wurde. Kurz danach greift das Einsatzkommando an. Bei der anschließenden Flucht tötet er 16 Kommandokräfte und entkommt über einen Sprung vom Balkon in die Newa.

Agent 47 taucht nicht unter sondern entscheidet sich dafür, seiner einzigen Spur zu folgen und entführt Nika, die kurz darauf erfährt, dass ihr Fahrer sie töten sollte. Bei ihrer Verhörung erzählt sie, dass er Belicoffs Doppelgänger getötet haben könnte, doch 47 glaubt ihr nicht, lässt sie aber leben. Die beiden versuchen, mit dem Zug St. Petersburg zu verlassen, werden am Bahnhof aber von vier Agenten abgefangen. 47 tötet drei von ihnen im bewaffneten Nahkampf und erschießt daraufhin den vierten Agenten, der nach einer Befragung nicht sagen wollte, warum 47 gejagt wird. Kurz darauf trifft er auf Whittier und seinen Partner. Er schießt Whittiers Partner in den Arm, verschont aber sein Leben. Whittier wird angeschossen, aber die Kugel hat seine Schutzweste nicht durchdrungen. Nika, die ihm gefolgt ist, bittet um Gnade und 47 verzichtet auf seine Exekution. Nika und 47 entkommen.

Agent 47 arrangiert ein Treffen mit Agent Smith von der CIA, dem er einen Handel vorschlägt: Smith hilft ihm irgendwann in der Zukunft und 47 tötet Belicoffs Bruder Udre, einen Waffen- und Sklavenhändler. Smith akzeptiert und gibt ihm die nötigen Informationen für die Tat. 47 und Nika reisen nach Istanbul, wo 47 erfolgreich Udre tötet.

Der Tod von Udre dient dem Zweck, Belicoffs Doppelgänger in die Öffentlichkeit zu locken. Er ist zusammen mit Yuri Marklov Teil eines Komplotts mit dem Ziel, eine vom FSB und anderen Hardlinern kontrollierte Marionette an die Spitze Russlands zu setzen. 47 entführt Yuri Marklov und zwingt ihn, seinen eigenen FSB Agenten anzuweisen, Belicoff bzw. dessen Doppelgänger zu töten, wenn dieser die Grabrede für seinen Bruder Udre hält. 47 verkleidet sich als Soldat und fängt Belicoffs Doppelgänger auf der Flucht aus der Kirche ab und tötet ihn. Dann lässt er sich von Whittier verhaften und abtransportieren. Jedoch taucht dann Agent Smith überfallartig auf und ermöglicht so 47 die Flucht.

Nach einer Vorausblende auf die anfängliche Situation in Whittiers Haus, macht 47 Whittier ein Angebot: Auf dem Sofa in Whittiers Arbeitszimmer liegt ein toter Agent der Agentur, der mit der Waffe von Whittier getötet wurde. Nach der Unterhaltung sagt 47 zu Whittier, dass er hofft, ihn nie wieder sehen zu müssen, beider Willen zuliebe.

Danach sieht man Nika, wie sie einen Umschlag mit unbekanntem Absender von der Post abholt. Im Umschlag sind die Papiere für ein Weingut, da sie 47 von ihrem Kindheitstraum, ein eigenes Weingut zu besitzen, erzählt hat. 47 beobachtet sie aus der Nähe durch das Zielfernrohr eines Scharfschützengewehrs. Er schaut zu einer Leiche am Boden, sagt, dass sie Nika besser in Ruhe gelassen hätten, dreht sich um und geht.

Hintergrund

Im Jahre 2003 begannen Eidos und IO Interactive, die Rechteinhaber des gleichnamigen Videospiels, Verhandlungen mit verschiedenen Hollywood-Studios [2]. Twentieth Century Fox konnte schließlich die Adaptionsrechte für die Verfilmung sichern. Autor Skip Woods wurde für das Schreiben des Drehbuchs verpflichtet, der Schauspieler Vin Diesel sollte die Hauptrolle übernehmen [3]. Doch Diesel war bereits anderweitig verpflichtet, woraufhin im Januar 2007 Timothy Olyphant für die Hauptrolle und Xavier Gens als Regisseur engagiert wurden. Die Produktion begann am 27. März in Sofia, Bulgarien, und dauerte 12 Wochen. [4]

Das Budget des Filmes lag bei geschätzten 32 Millionen US-Dollar.[5]

Kritiken

  • Oliver Noelle schreibt in TV-Digital, dass der Film eine rasante und unterkühlte Hochglanz-Action sei, zwar besser als die meisten anderen Verfilmungen von Videospielen, allerdings nicht so stark wie das Vorbild „Das Bourne Ultimatum. [6]
  • Kai Schmidt von der GamePro meint, „Hitman – Jeder stirbt alleine“ sei ein gelungener Action-Thriller, der gut unterhalte. Zudem lobt er den überzeugenden Hauptdarsteller, die erfrischend altmodische Inszenierung und die atemberaubenden Actionsequenzen. Des Weiteren lobt Schmidt, trotz der Zugeständnisse an den Massenmarkt, die zahlreichen Anspielungen an die Hitman-Spiele und dass der Film, nach der Verfilmung von „Silent Hill“, die bisher beste Umsetzung eines Computerspieles sei. [7]

Trivia

  • Ein Teil der Anfangssequenz wurde aus dem Vorspann der US-amerikanischen Serie Dark Angel von James Cameron übernommen.
  • Im Film passieren 47 und Nika die Grenze zwischen Russland und der Türkei. Diese Grenze existiert jedoch nicht, da die beiden Staaten keine Nachbarstaaten sind.
  • Im Film sind die Agenten Waisenkinder, im Spiel allerdings sind es Klone, was unter anderem die Strichcodes auf den Hinterköpfen erklärt. Hinzu kommt, dass es sich in den ersten beiden Teilen von Hitman (Spiel) darum dreht, seine Identität zu klären und man sich, mehr oder weniger, mit seinem „Schöpfer“ auseinandersetzen muss.
  • Im Film sind es „Mönche“, die am Anfang die Kinder in ihrer Ausbildung begleiten, was unter anderem die Kirchenszene erklärt. Im Spiel findet die Entstehung des Agenten 47 in einem gesicherten und abgesonderten Teil einer Psychiatrie statt. Auch ist sein Können nicht erlernt, sondern als Klon sozusagen in seiner Veranlagung.
  • Als 47 bei der Erstürmung seines Hotelzimmers ein Stockwerk tiefer in ein anderes Zimmer entkommt, ist zu sehen, dass zwei Jugendliche im Zimmer Hitman spielen.
  • Mike Whittier ist mehrmals im Film mit einer Zigarette im Mund zu sehen, allerdings brennt diese nie bzw. kommt er nie dazu sie anzuzünden.
  • Die Figur des Yuri Marklov ist an Wladimir Putin angelehnt, welcher seine Karriere ebenfalls beim Geheimdienst begann, besonders die markanten Gesichtszüge von Robert Knepper (welcher Yuri Marklov spielt) erinnern stark an Wladimir Putin.
  • Die Fotos, die Nika Agent Smith übergibt, werden dem Zuschauer nicht gezeigt, allerdings wird gesagt, dass es für Agent Smith bzw. die CIA peinlich wäre, würde 47 mit ihnen verhaftet werden. Dies ist eine Anspielung auf das Computerspiel, in welchem der Spieler Agent Smith (hier nicht als älterer Agent sondern rothaarig und ca. selben Alters wie 47) mehrmals aus peinlichen Situationen befreien muss/kann.
  • Der musikalische Beginn des Filmes, Ave Maria von Franz Schubert, ist der Intromusik des Spieles Hitman: Blood Money nachempfunden.
  • Im Film fährt 47 einen Audi S5, später auch ein Audi RS4 Cabriolet.
  • Die starre Haltung des Agenten, während er (z. B. im Hotel) kämpft, ist gewollt und dem Computerspiel nachempfunden.
  • Im Film geht Agent 47 in fast jeder Situation mit der Waffe vor, nur als er den Chefermittler Marklov gefangen nimmt, fällt kein einziger Schuss. Im Spiel dagegen kann Agent 47 seine Aufträge zum größten Teil ohne einen einzigen Schuss erledigen.
  • Die Spezialeinheiten, die das Hotel stürmen, sind den Spezialeinheiten des Spiels nachempfunden und man kann eine gewisse Ähnlichkeit zu dem Anime Jin-Roh erkennen. Dort trägt die Spezialeinheit eine ähnliche Kampfmontur.
  • Agent 47 soll aus über 4 km mit einem Scharfschützengewehr dem Russischen Präsidenten in den Kopf geschossen haben. Der über die größte Distanz bekannte Treffer eines Scharfschützen liegt jedoch bei lediglich 2430 m mit einer McMillan Tac-50.
  • Als Agent 47 Yuri Marklov gefangen genommen und in der Badewanne angekettet hat, sagt er zu ihm im englischen Original „...live or die - make your choice...“ eine Anspielung auf Saw.
  • Die russischen Spezialeinheiten, die bei der Beerdigung von Udre Belicoff anwesend sind, tragen Stahlhelme, welche nicht russischer Herkunft sind. Vielmehr handelt es sich um Helme der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR.
  • Im Film hat das Fahrzeug, mit dem 47 zum Schluss abgeführt wird, eine Mercedes-Benz G-Klasse, Baureihe W463, einen Stern auf der Haube. Dies ist ein Sonderaufbau, denn ein Serienmodell mit Stern auf der Haube gibt es nicht.
  • Die meisten Spezialeinheiten haben eine russischen Kalaschnikow, meist jedoch eine neue Version, die AK-105.

Einzelnachweise

  1. Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK)
  2. Brian Linder. „Games to Film: Hitman “, IGN. 
  3. Dave McNary, Ben Fritz. „Woods to adapt 'Hitman' “, Variety. 
  4. Ali Wood. „FILMING STARTS ON EIDOS MOVIE “, Instock. 
  5. imdb business data – Hitman
  6. TV-Digital 25/2007
  7. GamePro 1/08, Seite 103

Weblinks


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