- Alte Leipziger – Hallesche
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Alte Leipziger – Hallesche Unternehmensform Gleichordnungskonzern Unternehmenssitz Oberursel (Taunus), Stuttgart Unternehmensleitung Wolfgang Stertenbrink (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiter 2920[1] Umsatz 2.803 Millionen Euro[1] Branche Versicherungen und Finanzprodukte Website Die „Alte Leipziger – Hallesche“ ist eine deutsche Versicherungsgruppe. Sie hat Beitragseinnahmen und Mittelzuflüsse von 2,8 Milliarden Euro, Kapitalanlagen in Höhe von 20 Milliarden Euro und 2920 Mitarbeiter. Die Alte Leipziger Lebensversicherung und die Hallesche Krankenversicherung sind Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit und die Muttergesellschaften des Verbundes.
Inhaltsverzeichnis
Geschäftsfelder
Die Lebens-, die Kranken- und die Sachversicherung sind die Kerngeschäftsfelder. Schwerpunkte sind dabei das Privatkundengeschäft sowie das Firmenkundengeschäft mit dem Fokus auf die betriebliche Altersversorgung und das Krankenversicherungsgeschäft. Darüber hinaus werden Finanzprodukte, wie Investmentfonds oder Bausparprodukte, angeboten.
Konzernstruktur
Die Alte Leipziger Lebensversicherung und die Hallesche Krankenversicherung bilden einen Gleichordnungskonzern. Sie koordinieren die Strategie von Alte Leipziger – Hallesche. In den Vorständen der Alte Leipziger Lebensversicherung und der Hallesche Krankenversicherung besteht Personalunion.[2]
Die erwirtschafteten Überschüsse kommen vollständig den Versicherten zugute. Im Geschäftsjahr 2007 betrugen die Beitragseinnahmen der Alte Leipziger Lebensversicherung 1.253 Millionen Euro und die der Hallesche Krankenversicherung 876 Millionen Euro.
Die Angebote der Alte Leipziger Lebensversicherung für die betriebliche Altersversorgung ergänzen die Tochterunternehmen:
- Alte Leipziger Pensionskasse AG
- Alte Leipziger Pensionsfonds AG
- Alte Leipziger Pensionsmanagement GmbH
Alte Leipziger Holding
Die Anteile an der Alte Leipziger Holding AG werden von der Alte Leipziger Lebensversicherung (90 Prozent) und der Hallesche Krankenversicherung (zehn Prozent) gehalten. Die Holding ihrerseits ist Muttergesellschaft der nachfolgend genannten Unternehmen:
- Alte Leipziger Versicherung AG: Versicherungsschutz bei materiellen Schäden und Unfällen sowie Schadenmanagement für Kunden und Geschädigte
- Rechtsschutz Union Schaden GmbH: zuständig für die Schadenabwicklung des Rechtsschutzgeschäftes
- Alte Leipziger Trust Investment-GmbH: Investmentfonds-Lösungen
- Alte Leipziger Bauspar AG: Bausparen und Baufinanzierung
Geschichte
Alte Leipziger
Die Alte Leipziger Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit und die Alte Leipziger Versicherung AG, gegründet 1830 bzw. 1819 in Leipzig, gehören zu den traditionsreichsten Versicherungen in Deutschland. Nach Auffassung des Versicherungshistorikers Prof. Dr. Peter Koch hat die Alte Leipziger Lebensversicherung „wesentliche Beiträge zur Entwicklung der modernen Lebensversicherung geleistet“.[3] Pionierleistungen der Alte Leipziger Lebensversicherung waren
- die Einführung der vierteljährlichen und dann der monatlichen Prämienzahlung, damit wurde das Produkt breiteren Bevölkerungsschichten erschlossen,
- die Möglichkeit zur Abkürzung der Versicherungsdauer und zur Beitragsfreistellung,
- die Einführung eines „natürlichen Dividendensystems“, mit dem die Überschussbeteiligung grundlegend umgestaltet und verbessert werden konnte.
19. Jahrhundert bis Ende Zweiter Weltkrieg
Im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Lebensversicherungsgesellschaft erfolgreich. Die Beitragseinnahmen erhöhten sich kontinuierlich. Aufgrund des Reichsgesetzes über die privaten Versicherungsunternehmen vom 12. Mai 1901 nahm die Gesellschaft die Rechtsform eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit an. Den Ersten Weltkrieg überstand das Unternehmen ohne nennenswerte Probleme. Bereits in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts widmete sich die Alte Leipziger dem damals neuen Thema der betrieblichen Altersversorgung, heute ein Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeit. Während des Zweiten Weltkriegs kam das Neugeschäft allmählich zum Erliegen.
Nach 1945
Im Herbst 1945 untersagte die sowjetische Militäradministration dem Lebensversicherer ebenso wie dem Sachversicherer, der Leipziger Feuer-Versicherungsanstalt, die weitere Betätigung. Sie wurden geschlossen und „abgewickelt“. Damit war den Gesellschaften nach weit mehr als hundertjährigem Wirken in Leipzig die Geschäftstätigkeit an ihrem Gründungsort verboten. 1946 verlegte die Alte Leipziger Lebensversicherung daher ihren Sitz nach Bad Gandersheim, 1952 nach Frankfurt am Main. Seit 1974 befindet sich die Direktion des Lebens- und des Sachversicherers in Oberursel (Taunus).[4]
Hallesche
Am 15. September 1934 gründete die heutige Kaufmännische Krankenkasse (KKH) die Hallesche Krankenkasse mit Sitz in Berlin als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit für den nicht versicherungspflichtigen Personenkreis. Die Ausgliederung der „privat“ Versicherten aus den gesetzlichen Kassen wurde per Gesetz beschlossen. Die betroffenen Versicherten, insgesamt 20.570 Personen, wurden als Bestand auf das neue Unternehmen übertragen. Am 1. Januar 1936 wurde der Geschäftsbetrieb mit 195 Mitarbeitern und Sitz in Berlin aufgenommen. 1948 zog die Hauptverwaltung infolge der politischen Spannungen von Berlin nach Stuttgart. Die Zusammenarbeit mit der Alte Leipziger begann 1972. 1975 fusionierten die Hallesche Krankenkasse und der Nationale Krankenversicherungsverein. Die Hallesche gilt als Pionier im Bereich der Pflegeversicherung. Als eines der ersten Unternehmen hat die Hallesche Anfang der 90er Jahre eine Pflegeversicherung versicherungsmathematisch kalkuliert und für jedermann angeboten.[5]
Aktuelles
Wolfgang Stertenbrink wird aus Altersgründen zum 22. Juni 2009 aus dem Vorstand ausscheiden und als Vorstandsvorsitzender durch Walter Botermann abgelöst werden.[6]
Einzelnachweise
- ↑ a b Daten und Fakten
- ↑ Konzernstruktur
- ↑ 175 Jahre Alte Leipziger. Zur Entwicklung der modernen Lebensversicherung. In: Versicherungswirtschaft Heft 13/2005, Seite 980–983
- ↑ Historie Alte Leipziger
- ↑ Historie Hallesche
- ↑ Neuigkeiten aus den Chefetagen, VersicherungsJournal vom 9. Dezember 2008.
Weblinks
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