- Hochzirl
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Tirol Politischer Bezirk Innsbruck Land (IL) Fläche 57,24 km² Koordinaten 47° 16′ N, 11° 14′ O47.27333333333311.241388888889622Koordinaten: 47° 16′ 24″ N, 11° 14′ 29″ O Höhe 622 m ü. A. Einwohner 7.350 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 128 Einwohner je km² Postleitzahl 6170 Vorwahl 05238 Gemeindekennziffer 7 03 69 NUTS-Region AT332 Adresse der
GemeindeverwaltungBühelstraße 1
6170 ZirlOffizielle Website Politik Bürgermeister Hanspeter Schneider (SPÖ) Gemeinderat (2004)
(19 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Zirl
Zirl von Nordosten
Zirl von SüdwestenZirl ist eine Marktgemeinde im Bezirk Innsbruck Land, Tirol (Österreich) und hat 7.713 Einwohner (Stand 31. März 2008).[1].
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Zirl befindet sich am südwestlichen Ende des Karwendelgebirges etwa 10 km westlich von Innsbruck im Inntal am Südostfuß des Zirler Bergs. Es liegt am Nordufer des Inns auf dem Schwemmkegel von Ehnbach und Schloßbach.[2]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst neben dem Hauptort Zirl noch das etwa 300 m höher gelegene Hochzirl, die Martinswand, die Ehnbachklamm und einen Teil der Nordkette mit dem 2.637 m hohen Kleinen Solstein. Der Ortsteil Zirl Bahnhof liegt als einziger südlich des Inns. Eigenhofen und Dirschenbach sind zwei westlich vom Ortskern gelegene Weiler an der alten Bundesstraße.[3]
Nachbargemeinden
Innsbruck, Inzing, Kematen in Tirol, Pettnau, Ranggen, Reith bei Seefeld, Scharnitz, Seefeld in Tirol, Unterperfuss, Völs.
Geschichte
Auf dem Martinsbühel ist eine Besiedlung seit der La-Tène-Zeit nachgewiesen. Im 4./5. Jahrhundert bestand hier die römische Militärstation Teriolis, die unter Kaiser Maximilian I. um 1500 zu einem Jagdschloss ausgebaut wurde. Die Kaiser-Max-Grotte / Martinswandgrotte erinnert daran, dass sich hier Kaiser Maximilian I. Ende des 15. Jahrhunderts bei der Gämsenjagd verstiegen haben soll.[4]
Zirl war ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Römerstraße (Via Claudia Augusta) nach Augsburg. Hier begann der steile Anstieg zum Seefelder Sattel. Urkundlich erwähnt wurde die Gemeinde erstmals 28. Oktober 799.[5]
Die Burg Fragenstein wurde vor 1209 gegründet und 1703 im Spanischen Erbfolgekrieg (Bayrischer Rummel) gesprengt, worauf sie seither verfällt.[6]
Seit dem 17. Jahrhundert war die Gemeinde neben Thaur eines der Zentren des Baus von Weihnachtskrippen. Zirl war immer wieder von Überschwemmungen und Bränden heimgesucht worden, so zuletzt am 21. Juni 1908 bei einem Großbrand, der den Großteil der Häuser vernichtete.[7]
1826 wurde in Zirl der bedeutende Tiroler Kirchenmaler Franz Plattner geboren. Er starb 1887 in Innsbruck.[8]
Von 1910 bis 1912 wurde die Mittenwaldbahn mit aufwendigen Bauten errichtet, von denen in Zirl als bedeutende Bauwerke der Martinswandtunnel, der Schloßbachviadukt, der Ehnbachklammviadukt und der Bahnhof Hochzirl liegen.[9]
Ein großes Bevölkerungswachstum in den letzten Jahrzehnten machte aus Zirl eine Wohngemeinde.
Seit dem 1. Juni 1984 trägt Zirl den Titel Marktgemeinde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Zirl hat Anschluss an die Inntalautobahn mit den Ausfahrten Zirl-West und Zirl-Ost.
Der Bahnhof der Arlbergbahn befindet sich südwestlich des Ortskerns, auf der anderen Innseite, wo sich mehrere Industrie- und Gewerbebetriebe niedergelassen haben. Durch die zahlreichen Betriebe ist der Bahnhof Zirl einer der größten Güterbahnhöfe Tirols.
Der oberhalb gelegene Ortsteil Hochzirl mit dem Landeskrankenhaus Hochzirl (eine Sonderkrankenanstalt für Innere Medizin und Neurologische Akutnachbehandlung) hat einen Bahnhof der Mittenwaldbahn. Weiters hat Zirl Anschluss nach Innsbruck und Telfs über Regionalbusse.
Das günstige Lokalklima ermöglicht hier Weinbau, der jedoch wie die Landwirtschaft wenig Bedeutung hat (die Weingärten sind derzeit verpachtet). Bedeutende Betriebe sind in den Bereichen Bauindustrie, Chemische Industrie, Schotterwerk und Recycling zu finden.
Der derzeitige Bürgermeister heißt Hans Peter Schneider.[10]
Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Die Pfarrkirche Zirl ist ausgeschmückt mit Fresken des Kirchenmalers Franz Plattner.
Die Martinswand östlich von Zirl bietet einen anspruchsvollen Klettersteig und mehrere Kletterrouten.
Zirl ist Ausgangspunkt von Wanderungen im Bereich des Karwendel, etwa zur Neuen Magdeburger Hütte (Martinsbergalm) oder zum Solsteinhaus.
Quellen
- ↑ Offizielle Informationen der Marktgemeinde Zirl, 13. Mai 2008
- ↑ Benjamin Flöß, "Zirl in Wort und Bild", Steiger Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-85423-021-4
- ↑ Benjamin Flöß, "Zirl in Wort und Bild", Steiger Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-85423-021-4
- ↑ Benjamin Flöß, "Zirl in Wort und Bild", Steiger Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-85423-021-4
- ↑ Benjamin Flöß, "Zirl in Wort und Bild", Steiger Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-85423-021-4
- ↑ Benjamin Flöß, "Zirl in Wort und Bild", Steiger Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-85423-021-4
- ↑ Benjamin Flöß, "Zirl in Wort und Bild", Steiger Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-85423-021-4
- ↑ Helmuth Öhler, Franz Plattner (1826-1887). Ein Tiroler Kirchenmaler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (phil. Diplomarbeit), Innsbruck 1992.
- ↑ Benjamin Flöß, "Zirl in Wort und Bild", Steiger Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-85423-021-4
- ↑ Offizielle Informationen der Marktgemeinde Zirl, 23. Mai 2006
Weblinks
- Seite über Zirl (Aktuelles,...)
- Offizielle Informationen der Marktgemeinde Zirl
- www.geschichte-tirol.com: Zirl
- Offizielle Informationen des Landes Tirol über die Marktgemeinde Zirl
- Artikel Martinswand im Österreich-Lexikon von aeiou
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