Hochzinsanleihen

Hochzinsanleihen

Schrottanleihen bzw. Junk-Bonds sind Wertpapiere die auch als High-Yield-Anleihen bezeichnet werden. Es handelt sich dabei um Anleihen von Emittenten, die durch Ratingagenturen eine schlechte Bewertung erhalten haben (definitionsgemäß im Bereich Non-Investment Grade). Die Emittenten dieser Anleihen erfüllen nicht die bei Anleihen sonst üblichen Bonitätserfordernisse.

Als Abgeltung für dieses höhere Emittentenrisiko sind solche Anleihen mit überdurchschnittlich hohen Zinskupons ausgestattet. Bei diesen Geldanlagen ist das Risiko sehr hoch, sein eingesetztes Kapital teilweise oder gänzlich nicht zurückzuerhalten und auch keine Zinsen ausgezahlt zu bekommen. Es kann zu Zahlungsverzögerungen oder zum Zahlungsausfall kommen.

Entstanden sind Junk Bonds in den USA, wo sie in den 1980er Jahren bei der Finanzierung von Unternehmensübernahmen Bedeutung erlangt haben. Seit damals gilt Michael Milken als König der Junk-Bonds.

Die Gesellschaft, die ein anderes Unternehmen feindlich übernehmen wollte, gründete eine Dachgesellschaft, die kaum eigenes Vermögen besaß. Sodann wurden hochverzinsliche Anleihen herausgegeben, um mit dem Gegenwert der Emission der Junk Bonds die Firmenübernahme zu finanzieren.

Verlief die Übernahme erfolgreich, wurden die Schuldverschreibungen mit dem Vermögen des übernommenen Unternehmens getilgt. Kam die versuchte Übernahme zu keinem Ergebnis, ging die Dachgesellschaft in Konkurs und die Spekulanten bekamen nur mehr einen Teil des ursprünglich eingesetzten Kapitals zurück.

Heute begeben Unternehmen Schrottanleihen, um akute Schieflagen des Unternehmens zu beenden oder um spekulative Übernahmen zu finanzieren.

Eine Schrottanleihe kann aber auch dadurch entstehen, dass sich das Rating des Emittenten während der Laufzeit der Anleihe verschlechtert. Umgekehrt ist es auch möglich, dass eine ursprünglich als Junk Bond begebene Anleihe nach einer Heraufstufung des Kreditratings des Emittenten zu einer normalen Anleihe wird, was sich an der Börse üblicherweise durch einen starken Kursanstieg der Anleihe zeigt.

Staaten werden ebenfalls durch Ratingagenturen bewertet und Anleihen solcher Länder mit schlechter Bonität werden auf dem Bondmarkt ebenfalls als High-Yield-Anleihen bezeichnet.

Die Geldanlage in Junk Bonds ist Teil eines spekulativ ausgerichteten Depots. Der direkte Kauf solcher Finanzprodukte kann zu den üblichen Börsenspesen auch von Privatanlegern jederzeit durchgeführt werden. Die Beobachtung der Wertentwicklung ist aufgrund hoher Volatilität für den Privatinvestor sehr umständlich.

Mit dem Erwerb von Anteilen an darauf spezialisierten Investmentfonds, die den Kauf von Junk-Bonds im Rahmen ihrer Anlagestrategie verfolgen, kann man das Risiko relativieren.

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