- Alstom LHB Coradia Continental
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Alstom Coradia Continental
DBAG-Baureihe 440.0 (vierteilig), 440.2 (fünfteilig), 440.3 (dreiteilig)Anzahl: 138 Hersteller: Alstom Baujahr(e): ab 2008 Achsformel: 440.0: Bo'(Bo)(2)(Bo)Bo',
440.2: Bo'(Bo)(2)(2)(Bo)Bo',
440.3: Bo'(2)(Bo)Bo'Spurweite: 1.435 mm Länge: 440.0: 70.900 mm,
440.2: 87.000 mm,
440.3: 54.500 mmHöhe: 4.280 mm Breite: 2.920 mm Drehgestellachsstand: Enddrehgestelle: 2.440 mm; Mittendrehgestelle: 2.700 mm Kleinster bef. Halbmesser: 100 m Leermasse: 160,0 t Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h Stundenleistung: 440.0, 440.2: 2.880 kW,
440.3: 2.160 kWRaddurchmesser: 850 mm / 780 mm Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz Bremse: (D) KB C-pn-R-A-E Sitzplätze: 440.0 (A): 240,
440.0 (PA): 233,
440.2: 293Fußbodenhöhe: 730 mm (Fahrgastraum)
600 mm (Eingangsbereich)Niederfluranteil: 89 % Die Triebzüge Alstom Coradia Continental gehören zur Fahrzeugfamilie modularer, vollständig niederfluriger Nahverkehrs-Gliedertriebzüge Alstom Coradia LIREX (Abk LIREX für Leichter, innovativer Regionalexpress[1]), des Herstellers Alstom Transport Deutschland, vormals Alstom LHB, Salzgitter, vormals Linke-Hofmann-Busch, Waggon-Fahrzeug-Maschinen GmbH.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Aus dem Konzept des auf radial einstellenden Einzelachsfahrwerken fahrende LireX DBAG-Baureihe 618 entstand durch Fortentwicklung eine Familie von vollständig niederflurigen Triebzügen mit konventionellen Enddrehgestellen und Jakobs-Drehgestellen zwischen den Mittelwagen. Dabei wurde zuerst die für den Betrieb in nordischen Ländern geeignete Unterfamilie Coradia Nordic entwickelt und später daraus die Unterfamilie Coradia Continental für den Betrieb in Mitteleuropa abgeleitet.
Technische Eigenschaften
Von den Coradia Nordic unterscheiden sich die Coradia Continental Fahrzeuge durch einen neuen, dem deutschen Umgrenzungsprofil angepassten Wagenkasten mit geraden Seitenwänden.
Die Front der bisher bestellten Fahrzeuge wird ohne Crashverzehrelemente ausgeführt, um die Fahrzeuglänge zu verringern. Auf Kundenwunsch sind auch keine seitlichen Führerstandstüren vorhanden, anders als bei den Coradia Nordic.
Die Fahrzeuge werden mit vom Coradia Nordic X60 entsprechend den Einsatzbedingungen in Deutschland adaptierten Modulkomponenten ausgestattet. So haben die von Faiveley Transport Leipzig gelieferten Klimaanlagen für den Fahrgastraum und die Fahrerräume mehr Kühlleistung und weniger Heizleistung.
Die Fahrzeuge sind zu mindestens 95 % recyclebar.
Varianten
Der Coradia Continental wird in unterschiedlichen Längen angeboten:
- dreiteilig: Baureihen 440.3 (Endwagen) und 441.3 (Mittelwagen)
- vierteilig: Baureihen 440.0 (Endwagen) und 441.0 (Mittelwagen)
- fünfteilig: Baureihen 440.2 (Endwagen) und 441.2 (Mittelwagen)
Bestellungen und Betrieb
Neben der DB Regio AG haben inzwischen auch die NordWestBahn für die S-Bahn Bremen und die Benex für das E-Netz Regensburg Fahrzeuge bestellt.
Auftraggeber Einsatzgebiet Einsatzbeginn 440.0 440.2 440.3 Gesamt DB Regio AG E-Netz Augsburg 12/2008 (geplant) 37 - - 37 DB Regio AG Würzburg 12/2009 5 - 22 27 DB Regio AG Passau 12/2009 6 6 - 12 NordWestBahn S-Bahn Bremen 12/2010 - ? ? 36 BeNEX "agilis" E-Netz Regensburg Ende 2010 5 - 21 26 53 6+? 43+? 138 DB Regio AG
Die DB Regio AG hat seit dem Spätsommer 2006 bei Alstom LHB in Salzgitter 76 elektrische Triebzüge Alstom Coradia Continental bestellt. Diese teilen sich in drei Einzelaufträge für den Raum Augsburg, für den Raum Würzburg und für die Verbindung München–Passau auf. Die 76 Fahrzeuge teilen sich in 22 dreiteilige, 48 vierteilige und sechs fünfteilige Züge auf.
E-Netz Augsburg
Die vierteiligen Fahrzeuge der Baureihe 440.0 bieten bei ca. 70 m Gesamtlänge 240 Sitzplätze (davon 12 in der 1. Klasse und 28 Klappsitze) und damit mehr als die gleichlangen Fahrzeuge der Baureihen 420 bis 425. Die Sitzplätze sind sowohl vis-à-vis als auch in Reihen angeordnet. Dabei beträgt der Sitzabstand in der Reihe 750 mm und im vis-à-vis-Bereich 1700 mm. Die Einstiegshöhe liegt bei 600 mm.
Die ersten Triebzüge sollten zum Fahrplanwechsel Ende 2008 im Raum Augsburg zum Einsatz kommen.[1]
Der erste Auftrag umfasst 37 vierteilige Fahrzeuge im Gesamtwert von etwa 160 Mio Euro für den Verkehr im Raum Augsburg. Die Auslieferung ist für den Zeitraum zwischen Mitte 2008 und Ende 2011 vorgesehen. Eingesetzt werden sollten diese Züge bereits ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 auf den Strecken München–Augsburg–Ulm (Bayerische Maximiliansbahn) und München–Augsburg–Donauwörth–Treuchtlingen, wobei die Züge in Augsburg geflügelt werden. Die Züge werden unter dem Namen „Fugger-Express“ verkehren. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2009 soll die Strecke (München–Augsburg–) Donauwörth–Aalen (Riesbahn) auch mit in den „Fugger-Express“ mit aufgenommen werden.
Anfang März 2008 wurde erstmals ein fertiger Triebzug dieses Typs präsentiert.[2]
Am 18. Juli 2008 wurde 440 007 im Augsburger Hauptbahnhof der Presse vorgestellt.
Am 8. August 2008 wurde die Baureihe 440 im Augsburger Hauptbahnhof der Öffentlichkeit präsentiert.[3]
Momentan sind einige Züge auf Personalschulungsfahrten unterwegs. Mit Vorkenntnissen zu den BR 423 bis 426 dauert die Ausbildung 5 Tage, mit Vorkenntnissen anderer Elektroschienenfahrzeuge 6 Tage.
Nach einer Meldung der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 24. Oktober 2008 verzögere sich die Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt wegen „massiver Probleme in der Steuerungstechnik“.[4] Deshalb wird momentan wie vorher mit lokbespannten Zügen (Baureihe 111 mit Doppelstockwagen oder Baureihe 110 oder 111 mit n-Wagen), die auch teilweise mit zwei Lokomotiven bespannt sind („Sandwich“), oder auch mit Triebwagen der Baureihe 425 gefahren. Des Weiteren muss immer (mit Ausnahme des Heckeneilzugpaares RE 4198/4199) in Augsburg Hauptbahnhof umgestiegen werden und jeder zweite Zug hält nicht in München-Pasing. Erste Fahrgasteinsätze der Baureihe 440 finden seit Anfang Januar 2009 statt. Zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni soll der vollständige Betrieb mit den Triebwagen und damit auch das Flügelungskonzept aufgenommen werden.
Würzburg
Der zweite Auftrag umfasst 27 Züge (fünf vierteilige und 22 dreiteilige) für den Betrieb im Raum Würzburg.[5] Zunächst werden acht Einheiten für die Strecke Würzburg–Nürnberg geliefert, die ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 zur Verfügung stehen müssen. Die übrigen 19 Fahrzeuge werden bis Dezember 2010 ausgeliefert und sollen auf den von Würzburg ausgehenden Strecken nach Bamberg, Treuchtlingen und Schlüchtern eingesetzt werden.
Passau "Donau-Isar-Express"
Der dritte Auftrag umfasst zwölf Züge für den Donau-Isar-Express, einer Regional-Express-Linie auf der Strecke München–Passau. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 sollen ebenfalls Coradia Continental im Stundentakt eingesetzt werden.[6] Dafür werden sechs fünfteilige Züge (440.2) mit 87 m Länge und 293 Sitzplätzen, sowie sechs vierteilige Züge (440.0) mit 233 Sitzplätzen (davon 12 in der 1. Klasse) beschafft. In der morgendlichen und nachmittäglichen Hauptverkehrszeit müssen dabei zwischen Landshut und München drei Züge gekoppelt werden, um den im Zulauf nach München auftretenden großen Fahrgastandrang bewältigen zu können.
NordWestBahn
S-Bahn Bremen
36 drei- und fünfteilige Coradia Continental im Gesamtwert von rund 150 Mio. Euro wurden von der NordWestBahn zum Betrieb der S-Bahn Bremen bestellt.[7]
BeNEX ("agilis")
E-Netz Regensburg
21 dreiteilige und 5 vierteilige Triebzüge wurden von der BeNEX für die gewonnene Ausschreibung des E-Netz Regensburg bestellt. Betriebsaufnahme ist im Dezember 2010.
Einzelnachweise
- ↑ a b Nagelneue Triebzüge mit großem Sitzplatz-Angebot. In: DB Welt, Ausgabe März 2008, S. 14
- ↑ http://www.eurailpress.com/news/news.php3?id=19897 (mit Foto)
- ↑ http://www.bahn.de/regio_bay_schwa/view/info/lirex_a_index.shtml
- ↑ http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Augsburg-Stadt/Lokalnachrichten/Artikel,-Neue-Zuege-auf-dem-Abstellgleis-_arid,1365139_regid,2_puid,2_pageid,4490.html
- ↑ DB bestellt weitere 39 Coradia Lirex
- ↑ DB-Meldung zum Donau-Isar-Express
- ↑ Pressemitteilung Alstom vom 2. Oktober 2008: Veolia Verkehr bestellt bei Alstom 36 Coradia Continental-Regionalzüge im Wert von rund 150 Mio. Euro
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