Hockauf

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Frida Hockauf, geborene Kloß, (* 24. September 1903 in Reichenau; † 30. Januar 1974 in Zittau) war eine deutsche Weberin im „VEB Mechanische Weberei Zittau“, dem größten Webereibetrieb der DDR. Sie wurde durch die Verpflichtung zur Planübererfüllung im September 1953 von über 45 Quadratmeter Stoff neben ihrem normalen Plananteil hinaus bekannt in der DDR.

Nach ihr ist die so genannte Frida-Hockauf-Methode benannt. Bei ihrer vielzitierten Losung „So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben“ konnte im Nachhinein nicht eindeutig geklärt werden, ob sie von Hockauf selbst kommt oder ihr nur vorgegeben wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Frida Kloß wuchs mit neun Geschwistern in einer Oberlausitzer Weberfamilie in der heute polnischen Stadt Reichenau auf. Nach der Volksschule arbeitete sie zunächst als Dienstmädchen und ab 1921 als Weberin in Zittau. 1922 trat sie der SPD und dem Textilarbeiterverband bei.

Zwischen 1929 und 1935 waren Frida Hockauf und ihr Mann, der ebenfalls der SPD angehörte, arbeitslos und die Familie lebte von sozialer Unterstützung. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde ihr Mann wegen illegaler sozialdemokratischer Aktivitäten inhaftiert.

Von 1945 bis 1951 arbeitete sie beim Sozialamt der Stadt Zittau und wechselte dann als Weberin in den VEB Mechanische Weberei Zittau zurück.

Frida Hockauf wurde 1946 Mitglied der SED, nach ihrer medienwirksamen Planübererfüllung war sie von 1954 bis 1963 Volkskammerabgeordnete.

1963 ging Hockauf, die seit 1955 nicht mehr als Weberin, sondern als Sachbearbeiterin und Beauftragte für den sozialistischen Wettbewerb im gleichen Betrieb tätig war, in Rente.

Planübererfüllung und Reaktionen

Nach dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 suchte die SED-Führung nach geeigneten Arbeitern als Vorbildobjekte, um die Überbietung der Normen und den sozialistischen Wettbewerb wieder in Gang zu bringen.

Die Verpflichtung Frida Hockaufs wurde von der SED medienwirksam inszeniert und von der Partei- und Staatsführung als Ankündigung eines Wirtschaftswunders in der DDR durch den sozialistischen Wettbewerb benutzt, was in der Bundesrepublik zu Spottreaktion führte.

Bereits 1954 erhielt die Aktivistin die Auszeichnung Held der Arbeit. Hockauf fand durch die Planübererfüllung allerdings nicht nur Zustimmung. So wurde sie beispielsweise als „Normbrecherin“ und „Arbeiterverräterin“ beschimpft und ihre Webstühle unterlagen teilweise Sabotage. Auch wurden ihr Vergünstigungen und Privilegien nachgesagt, die sie allerdings nie hatte.

Literatur

  • Torsten Töppler: Die Ausgezeichnete: Biographische Spurensuche um Frida Hockauf. Forum Vlg Leipzig, Leipzig 2007. 

Weblinks


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