Alt-Erlaa

Alt-Erlaa
Westseite des Wohnparks

Der Wohnpark Alt-Erlaa ist die größte nicht-kommunale Wohnhausanlage Österreichs und befindet sich im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing. Auf Grund seiner Architektur ist er eines der bekanntesten Wohngebiete in Wien.

Inhaltsverzeichnis

Baubeschreibung

Der Wohnpark Alt-Erlaa liegt unmittelbar nordöstlich des alten Ortskerns von Alt-Erlaa, befindet sich jedoch in den Bezirksteilen Atzgersdorf (Blöcke B und C) und Inzersdorf (Block A). Der Wohnpark mit rund 3.172 Wohnungen (35 Grundrisstypen) wurde in den Jahren 1973 bis 1985 am Südrand Wiens als neues Wohngebiet gebaut. Die großdimensionierten Terrassenwohnblöcke wurden nach Plänen der Arbeitsgemeinschaft von Harry Glück & Partner, Kurt Hlaweniczka und Requat & Reinthaller von der Gemeinwirtschaftlichen Siedlungs- und Baustoffanstalt (Gesiba) ausgeführt.

Die großen Grünflächen zwischen den Blöcken und die steil ansteigenden Grüngärten zu beiden Seiten verwandeln den Wohnpark in einen üppigen Grünraum. Vor den bis ins 12. Geschoß reichenden Terrassen sind Pflanzentröge angebracht, vom 14. bis zum obersten Stockwerk ist jede Wohnung mit einer Loggia ausgestattet, deren Knick jeweils den freien Ausblick nach Norden und Süden ermöglicht. In den Eingangshallen befinden sich monumentale Gemälde von Georg Eisler, Adolf Frohner, Alfred Hrdlicka und Fritz Martinz.

Der Wohnpark Alt-Erlaa gilt als eines der typischen Beispiele für die Wohnbauplanung Ende der 1960er Jahre in Österreich.

Aktuelle Studien über die Wohnzufriedenheit belegen, dass die Terrassenhochhäuser in Alt-Erlaa von ihren Bewohnern in Hinblick auf Lebensqualität, Sicherheit und Nutzungsvielfalt nach wie vor hoch geschätzt werden. Dies liegt auch an den zahlreichen Infrastruktureinrichtungen.

Infrastruktureinrichtungen

Ostansicht des Wohnparks mit der U6-Bahnstrecke

Insgesamt stehen für die Wohnungen u. a. 3.400 Tiefgaragenplätze, zwei Ärztezentren, drei Schulen, zwei Kindergärten, ein Kindertagesheim, ein Einkaufszentrum, eine Turnhalle, 33 Freizeitklubs und mehrere Tennishallen, die Wohnparkkirche und seit 1995 mit der U-Bahn-Station Alterlaa ein direkter Zugang zur U-Bahn-Linie U6 zur Verfügung. Weiters befinden sich sieben Schwimmbäder in 70 Metern Höhe auf den Dächern der Hochhäuser und sieben Hallenbäder und Saunen, welche das Angebot abrunden.

Als eine weitere Besonderheit existiert im Wohnpark Alterlaa eine Monatszeitung (Wohnpark Alterlaa Zeitung - WAZ) und seit 1998 sendet der Fernsehsender WPTV ein eigenes Programm von und für die Mieter, die so laufend über Neuigkeiten aus dem Wohnpark informiert werden.

Im Film Weiße Lilien von Christian Frosch spielt der Komplex eine tragende Rolle.

Wohnparkkirche

Die Wohnparkkirche ist ein römisch-katholisches Kirchengebäude, das sich freistehend zwischen den Wohnblöcken B und C befindet. Errichtet wurde die Maria, Mutter der Kirche, geweihte Kirche in den Jahren 1983/84, als die Wohngebäude des Wohnparks bereits fertig gestellt waren. Der Architekt war Thomas Reinthaller, der auch an der Planung der Wohngebäude beteiligt gewesen war. Die Wohnparkkirche hat die Form eines Oktogons, das besonders im Frühmittelalter bei Kirchengebäuden beliebt war. Ihr Innenraum ist mit Holz verkleidet. Zu ihrer Ausstattung gehören ein oktogonales Tabernakel und ein Ambo von Günther Kraus, ein Kruzifix aus Holz von Oskar Höfinger sowie eine Marienikone aus dem 18. Jahrhundert. 1989 wurde die Wohnparkkirche zur Pfarrkirche im Stadtdekanat 23 erhoben.[1]

Einzelnachweise

  1. Dehio-Handbuch Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Hrsg. v. Bundesdenkmalamt. Anton Schroll, Wien 1996, ISBN 3-7031-0693-X, S. 706

Weblinks

48.15194444444416.3130555555567Koordinaten: 48° 9′ 7″ N, 16° 18′ 47″ O


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